Sprache, die (lat.: lingua)

1 ) Das primäre Kommunikationsmittel, durch das wir Informationen, Wissen, Ereignisse, Geschichten und Gefühle ausdrücken können. Zwar kann es sein, dass unser Gegenüber eine andere Sprache spricht als wir, aber durch das Erlernen dieser fremden Sprache lernen wir auch gleichzeitig wichtige Grundsteine von seiner Kultur, wodurch ein größeres Verständnis entsteht. So bringt uns die Sprache stets neue Wunder. Sei es in der Poesie mit bunten Metaphern oder mit knallharten Fakten in einem Bericht oder mit einer das-Getränk-durch-die-Nase-treibende Pointe am Ende eines langen Witzes oder mit der Wahrheit aus dem tiefsten Innern einer Seele...

2) Viel reden, aber nichts sagen. Nie das meinen, was man sagt und nie das sagen, was man meint. Nie zuhören, sondern nur warten, bis man selbst mit Sprechen an der Reihe ist. Immer zwischen den Zeilen lesen und in alles seine subjektive Ansicht hineininterpretieren. Alles falsch verstehen und nie die Wahrheit erkennen. Heucheln, Lügen und manipulieren. Das ist Sprache.

3) Sprache ist das primäre Medium zur Kommunikation zwischen Menschen und gilt als eines der Hauptkriterien zur Unterscheidung vom Tier. Dieses so hochentwickelte Werkzeug des menschlichen Genius scheint bei vielen Menschen eher mäßig entwickelt zu sein, was durchaus zu weniger produktiven bis hin zu destruktiven und vor allem sehr zufälligen Verständigungsprozessen führt. Bei anderen Menschen wiederum ist die Sprache tatsächlich so hochentwickelt, dass sie, speziell im Zusammenhang mit Massenmedien (siehe Medien), zur vermutlich mächtigsten Waffe überhaupt wird.
Eine stark entwickeltes Sprachvermögen ist zwar schon seit dem ersten menschlichen Gestammel eine nützliche, gegebenenfalls überlebenswichtige Fähigkeit gewesen, ist aber in der modernen Gesellschaft u.a. auf Grund der vorhanden Kommunikationsmedien die materiell und persönlich betrachtet vielleicht gewinnbringenste Eigenschaft, die man sein Eigen nennen sollte.

4) Sprache ist neben der nonverbalen Kommunikation (z.B. Mimik, Gestik, Rumheulen, linker/rechter Haken u.ä.) das bevorzugte Mittel zur Durchsetzung meiner Interessen. Mit der gewandten, richtig dosierten Anwendung von Sprache hat man gute Chancen, das zu bekommen, was man will.
Sprache kann grob unterteilt werden in Grammatik und Wortschatz. Das erste ist wohl irgendwie teilweise genetisch angelegt, das zweite muss erlernt werden. Die BILD und George W. Bush haben je einen aktiven Wortschatz von ungefähr 400 Wörtern, Goethes Wortschatz umfasste vermutlich bis zu 80.000 Wörter. Entgegen den Vermutungen bedeutender griechischer Philosophen ist Sprechen nicht lautes Denken, beides muss nichts miteinander zu tun haben. Ein Beispiel dafür sind Politiker im Wahlkampf oder sich einschleimende Schüler beim Direktor.

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