Bewusstsein, das (lat.: conscientia )
1) Sich seiner Existenz bewusst sein, ist eine groß Bürde. So hat man die Möglichkeit, über sich selbst nachzudenken, die eigene Motivation und Handlung in Frage zu stellen. Es ist aber auch ein Segen. Denn wenn man mit sich und der Umgebung im Reinen ist, kann man diesen Zustand bewusst erleben. Wenn es aber ein Fluch ist, kann man sich bei der Beobachtung von Tieren fasziniert vorfindet, mit dem unbewussten Wunsch der einfachen Wahrnehmung.
2) Das Bewusstsein vieler Menschen ist dem wandelnder Leichen sehr ähnlich. Bewusstseinserweiterungen sind hier wie geweihtes Wasser – es zersprengt die wandelnden Leichen in alle Himmelsrichtungen.
3) Ein schwammig definierter Begriff, der oft die geistigen Kapazitäten beschreibt die erforderlich sind um die eigene Umwelt wahr- und an ihr teilzuhaben. Häufig wird der Begriff verklärend gebraucht um unserer Interaktion mit der Umwelt durch unseren Geist eine gewisse Autonomie zu attestieren, also die Vorstellung unsere Handlungen wären selbstmotiviert. Dahinter versteckt sich die armselige Hoffnung das wir mehr sind als die Summe unserer Teile und unser Hirn nicht einfach eine komplexe Black Box ist die bei entsprechenden Eingaben entsprechende Ausgaben produziert, sondern unsere
Seele, oder sonstiger transzendentaler Kitsch, unsere Interaktion mit der Außenwelt zu mehr als nur zu einfachen Reaktionen nach festgelegten Mustern erhebt.
4) Bewusstsein ist das, was mich von einem Fisch oder einem Stein unterscheidet, obwohl ich mir beim Fisch nicht 100%tig sicher bin, aber ein Stein hat nun wirklich kein Bewusstsein. Es bedeutet ganz wörtlich das Wissen um das Sein, also ich weiß, dass ich bin. Der Mensch weiß, dass er ist. Er weiß auch normalerweise, dass er isst, aber manchmal ist es ihm nicht bewusst, das führt dann eventuell zu Übergewicht. Es kann aber auch sein, dass man ein zu ausgeprägtes Bewusstsein hat, dessen, was man isst, was dazu führt, dass man den Spass am Essen verliert. Möglicherweise damit auch die Freude am Sein.