Gott, der (lat.: deus)
1) Die Personifizierung des menschlichen Glaubens. Doch auch ohne diese Gestalt kann Gott Hoffnung und Kraft geben. So können Menschen die grauenhaftesten Situationen überstehen oder Unglaubliches schaffen. Konfliktbehaftete Menschen können durch Gott eine gemeinsame Basis finden, die für Toleranz und Nächstenliebe steht und somit Frieden schaffen. Denn Gott zeigt uns, dass wir alle gleichberechtigt sind. Sei es bei der Geburt, im Leben oder im Tod. .
2) Ziemlich alter strenger Herr mit langem weißem Bart und sehr vielen ungezogenen Kindern. Sein Zuhause ist das Paradies und er verspricht jedem seiner Kinder, nach ihrem Tod ein Wohn- und Schlafzimmer darin, solange sie zu Lebzeiten artig waren. Seine vorbildlichsten Anhänger haben aus diesem Grund Regeln in ein Büchlein geschrieben und es über die Jahrhunderte überall auf der Welt verteilt. Wer sich heute nicht mehr daran hält, wird nach dem Tode obdachlos werden.
3) Die Vorstellung eines oder mehrerer transzendenter Entitäten, die aus einer für uns nicht erfahrbar machenden Welt Einfluss nehmen auf unser Leben.
Abgesehen von der Tatsache, dass der Mensch keine rationalen Mittel hat um »Gott« erfahrbar zu machen, sprechen in großen Weltreligionen wie zum Beispiel dem Christentum die seltsamen Darstellungen Gottes als »Mann« mit weißem Bart und die allgemeine Zentriertheit des Gottesthema um den Menschen, der diesen nach seinem Abbild geschaffen haben soll, gegen die Existenz selbigen in dieser Form. Das ganze wirkt wie ein klassisches Symptom der menschlichen Arroganz, die dazu führt, den Menschen als Zentrum allen Lebens zu betrachten und somit auch anzunehmen, »Gott« würde sich primär mit Menschen befassen. Die Vorstellung ein höheres Wesen hätte nichts besseres zu tun, als Wesen nach seinem eigenen Abbild zu schaffen und dann mit ihnen »herumzuspielen« wirkt so abstrus, dass sich diese Vorstellung selbst ad absurdum führt.
4) Gott ist so was wie der Weihnachtsmann und es gibt ihn natürlich. Gott ist derjenige, der mir einen guten Platz im Paradies sichert für mein jenseitiges Luxusleben. Wenn ich dann hier auf der Erde alles ausprobiert habe und mich nicht mehr mit lästigen Einschränkungen wie Kontolimit, Ladenschluss und Tempobeschränkungen herumschlagen will, dann schickt er seinen himmlischen Aufzug und ab gehts in die ewige Glücksseligkeit. Schließlich steht in einem seiner Bestseller: ...weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein... oder ...damit er in den kommenden Zeiten erzeige den überschwänglichen Reichtum... und ...Habe deine Lust... oder ...ihr sollt genug zu essen haben... und ...der Herr, dein Gott, wird dir Glück geben... Das ist doch mal ein Wort und der Rest, der da noch steht, ist echt nicht so wichtig. Natürlich erfüllt Gott nur dem seine Wünsche, der an ihn glaubt. Deshalb sollte man darauf achten, eines seiner Lieblingskinder zu werden, dann hat man ausgesorgt und kann sich später mal im Himmelreich endlos vergnügen.