Charakter, der (lat.: natura)
1) Jeder Mensch, jedes Tier, jeder Gegenstand hat Eigenschaften, die ihn zu etwas besonderen machen. Dazu gehören die guten Charakterzüge genauso, wie die sog. schlechten. Denn diese Teile grenzen uns von einem Gesamtbild ab. Sie geben uns ein Profil, was uns unverwechselbar, einzigartig und liebenswert machen.
2) Genormtes, uniformes, gleichgeschaltetes Verhalten. Konsum als Rausch und Lebensziel. Haben – Denken als Lebenseinstellung. Aufgedrückte, aufgezwungene Wünsche, Bedürfnisse und Meinungen. Sich auf dem Persönlichkeitsmarkt verkaufen. Egoismus als Individualität ausgeben. Sich den Schönheitsidealen unterwerfen. Sich ausbeuten lassen. Das ist Charakter.
3) Im allgemeinen Sprachgebrauch hauptsächlich synonym für die Summe der Persönlichkeitseigenschaften eines Individuums genutzt. Erneut ein schwacher Versuch, durch die Vorstellung Personen wären mit konstanten (in der Regel in der Entwicklung des Individuums begründeten) Eigenschaften ausgestattet, dem Menschen die Hoffnung zu geben diese Konstanten und somit seine Persönlichkeit könne über das Diesseitige hinaus existieren. Wie konstant die Persönlichkeit ist hat der für die Neurowissenschaften interessante Fall des Phineas Gage gezeigt.
(siehe
Wikipedia-Eintrag)
4) Charakter bedeutet generell so viel wie Merkmal oder Eigenschaft. Personen haben einen Charakter, mein Mitbewohner zum Beispiel hat die Eigenschaft, dass er nie sein benutztes Geschirr wegräumt, das finde ich charakterlich total uncool und verdirbt mir manchmal die gute Stimmung. Das führt dazu, dass ich ihn kräftig anmotze und er dann nach der nächsten Party absichtlich überall leere Flaschen rumstehen lässt. Wenn er weiterhin was von meinem Chicken-Curry abhaben will, muss er diesen Charakterzug aber schnellstens ablegen!