Wie klaut man eine Million?
Produktionsland: USA Erscheinungsjahr: 1966 Länge: 118 Minuten Originalsprache: Englisch Altersfreigabe: FSK 12
Regie: William Wyler Drehbuch: Harry Kurnitz Produktion: Fred Kohlmar Musik: John Williams Kamera: Charles Lang Schnitt: Robert Swink
Besetzung:
Audrey Hepburn: Nicole Bonnet;
Peter O’Toole: Simon Dermott;
Eli Wallach: Davis Leland;
Hugh Griffith: Charles Bonnet;
Charles Boyer: Bernard De Solnay;
Jaques Marin: Museumswächter
u.a.
Inhalt:
Wie klaut man eine Million?
Genauer gesagt, wie klaut man eine weltberühmte Cellini-Venus, die einem selbst gehört, aus einem hoch gesicherten Pariser Museum? Und warum??
Nicole, flotte und kapriziöse Tochter eines reichen und raffinierten Kunstfälschers, will verhindern, dass ihr geliebter Dad, der einem Pariser Museum eine Cellini-Skulptur zur Verfügung gestellt hat, bei der Echtheitsprüfung auffliegt. Sie überredet den Gentlemandieb Simon, die Statue zu stehlen. Der ausgeklügelte Diebstahl gelingt. Simon entpuppt sich jedoch als...(das wollen wir hier doch mal nicht verraten)
IMHO:
Neben den Darstellern ist das Glanzstück dieser Krimikomödie die Story, was man wohl auch an meiner etwas ausschweifenden Zusammenfassung erkennen kann. Der ganze Film ist mit so vielen witzigen, bemerkenswerten Details ausgestattet, dass man ihn immer wieder anschauen kann, ohne das einem das kleinste bisschen langweilig wird.
»How to Steal a Million« kann sich, was Originalität und Effizienz des Plans angeht, mit den Oceans Filmen messen lassen und übertrifft sie sicherlich, was Zwischenmenschliches, Beziehungen und Emotionen betrifft. Audrey Hepburn bringt ihr komödiantisches Talent zum Einsatz und wer hätte nicht gerne einen Einbrecher wie Peter O'Toole im Haus (oder im Schrank). Die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern lässt besonders in den Schrankszenen eine prickelnde Spannung entstehen. Auch die Besetzung der Nebenrollen mit Hugh Griffith oder Jaques Marin erhöht die Gesamtzahl komischer Momente überproportional.
Es gibt aber auch einige Gags, die man getrost hätte weglassen können, der nervige Verehrer Nicoles, der eigentlich an die Cellini-Venus herankommen will oder ein betrunkener Museumswachmann mit überdimensionalem Schnurrbart zum Beispiel. Der Drehort Paris ist sicher auch ein Pluspunkt und wer sich für Kunst interessiert, wird einige Werke zu Gesicht bekommen (wer sich nicht dafür interessiert natürlich auch). John Williams liefert wie üblich einen klasse Soundtrack ab.Wieder einmal kann ich dem Liebreiz meiner geschätzten Miss Hepburn und dem Charme eines gewissen Paars blauer Augen nicht widerstehen und erkläre »How to Steal a Million« zu einem meiner Audrey-Hepburn-Lieblingsfilme.
Inhalt (ganz und gar mit Details und wie es ausgeht):
Nicole Bonnets Vater, Charles Bonnet, ist ein französischer Kunstliebhaber, dessen große Sammlung weltberühmt ist. Das Herzstück seiner Sammlung ist eine Cellini-Venus, die unbezahlbar ist. Was allerdings nur seine Tochter weiß ist, dass sämtliche Stücke gefälscht sind. Nicole ist mit dem Beruf ihres Vaters nur bedingt einverstanden, aber sie liebt ihn über alles und versucht ihn zu schützen. Dementsprechend entsetzt ist sie, als ihr Vater die Cellini-Venus einem Pariser Museum ausleiht, da sie fürchtet, der Schwindel müsse nun wirklich einmal auffliegen.
Als wäre das nicht schon genug Aufregung, ertappt sie eines Nachts einen Einbrecher in ihrem Haus, der ein Van Gogh-Gemälde stehlen will (ein falsches selbstverständlich). Sie bedroht den Dieb mit einer Pistole, ruft aber die Polizei nicht, die sie als Tochter eines Kunstfälschers natürlich fürchtet. Außerdem haben es ihr die blauen Augen des charmanten Einbrechers, Simon Dermott, angetan.
Aus Versehen löst sich ein Schuss aus der Pistole und sie verletzt den Einbrecher am Arm. Nicole fällt in Ohnmacht und muss von von ihm aufgeweckt werden. Er lässt sich von ihr verarzten und ins Hotel zurückfahren, da sein Arm angeblich so schmerzt. Nicole ist fasziniert von dem Einbrecher und ziemlich verwirrt. Als sie ins Taxi steigt, um nach Hause zu fahren, küsst Dermott Nicole, die daraufhin völlig neben sich steht. Zuhause trifft sie auf ihren Vater und erzählt ihm leicht abwesend von dem Einbruch. Da alles gut verlaufen ist, lassen die beiden die Sache auf sich beruhen, auch weil nun ein viel größeres Problem auf sie zu kommt.
Charles Bonnet unterzeichnet für die Cellini-Venus eine Versicherung und erfährt erst danach, dass diese dafür von einem Experten geprüft werden muss. Nicole ist verzweifelt. Die Statue steht bereits im Museum und der Betrug wird nun ganz sicher auffliegen. Der einzige Ausweg scheint ein Einbruch ins Museum zu sein. Zu diesem Zweck nimmt sie Verbindung mit Dermott auf, den sie für einen professionellen Dieb hält. Der ist gar nicht begeistert von der Vorstellung in ein hoch gesichertes Museum einzubrechen, aber er lässt sich von der verzweifelten Nicole überreden.
Die beiden besuchen zusammen das besagte Museum und Dermott entwickelt einen verrückten Plan, den er Nicole aber nicht erzählt, was die Arme noch panischer macht. Er trifft einige, Nicole völlig unverständliche, Vorbereitungen, zum Beispiel kauft er einen Bumerang und eine Putzfrauenausrüstung.
Dann ist der Abend des Einbruchs da und Nicole und Dermott gehen ins Museum. Die Putzfrauensachen deponieren sie in der Garderobe und warten auf die Schließung des Museums. Als das Zeichen für die Schließung ertönt, verstecken sie sich in einem Abstellschrank. Während die Wachleute des Museums ihre Kontrollgänge machen, warten die beiden regungslos im engen Versteck und werden auch einmal beinahe entdeckt. In dieser Situation fragt sich Nicole, warum Dermott das alles auf sich nimmt und als sie den Grund erkennt, ist es in dem Schrank auf einmal nicht mehr eng, sondern sehr gemütlich;-) Es vergehen einige Stunden, in denen Nicole eindöst. Etwa um Mitternacht weckt Dermott Nicole und die erste Phase beginnt. Dermott schleicht sich nach draußen in den Saal, in dem die Cellini-Venus steht. Sie ist durch mehrere Lichtschranken geschützt, bei deren Unterbrechung der Alarm ausgelöst wird. Aus sicherem Abstand wirft Dermott nun den Bumerang und löst damit den ohrenbetäubenden Alarm aus. Er hastet zurück ins Versteck, denn schon tauchen die aufgeregten Wachleute auf. Sie kontrollieren das gesamte Museum und die Polizei erscheint. Nachdem nichts festgestellt werden kann, wird der Alarm für einen Fehlalarm gehalten und alles beruhigt sich wieder. Auch Nicole, der beim Alarm fast das Herz stehen geblieben ist, löst sich wieder von Dermott, an den sie sich geklammert hat, was diesen sichtlich amüsiert.
Dasselbe Spielchen treibt der gerissene Dermott noch zweimal, bis sich schließlich sogar der Präsident beschwert, weil er aus dem Schlaf gerissen wurde. Daraufhin schaltet der entnervte Wachleiter die Alarmanlage aus. Das bedeutet freie Bahn für unsere Einbrecher und Dermott tauscht die Cellini-Venus ungehindert mit einer leeren Flasche aus. Jetzt müssen sie sie nur noch sicher aus dem Museum herausbefördern, und nun kommt Nicole ins Spiel. Jede Nacht wird das Museum von einer Gruppe Putzfrauen geputzt. Nicole zieht sich im engen Schrank um und verkleidet sich als Putzfrau, sehr zum Vergnügen von Dermott. In ihren Putzeimer stellt sie die verpackte Cellini-Venus und als die Frauen ins Museum strömen, mischt Nicole sich unerkannt unter sie. Es vergeht eine ganze Weile, bis nun endlich entdeckt wird, dass die Cellini-Venus fehlt. Im Museum bricht daraufhin ein riesiges Durcheinander aus, während dem sich Nicole vorsichtig in Richtung Wachzimmer zurückzieht, wie es Dermott ihr gesagt hat. Am Wachzimmer angekommen öffnet sich die Tür und Nicole wird von einem Uniformierten hineingezogen, bevor sie nur Pieps machen kann. Sie will losschreien, da küsst sie der Uniformierte leidenschaftlich und gibt sich als verkleideter Dermott zu erkennen.
Beide gehen dann nach Hause zurück und Dermott nimmt die Venus mit. Am nächsten Tag treffen die beiden sich und feiern ihren gelungenen Einbruch. Nicole ist sehr stolz auf sich und meint, das wäre doch ihr erster Einbruch gewesen. Dermott antwortet, sein erster auch. Nicole versteht die Welt nicht mehr und Dermott beichtet ihr, dass er gar kein Dieb ist, sondern ein Versicherungsdetektiv, der ihrem Vater auf der Spur gewesen ist. Nicole ist geschockt und in diesem Moment erscheint auch ihr Vater, der sich die Geschichte aus den Erzählungen seiner Tochter schon zusammengereimt hat. Er hofft, auf die Liebe Dermotts zu seiner Tochter spekulierend, mit der Venus davonzukommen. Dermott macht ihm klar, dass entweder Bonnet oder er seinen Beruf aufgeben muss und das er selbst es nicht tun wird. Bonnet verspricht also, sein Fälscherhandwerk aufzugeben und Dermott dreht die Statue einem Verehrer Nicoles an, den er sich damit auch vom Hals schafft. Die ganze Geschichte ist also zu einem glücklichen Ende gekommen.
Als Nicole und Dermott aber abreisen wollen, um zu heiraten, taucht ein früherer Kunde Charles Bonnets auf und wird von Bonnet begeistert empfangen. Auf die misstrauische Frage Dermotts, wer das sei, antwortet Nicole mit einem unschuldigen Lächeln, das sei nur Papas Cousin aus Südamerika.