Vor gut einer Woche hat der glorreiche FDP-Politiker Henner Schmidt, seines Zeichens ein echter Menschenfreund und nebenbei eben Mitglied des Abgeordnetenhauses in Berlin, einen revolutionären Vorschlag gemacht: Hartz 4 Empfänger in Berlin sollten auf Rattenjagd gehen und pro erlegter Ratte einen ganzen Euro erhalten. Nun hat der arme Herr Schmidt von allen Seiten Kritik bekommen, nicht zuletzt auch von uns Blogbetreibern! Jetzt hab ich etwas Zeit und Ruhe gefunden, um euch diese Idee (im wahrsten Sinne des Wortes) etwas schmackhafter zu machen!
Wir von der ZG-Redaktion (also ich, da todesglupsch und ripperle einfach nicht gefragt wurden) begrüßen diesen Vorschlag zutiefst und finden, dass er längst überfällig war! Er ist jedoch nicht konsequent genug und deshalb schlagen wir folgendes vor:
1.) Damit nicht jeder ALG 2 Empfänger wie wild anfängt auf eigene Faust Ratten zu jagen, sollte dies nur denjenigen gestattet sein, welche ein besonderes Zertifikat vorweisen können. Dieses wiederum kann man bei einer Wochenendschulung bei Roland Berger, Mckinsey und co erhalten, schließlich haben sich diese Beraterunternehmen auch in der Vergangenheit für ihre besondere Kompetenz hervorgetan. Dort lernen die zukünftigen ALG 2-Jäger dann, wie man anständig Rattenfallen baut, einen Köder auslegt, skalpiert und wie man den Paarungsruf von Ratten nachahmt.
2.) Um zu beweisen, dass die Ratte auch »erlegt« und nicht selbst gezüchtet wurde (jaja, manche sehen hier sicher einen großen Zukunfts-Schwarzmarkt), muss ein jeder ALG 2 Empfänger den Skalp der Ratte aufbewahren und konservieren. Bei dem nächsten Gespräch mit seinem Sachbearbeiter hat der Bezieher sozialer Leistungen (also der Sozialschma... ähm Rattenschmarotzer) die Skalps unverzüglich vorzuweisen. Gegebenfalls könnten hier Auflagen und Sanktionen gestellt werden, darin sind die ARGEN ja geübt.
3.) Jeder Bundesagentur für Arbeit (ARGE) wird einer Bundesagentur für Rattenfragen (RARGE) angefügt. Dort werden die eingehenden Skalps der Ratten eingehend geprüft, kontrolliert und verwaltet. Wir leben schließlich in Deutschland – hier geht eben nix ohne eine auswuchernde Bürokratie. Sonst können die Leute ja sonstwas behaupten. Papier lügt eben nicht! In den RARGEN könnten zudem auch neue Beamtenstellen geschaffen werden.
4.) Nachdem die Rattenreste also eingehend auf Echtheit geprüft und anständig verwaltet wurden, sollten sie der eigens hierfür neu zu gründenden »Berliner Rattentafel« zugute kommen. Die Aufgabe der Rattentafel wäre es, brauchbare Genussmittel aus diesen herzustellen, wie z.B. Rattenburger, Hot Rat oder Rattenwurst.
5.) Sollte dieses erste vorläufige (aber innovative!) Konzept Früchte tragen, könnte man mit Tauben, Hunden und Mücken in Berlin ähnlich verfahren. Hier ist also durchaus Potential vorhanden.
Weitere Ideen und Anregungen sind willkommen. Ich werde sie an Herrn Schmidt, als quasi verspätetes Weihnachtgeschenk, weiterleiten.