"Momo"

von Michael Ende

Momo und Kassiopeia

"Es gibt Diebe, die von den Gesetzen nicht bestraft
werden und dem Menschen doch das kostbarste
stehlen: die Zeit."

Napoleon Bonaparte

"Ich habe keine Zeit mich zu beeilen."

Igor Strawinsky

"Die uns zeigen wollen, dass sie keine Zeit haben,
haben viel zu tun, damit es auch so aussieht."

Ernst Ferstl


"Momo" ist ein Märchen - Roman über die Zeit. Er scheint mir dieser Tage wieder aktueller denn je zu sein, denn viele Menschen haben immer mehr das Gefühl Gefangene ihrer eigenen Zeit zu sein, sich zuwenig Zeit für wirklich wichtige Dinge nehmen oder gar Angst vor der Zeit haben. Da solch ein Umgang mit der Zeit schon immer vorhanden war, hat Michael Ende seinen Roman in eine zeitlose Gegenwart transportiert. Das Buch vermittelt mit seiner unverfälschten, kindlich bildlichen Sprache, dass, wer langsamer geht, mehr vom Leben hat.

"Momo" ist ein kleines Mädchen zwischen acht und zwölf Jahren. Niemand weiß genau, wie alt sie ist, nicht einmal sie selbst. Sie hat dunkle schwarze Haare, braune Augen und das einzige was sie an Kleidung besitzt, ist eine viel zu große Männerjacke und einen alten Rock auf dem viele kleine bunte Flicken aufgenäht sind. Sie hat keine Familie oder Verwandte, an die sie sich erinnern könnte. Seit sie denken kann, lebt sie auf der Strasse, um genau zu sein, in einem alten Amphitheater. Sie ist im klassischen Sinne eine Vollwaise. Deshalb ist die kleine "Momo" aber nicht unglücklich oder unzufrieden mit ihrem Leben. Sie hat viele Freunde, die sie unterstützen, ihr helfen und sie fast täglich besuchen kommen. Denn sie hat eine ganz besondere Gabe, die nur sehr wenige Menschen besitzen, da sie sich keine Zeit mehr dafür nehmen - zuhören.

Eine gespenstische Gesellschaft, die sog. "Grauen Herren" veranlassen die Menschen immer mehr Zeit zu sparen. In dem Versprechen, dass sie die so gesparte Zeit eines Tages als eine Art Rente zurück bekommen, werden die Menschen immer hektischer, gefühlskälter und egoistischer. Ihre Tage werden tatsächlich kürzer, da sie ihre Arbeit hastiger machen und sich kaum noch Zeit für ihre Mitmenschen nehmen. Alle Aktivitäten, die nicht dringend für den Lebenserhalt erforderlich sind, werden eingestellt, um so Zeit zu sparen. Die so gesparte Zeit geht jedoch direkt an die "Grauen Herren", die sie brauchen um zu existieren.

"Momo", die sich die Zeit nimmt, den Menschen zuzuhören und mit ihren Freunden im alten Amphitheater spielt, steht ihnen dabei im Wege. Als die Welt endgültig den "Grauen Herren" zu gehören scheint, bekommt "Momo" Hilfe von Kassiopeia, der magischen Schildkröte und von Meister Hora, dem Verwalter der Zeit.





Gedanken



Textauszüge









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