todesglupsch und ripper haben mal zusammengefasst, welche Spiele 2010 für PC und PS3 erwähnenswert waren. Natürlich nur Games, die wir auch gezockt haben. Dementsprechend subjektiv sind die folgenden sieben Kurzreviews:
todesglupsch:
Nachdem mich die letzten beiden Teile der Reihe nicht recht überzeugen konnten, ist Civilization 5 endlich mal wieder weitestgehend gelungen. Die größten Probleme sehe ich eher generell für rundenbasierte Strategiespiele deren Ziel die Herstellung eines Zustandes der Vorherrschaft vorsieht.
Trotzt verschiedener Siegbedingungen in Civilization läuft es doch immer darauf hinaus, dass Dominanz das Ziel aller Bemühungen darstellt. Darüberhinaus fühlen sich die meisten Siegbedingungen die nicht eine klare Dominanz vorraussetzen so an als würden sie ein Spiel nur gegebenenfalls frühzeitig beenden, bzw. nur den militärischen Sieg vorziehen. Gegen die KI ist an sich auch jede Interaktion die nicht militärischer Natur ist relativ langweilig, meist auch sinnlos. Sobald ein gewisser Vorsprung herrausgespielt ist, ist das Spiel gegen die KI auch schon gelaufen und der Rest des Spiels ist nur das Optimieren um des Optimierens willen.
Gegen menschliche Spieler ist vor allem der Zeitaufwand enorm. Muss man auf die KI, abhängig von der Rechenleistung und Spieleinstellungen, schonmal eine Minute für einen Zug warten, ist das bei menschlichen potentiell noch aufwendiger. Die Regeln der Dominanz gelten ähnlich wie bei Singleplayerpartien, allerdings kommt das Prinzip des Königsmacher hinzu. Das heißt hier gewinnt häufig nicht unbedingt der stärkste Spieler, da sich Gegner gegen ihn verbünden oder Spieler die keine Aussicht mehr auf den Sieg haben ihre verbleibenden Ressourcen verwenden, um den größtmöglichen Schaden für diesen zu erzeugen.
Es entwicklen sich also zu selten interessante Partien, bzw. sind diese zu schnell entschieden. Als Folge sind häufig die Entwicklungen der Moderne gar nicht mehr so relevant für das Spiel und werden nur um der Neugier willen gerade im Singleplayer getestet. Dies motiviert aber auch nicht langfristig, so dass das Gefühl bleibt, dass das Potential von Civilization 5 nicht voll ausgeschöpft werden kann. Davon abgesehen sind aber die Neuerungen durchweg sinnvoll, allen voran das taktischere Militärsystem aber auch die Implemantion der Kulturentwicklung.
jtheripper:
Hier wird es schwer sich kurz zu fassen. Eindeutig das Highlight des Jahres für mich neben Heavy Rain. Demon’s Souls wird als Spiel mit einem sehr hohen Schwierigkeitsgrad beworben. Das ist auch der Fall, aber er ist nicht so schwierig, dass man die Lust verliert. Sicher gab und gibt es Momente, da möchten man den Controller an die Wand schmeißen, aber es sind, zumindest am Anfang, die eigenen Fehler, die zum Tod führen. Die meiste Zeit über, spielt sich DS wie ein Single-Player Spiel. Es gibt aber die Möglichkeit, anderen Spielern, die ebenfalls das Spiel zocken, zu helfen oder sie in ihrem Spiel anzugreifen. Das bringt Abwechslung in das Spielsystem erhöht so auch den Wiederspielwert. Denn erst auf höheren Leveln des Charakters beginnt das sog. PvP. Aber besonders bei den frühen Begegnungen geschehen die lustigsten Dinge. Meistens aus dem Grund, dass mind. einer das Spiel oder seinen Charakter nicht so gut beherrscht. Später müssen die Angriff schon ein wenig geplant sein. DS ist mal wieder ein Exklusivtitel für die Playstation 3, was eigentlich ein bisschen schade ist.
todesglupsch:
Demon’s Souls ist eigentlich schon vorletztes Jahr veröffentlicht worden, allerdings nicht für uns Europäer. So kann ich die Seelenhatz zu meinem persönlichen Spielehighlight des letzten Jahres erklären. Dabei gilt auch für diesen Titel, bis auf ein paar nicht essentielle Onlinefeatures erfindet auch hier niemand das Rad neu. Aber auch unter Action-RPGs in der Third-Person Perspektive gibt es noch deutliche Qualitätsunterschiede.
Was Demon’s Souls zu vorerst auszeichnet und damit heutzutage zu einer Rarität macht, ist das Spieltiefe den Entwicklern wichtiger zu seien schien als unmittelbar den Gelegenheitsspieler anzusprechen. So ist das Spiel nicht als unmodern zu bezeichnen, sowohl in Präsentation als auch Spielmechanik. Allerdings sind weitestgehend uneingeschränkte Entwicklungsmöglichkeiten, gepaart mit kaum Reversibilität — auch bei der Beeinflussung der Spielumgebung durch den Spieler — einerseits Garant für Potential und Wiederspielbarkeit, andererseits bedeuten sie auch das für weniger akribische Spieler ein gewisses Frustrationspotential besteht.
Da aber auch Leveldesign und vor allem das Kampfsystem exzellent umgesetzt sind, ist die Motivation ungleich stärker als bei jedem anderen Titel des letzten Jahres.
jtheripper:
Fallout New Vegas hat leider immer noch einige von den Krankheiten, die auch schon Fallout 3 hatte. Manche Insekten laufen auf ihrem Kopf herum oder bleiben in Felsen hängen und die Begleiter-KI ist immer noch dumm wie Brot. Aber ja, es ist wahrscheinlich besser als Fallout 3. Es gibt ein »Faction-System«, so dass man bei Organisationen oder Städten beliebt oder verfeindet werden kann. Die Skills und Perks wurden etwas angepasst und es gibt einen Hardcore-Modus, der aber nur nervig ist, als das er spielerisch etwas bringt. Nach den ersten Minuten von New Vegas hatte ich auch schon wieder die Lust verloren, da es sich alles so anfühlte, als ob man es schon mal gemacht hatte. Ich nehme die NPCs nicht mehr ernst und habe auch keine Lust, den Schrott der ganzen Spielwelt zu sammeln, um mir dann irgendwas »nettes« zusammenzubauen. Mit der Zeit ging die Motivationskurve wieder etwas nach oben, aber es fehlt halt das Neue, was Fallout 3 hatte.
jtheripper:
Hier der Teaser zu meinem Blogbeitrag:
Heavy Rain ist ein Exklusivrelease für die Playstation 3, was eigentlich sehr schade ist, da es so nicht für alle Spieler dieser Welt verfügbar ist. Die Macher Quantic Dreams sind mit ihren vorherigen Spielen »Fahrenheit« (Indigo Prophecy) und »Omikron: The Nomad Soul« für ein etwas anderes Spielerlebnis bekannt. Ganzer Artikel auf zeitgeistlos.de oder hier als Blogbeitrag.
jtheripper:
Lara Croft and the Guardian of the Light ist eindeutig ein Highlight von 2010. Erstens ist es ein Co-op Spiel!!! Und zweitens ist das Spielprinzip mit denken und schießen auf das wesentliche reduziert. Die Rätsel sind nett gemacht und bei manchen kommt man erst durch einiges rumprobieren auf die Lösung. Na gut, das normale rumgeballer ist nicht besonders anspruchsvoll, dafür können sich die Endgegner sehen lassen, hier muss man meist denken UND ballern. Und für den kleinen Preis des Spiels ist es sogar sehr umfangreich. Auf der PC-Version ist allerdings die Steuerung mit dem Gamepad in manchen Situationen sehr schwammig. War bei der PS3-Demo allerdings nicht so. Für Lara Croft eindeutig das bessere Spielgenre, wobei die Charaktere eigentlich komplett austauschbar sind, was auch die Entwickler zugaben, indem sie nun DLCs mit anderen Paaren anbieten.
todesglupsch:
Lara Croft and the Guardian of Light ist ein gelungenes Beispiel wie sinnvoll es sein kann eine sich abgenutzte Reihe durch Reduktion wiederzubeleben. So bringt die isometrische Perspektive gegenüber der Third-Person Perspektive einfach mehr Übersicht bei den grabräubertypischen Rätseln. Die Mischung aus Action- und Rätselelementen, gerade im Coop-Modus, ist kurzweilig und interessant. An sich wird auch hier keine tatsächliche Innovation geboten, aber so einfache wie elegante Spiele werden nur noch selten von größeren Entwicklern angeboten, so dass dieser Titel annähernd uneingeschränkt empfohlen werden kann.
jtheripper:
Mass Effect 2 hat mich etwas enttäuscht. Als im ersten Teil das Spielprinzip von Mass Effect noch neu war, so war es im zweiten Teil nur noch meeh. Wo im Vorgänger die Geschichte um den Hauptcharakter noch sehr interessant war und man die aufsteigende Bedrohung noch nicht kannte, so flachte dies im zweiten Teil alles stark ab. Genaugenommen besteht die Hauptgeschichte und die damit verbundenen Missionen nur aus einem Bruchteil des Spiels. Der Rest besteht darin die teils neuen Charaktere in ihren Missionen kennenzulernen. Das ist teilweise ganz nett und gut erzählt, aber ist am Ende doch etwas inhaltslos. Mass Effect wurde ja als Triologie angekündigt und es macht mir den Anschein, dass in dem zweiten Teil die Story einfach nur gestreckt wurde. Außer das die »Dunkle Bedrohung« nun noch größer ist, haben wir auch nichts erfahren. Ach ja, und das Scannen der Planeten nach Rohstoffen war ja wohl eine riesige Frechheit der Entwickler. Als hätte ich nichts besseres zu tun, als alle Planeten in dem Spiel abzusuchen, da wäre ich ja lieber mit dem bescheuerten Fahrzeug aus Teil 1 auf den Planeten rumgehüpft. Das war zumindest anspruchsvoller.
todesglupsch:
Ähnlich wie bei Blizzard gilt auch bei BioWare Konstanz hat Priorität. Es gilt aber auch, dass Mass Effect doch relativ dünn in allen rollenspielspezifischen Elementen ist. So lebt Mass Effect mehr von Filmelementen als Spielelementen, wie z.B. das hervorragend entwickelte Szenario und die vielen Charaktere mit eigenem Hintergrund. Die Weiterentwicklung gegenüber dem ersten Teil in der Handlung bleibt aber leicht hinter den Erwartungen zurück, so dass die Veränderungen in der ohnehin zweitrangigen Spielmechanik nicht darüber hinwegtäuschen können, dass Mass Effect 2 nicht mehr als »nur« ein Nachfolger ist.
jtheripper:
Echtzeitstrategiespiele oder auch RTS Games haben für mich nach C&C1, Red Alert und WarCraft 2 die Faszination verloren. So habe ich schon beim ersten StarCraft nur die Menschen-Missionen gespielt. Also nichts neues bis jetzt, da Zerg und Protoss in den kommenden Jahren als Vollpreisspiel verkauft werden. Handwerklich super gemacht das Spiel, nette Story für ein RTS, aber wie gesagt, nichts neues im Genre.
todesglupsch:
Zu Starcraft 2 ist an sich nicht viel zu sagen. Blizzard hat dank vermutlich annähernd unbegrenzten wirtschaftlichen Möglichkeiten nix anbrennen lassen und ein sehr solides Echtzeitstrategiespiel auf die Beine gestellt. Das ist sehr spielbar und macht mindestens im Fall der Kampagne auch durchaus Spaß, wirkt durchdacht und ist technisch einwandfrei. Trotzdem denke ich, muss man, wenn man keine besondere Aiffinität zu Echtzeitstrategie hegt, Starcraft 2 nicht zwingend gespielt haben.
heripper:
Hier wird es schwer sich kurz zu fassen. Eindeutig das Highlight des Jahres für mich neben Heavy Rain. Demon’s Souls wird als Spiel mit einem sehr hohen Schwierigkeitsgrad beworben. Das ist auch der Fall, aber er ist nicht so schwierig, dass man die Lust verliert. Sicher gab und gibt es Momente, da möchten man den Controller an die Wand schmeißen, aber es sind, zumindest am Anfang, die eigenen Fehler, die zum Tod führen. Die meiste Zeit über, spielt sich DS wie ein Single-Player Spiel. Es gibt aber die Möglichkeit, anderen Spielern, die ebenfalls das Spiel zocken, zu helfen oder sie in ihrem Spiel anzugreifen. Das bringt Abwechslung in das Spielsystem erhöht so auch den Wiederspielwert. Denn erst auf höheren Leveln des Charakters beginnt das sog. PvP. Aber besonders bei den frühen Begegnungen geschehen die lustigsten Dinge. Meistens aus dem Grund, dass mind. einer das Spiel oder seinen Charakter nicht so gut beherrscht. Später müssen die Angriff schon ein wenig geplant sein. DS ist mal wieder ein Exklusivtitel für die Playstation 3, was eigentlich ein bisschen schade ist.
todesglupsch:
Demon’s Souls ist eigentlich schon vorletztes Jahr veröffentlicht worden, allerdings nicht für uns Europäer. So kann ich die Seelenhatz zu meinem persönlichen Spielehighlight des letzten Jahres erklären. Dabei gilt auch für diesen Titel, bis auf ein paar nicht essentielle Onlinefeatures erfindet auch hier niemand das Rad neu. Aber auch unter Action-RPGs in der Third-Person Perspektive gibt es noch deutliche Qualitätsunterschiede.
Was Demon’s Souls zu vorerst auszeichnet und damit heutzutage zu einer Rarität macht, ist das Spieltiefe den Entwicklern wichtiger zu seien schien als unmittelbar den Gelegenheitsspieler anzusprechen. So ist das Spiel nicht als unmodern zu bezeichnen, sowohl in Präsentation als auch Spielmechanik. Allerdings sind weitestgehend uneingeschränkte Entwicklungsmöglichkeiten, gepaart mit kaum Reversibilität — auch bei der Beeinflussung der Spielumgebung durch den Spieler — einerseits Garant für Potential und Wiederspielbarkeit, andererseits bedeuten sie auch das für weniger akribische Spieler ein gewisses Frustrationspotential besteht.
Da aber auch Leveldesign und vor allem das Kampfsystem exzellent umgesetzt sind, ist die Motivation ungleich stärker als bei jedem anderen Titel des letzten Jahres.
Civilization 5 fand ich ganz nett. Allerdings hält sich der Widerspielwert stark in Grenzen: zu berechenbar das Ganze. Der Kampf um wertvolle Ressourcen ist dafür sehr gelungen und realitätsnah.
Mass Effect 2 war mir zu actionlastig. Die Story wird dafür filmreif erzählt und ist wie ein spannendes, interaktives Buch.
Netter Rückblick, da kann man so schön in der guten alten Zeit schwelgen ^^