Irgendwo in der virtuellen Südsee liegt die Insel Metavira. Das wäre nicht weiter interessant, wenn diese Insel nicht die einzige Quelle für eine wichtige Arznei wäre und natürlich nebenbei von einem dieser, in Computerspielen überdurchschnittlich stark auftretenden, größenwahnsinnigen Wissenschaftler kontrolliert würde. Natürlich sollte das kein größeres Problem für einen gewieften Heimstrategen sein. Mit begrenztem Budget, aber dafür umso mehr Motivation wird ein Team aus mehr oder minder professionellen Söldnern zusammengestellt und nach Metavira verfrachtet um im Namen der Weltgesundheit ein paar böse Buben mit dem neuesten Hi-Tech-Waffenarsenal zu entsorgen. Soweit zur eher durchschnittlichen Hintergrundgeschichte von Jagged Alliance. Nachdem man auch für damalige Verhältnisse einsehen muss, das Jagged Alliance technisch nicht eben ein Schmankerl ist, kann man dafür feststellen, dass dieses Spiel rundenbasierte Strategie vom Feinsten gepaart mit Rollenspielelementen bietet. Ihr stellt ein Team von bis zu acht Söldnern zusammen, wobei jeder Söldner nicht nur rollenspieltypisch über eigene Fähigkeiten verfügt, sondern auch über eine "Persönlichkeit". So harmonieren bestimmte Söldner weniger gut miteinander, was zu ernsthaften Problemen führen kann im Einsatz. Unter den Fähigkeiten sollte man neben den offensichtlichen Söldnerfähigkeiten wie Schuss- und Nahkampfwaffengebrauch auch darauf achten einige Leute mitzunehmen die in der Lage sind ihre Kameraden bei suboptimal verlaufenem Einsatz wieder zusammenzuflicken. Auch das Instandhalten und Erweitern der Ausrüstung erfordert jemanden der bei technischen Problemen nicht gleich die Flucht antritt. Zu guter Letzt sollte mindestens ein Söldner eine Mine erkennen bevor auf selbige tritt, ansonsten könnte das Team einen sehr kurzen Einsatz auf Metavira erleben. Der Einsatz selbst wird aus der Vogelperspektive dargestellt und Eure Söldner werden klassisch rundenbasiert mit Hilfe von Aktionspunkten gesteuert. Je beweglicher ein Söldner desto mehr Aktionspunkte hat er und kann dementsprechend seine Runde stärker und hoffentlich erfolgreicher gestalten. Ich muss zwar zugegeben, dass ich eine leichte Abneigung gegen militaristisch orientierte Spiele habe, aber wenn ein Spiel soviel strategische und spielerische Tiefe bietet wie Jagged Alliance, dann werde auch ich zum virtuellen George Bush und kann mich kaum zurückhalten auf meinen Eroberungszügen, ich meine natürlich Befreiungskriegen. Für Spieler mit einem Faible für rundenbasierte Strategie und etwas Toleranz was die Präsentation angeht empfiehlt sich Jagged Alliance, bzw. seine Nachfolger auch heute noch uneingeschränkt, denn spielerisch können nur ganz wenige Spiele mit Jagged Alliance mithalten.