Neil Postman »Gesammelte Werke«

Neil Postman starb am 9.10.2003 im Alter von 72 Jahren in New York an Krebs. Um einen kleinen Beitrag zu leisten, damit er und seine Bücher nicht in Vergessenheit geraten, schreibe ich diesen Artikel. Denn für mich war Neil Postman der Medienkritiker schlechthin, der die neuen Medien und die neuen Technologien, sehr genau untersuchte und auch kritisierte. Seine Intention war es aber nie, einfach nur zu nörgeln und zu kritisieren, um dann die Lösung anderen zu überlassen. Nein, er wurde stets von einem humanistischen Drang angetrieben, die Menschen aufzuklären. Sie auf das aufmerksam zu machen, was wirklich wichtig ist und was trivial ist.

Er kämpfte ständig gegen eine große Armee von Leuten an, die jedwede neue Technologie bedingungslos befürworteten und nicht hinterfragten, welche Folgen sie kulturell, gesellschaftlich und auch politisch haben könnte. Aus diesem Grund war er bei vielen Fortschrittsfanatikern sehr unbeliebt. Dabei war Postman weder ein Technikfeind, noch ein Kulturpessimist, als was er oft beschimpft wurde. Er plädierte lediglich für einen verantwortungsvollen Umgang mit den neuen Medien und Technologien. Er wollte stets wissen, welche Probleme bei einer neuen Technologie wirklich gelöst werden bzw. wer bei einer neuen Technologie am meisten profitieren und auch verlieren würde?

kopflos TV schauen Er versuchte in allen seinen Büchern zu verdeutlichen, dass eine neue Technologie nichts ersetzt oder verbessert, sondern vielmehr alles verändert. Unsere Denkweise, unsere Wahrnehmung der Dinge und auch unser Verhalten unseren Mitmenschen gegenüber. Und leider sind diese Veränderungen nicht immer positiv. Seine Intention war es, diese Veränderungen aufzuzeigen und somit zu verdeutlichen, dass eine neue Technologie nur selten, die Lösung all unserer Probleme ist. Sondern, ganz im Gegenteil, oft neue Probleme schafft.

Denn die meisten Technologien dienen dem Zweck der Geschwindigkeit, der Information und der Bequemlichkeit. Nur unsere wirklich wichtigen Probleme haben damit nichts zu tun. Weder der Fernseher, der Computer noch das Auto haben dazu beigetragen, dass es weniger Scheidungen, weniger Verbrechen und weniger Umweltverschmutzungen gibt. Sie haben vielmehr neue triviale Probleme geschaffen, die uns von dem, was wirklich wichtig ist, ablenken, so Postman.

Er war besonders angetan von der Epoche der Aufklärung im 18. Jahrhundert. Sie war für ihn der Beweis, dass es einen öffentlichen sowie politischen Diskurs geben kann, der wirklich daran interessiert ist, das gesellschaftliche und soziale Leben der Menschen zu verbessern. Dies wird besonders deutlich in seinem letzten Buch "Die zweite Aufklärung", welches er 1999 herausgebracht hat. Darin schlägt er vor, dass wir uns in der Zukunft, an der Epoche der Aufklärung orientieren sollten, mit seiner rationalen, kritischen und humanistischen Herangehensweise an den Naturwissenschaften.

Zwei seiner Bücher, die ich für seine besten halte, werde ich im folgenden kurz vorstellen. Zudem gibt es eine kleine Biographie.

Das Technopol
Wir amüsieren uns zu Tode
Biographie

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