Der Mediengestalter-Blog wird primär von Maren Woker und Markus Tacker geführt. Aber auch andere Autoren geben hier Tipps und Einblicke in das Mediengestalter-Leben. Das umfasst die zwei großen Bereiche Print und Non-Print, aber auch Tipps für das Praktikum oder einfach passende Fundstücke aus dem Netz. Interviewt wurde Maren Woker.
ZG-TEAM: Wenn wir Blogs mit den klassischen Medien (Print, TV, Radio) vergleichen, welche Funktion erfüllen Blogs, die die klassischen Medien nicht erfüllen oder vielleicht sogar nicht erfüllen können?
Maren: Die Blogs sind – vorausgesetzt, es ist ein funktionierender Internetzugang vorhanden – immer abrufbar. Man muss sich nicht an eine Sendezeit wie beim Radio oder TV halten und sich auch kein gedrucktes Exemplar kaufen. Und wenn man mal was sucht, geht das auch recht unkompliziert. Wenn man einen Bürojob hat, kann man sie einfach mal zwischendurch besuchen. Radios sind in einigen Büros hingegen verboten und man kann auch meistens weder zwischendurch mal eine Zeitung oder Zeitschrift lesen oder gar Fernsehen.
ZG-TEAM: Wenn Du an Deinen Blog denkst, was soll er Deiner Meinung nach können, was er jetzt noch nicht kann?
Maren: Ich bin mit den Funktionen soweit zufrieden und komme mit den bisherigen ganz gut zurecht.
ZG-TEAM: Unter welchen Umständen würdest Du kommerzielle Werbung auf Deinem Blog schalten?
Maren: Wenn jemand dafür zahlen wollen würde. ;o) Allerdings möchte ich in meinem redaktionellen Umfeld keine Werbung radikaler Parteien oder ähnliches sehen. Letztendlich ist das aber nicht mein persönlicher Blog, daher kann ich das nicht alleine entscheiden.
ZG-TEAM: Welchen Anteil an der Motivation zu schreiben haben für Dich die Kommentare? Anders gefragt: was würdest Du tun, wenn Du eine Woche lang, keine Kommentare hättest? Und unter uns, liest Du auch alle Kommentare?
Maren: Ich lese alle Kommentare, die sind mir wichtig. Wenn ich nicht eine gewisse Resonanz erreichen wollen würde, schriebe ich meine Gedanken nicht als Blog. Der Dialog mit den Lesern motiviert mich. Natürlich ist auch mal das übliche Geflame dabei, aber das ist im Internet für einige leider eine Art Hobby. Normalerweise freue ich mich jedoch über jeden Kommentar. So weiß ich, dass überhaupt jemand liest, was ich verzapfe. ;o)
ZG-TEAM: Was sagst Du zu der Behauptung, dass viele Blogs sich innerhalb der gleichen Community bewegen und deshalb vor allem die Kommunikation zwischen Gleichgesinnten fördern, statt den Dialog zwischen verschiedenen Interessensgemeinschaften voranzutreiben?
Maren: Der These stimme ich zu. Viele Blogs behandeln ein bestimmtes Überthema wie zum Beispiel Mediengestaltung, Bücher, Technik, TV-Serien oder Politik und bieten Gleichgesinnten eine Plattform zum Informations- und Meinungsaustausch. Das bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass man sich nur in seiner eigenen kleinen Welt bewegt. Ich sehe darin kein Problem.
ZG-TEAM: Zum Betreiben eines Blogs gehört auch das Lesen von themenverwandten Blogs dazu. Aus welchen Gründen liest Du andere Blogs und welche sind das genau?
Maren: Ich besuche diverse Webseiten täglich, richtige Blogs sind allerdings kaum dabei und sie sind auch meistens nicht unbedingt themenverwandt. Ich schreibe über alles, was mir lohnenswert erscheint und mit dem Thema »Mediengestaltung« zu tun hat. Da können mir nahezu überall Inspirationen kommen. www.design-tagebuch.de lese ich gerne, besonders wegen der Vorher-Nachher-Vergleiche, wenn etwas relauncht wurde. Ansonsten klicke ich täglich www.dwdl.de an, das heißt nicht umsonst im Zusatz »medienmagazin.de« und der treue MG-Blog-Leser weiß, dass ich auch gerne mal dorthin verlinke.
ZG-TEAM: Manche behaupten Blogs sind tot, Twitter sei die Zukunft. Andere, dass es für potentielle Blogleser schwierig ist, den für sich geeigneten zu finden. Welche Methoden sind Deiner Meinung nach geeignet, um der zunehmenden Blog-Flut kreativ zu begegnen?
Maren: Meiner Meinung nach ist Twitter die komprimierte Variante eines Blogs. Und sie ist natürlich schneller und man denkt (noch?) weniger darüber nach, ob es sich nun lohnt, das zu schreiben. Twittern ist für alle, die zu faul sind, einen ganzen Blogeintrag zu füllen, sich aber mitteilen wollen. Oder, andersherum formuliert, für alle, die bei Nachrichten nur die Überschriften lesen, um mitreden zu können. Man kann jedoch genau so gut sagen, Blogger schwafeln lieber, anstatt sich kurz zu fassen.
Wie man den für sich den passenden Blog findet, kann ich so pauschal nicht sagen. Ich bin auch kein Typ, der gezielt danach sucht. Man kann natürlich nach »Blog« und »Thema« googeln, ich klicke mich dagegen am liebsten durch diverse Webseiten und surfe die Links ab. Und ich liebe »StumbleUpon«, darüber habe ich schon viele tolle Seiten gefunden. Für mich ist das wie in einem gut sortierten Zeitschriftenladen: Man blättert durch viele mal durch und die einen legt man wieder weg, die anderen kauft man und bei noch anderen schließt man vielleicht sogar direkt ein Abo ab.
ZG-TEAM: Zum Abschluss dieses Interviews möchten wir uns noch einmal, einer aus dem Blog entlehnten Technik bedienen, und Dir die Möglichkeit geben, unseren Interviewstil zu kritisieren und zu kommentieren. Gibt es also noch etwas was Du uns mit auf den Weg geben möchtest?
Maren: Ich kommentiere doch schon alle Fragen – ich finde das reicht. ;o) Und ich muss immer aufpassen, dass ich nicht überall meinen Senf zugebe.
ZG-TEAM: Na ein bisschen mehr Senf hätte es ruhig sein können :P Deswegen auch an Dich noch die berühmte Senf-Frage: Gibt es bei Euch hin und wieder Anfragen von neuen interessierten Autoren die mitmachen wollen oder arbeitet bei Euch auch nur der harte Kern?
Maren: Aktuell sind wir nur zwei aktive Autoren, wären aber gerne mehr, um die Vielfältigkeit des Mediengestalter-Jobs stärker repräsentieren zu können. Wer gerne beim Mediengestalter-Blog mitmachen möchte, schreibt mir am besten eine E-Mail an maren@mediengestalter-blog.de – ich freue mich auf eure Zuschriften!
ZG-TEAM: Soso, gleich mal Eigenwerbung^^, aber die Frage deutete ja schon in die Richtung. Deswegen sehr lobenswert geantwortet und wo wir schon beim Thema sind: Das ZG-Team könnte auch Hilfe gebrauchen. Einfach eine E-Mail an humanresources@zeitgeistlos.de. Vielen Dank für das Interview, Maren.