Kinder in Deutschland; Teil 41: Kinderwunsch

kinderwunsch_titelNoch lange bevor das Thema Erziehung eine Rolle spielt, gibt es den Wunsch nach eigenen Kindern. Nach einer eigenen Familie. Bei Frauen ist dieser in der Regel deutlich ausgeprägter als bei Männern. Viele Liebesbeziehungen werden hierbei auf eine harte Probe gestellt. Nicht nur beim ersten, sondern auch beim Wunsch nach einem zweiten oder sogar dritten Kind. Eltern‑, Mutti- und Frauen-Internetseiten sowie Foren sind voll mit Beiträgen von vermeintlich verzweifelten Frauen, die ihre Männer nicht dazu bringen können, so viele Kinder in die Welt zu setzen, wie sie gerne haben wollen. Und anstatt nach den Ursachen und Gründen zu fragen, warum sich so viele Männer im sogenannten Zeugungsstreik befinden, werden primär Taktiken und Strategien besprochen, um die eigenen Interessen durch zu setzen. Gleichzeitig wird den Männern pauschal eine Schuld zugesprochen, indem behauptet wird, sie seien für ein Kind nicht reif genug, sie wären egoistisch oder sie wollten einfach keine Verantwortung übernehmen. Weiterlesen

Kinder in Deutschland; Teil 40: Erzieher. Lehrer. Eltern.

erz_titelDer Leistungs‑, Selbstoptimierungs- und Wettbewerbswahnsinn hat in Deutschland viele soziale und empathische Errungenschaften zerstört. Kinder werden heute zunehmend als Investitionsobjekte, Ressourcen (»Kinder sind unsere Zukunft!«) und als Selbstverwirklichungs-Projekte wahrgenommen und definiert. Der freie Kinderwille ist fast gänzlich verschwunden. Stattdessen sind sie den Interessen von Eltern, Schule, Politik, Wirtschaft und Medien komplett ausgeliefert. Statt aber zu hinterfragen, warum die Kleinen heute so überfrachtet werden, warum es vor 30 Jahren noch keine Helikopter-Eltern gab und warum wir oft völlig übertriebene Erwartungen und Anforderungen an Kindergärten, Schulen und unseren Nachwuchs haben, wird die Verantwortung hierfür wie in einem Ping-Pong-Spiel zwischen Eltern, Erziehern und Lehrern ständig hin und her geschoben. Weiterlesen

Presseblick (51)

So langsam sind die »Panama Papers« kein Thema mehr in den Medien (der Böhmermann-Fall hat es erfolgreich verdrängt). Ein weiterer Skandal, der ohne jegliche Konsequenzen für die Superreichen bleibt. Ähnlich wie bei den Doktor-Plagiaten, #luxleaks, den Offshore-Leaks, der Liechtensteiner Steueraffäre sowie den Enthüllungen von Edward Snowden und Julian Assange sind das alles keine »Einzelfälle«, sondern immanente Bestandteile unseres politischen und wirtschaftlichen Systems. Dorothea Siems auf welt.de springt sogar für die korrupten und kriminellen Vermögenden in die Bresche: »Die Hatz auf die Reichen ist anstößig und illiberal.« Finanzminister (und schwarzer Koffer-Träger) Schäuble will indessen mit Insidern nicht sprechen. Und alle anderen benutzen den Skandal, um ‑mal wieder- gegen Putin zu hetzen. Im Westen also nichts Neues. Wir alle sollten mittlerweile davon ausgehen, dass wir hier nur die absolute Spitze des Eisberges sehen. Vermutlich sind die abgefahrensten Verschwörungstheorien noch harmloser Kindergarten. :pfeif:  Weiterlesen

Neulich auf dem Spielplatz

spielplatz_titelGespräch mit einer Mutter. Ihre 4 Jahre junge Tochter schaukelt gerade.

Mutter: »Also ich will schon, dass Helena (Name geändert) später Abitur macht und studiert.«
Ich: »Daran denkst Du jetzt schon? Sie ist doch erst im Kindergarten.«
Mutter: »Je früher desto besser! Wenn ich schon sehe, wie hier die Vorschularbeit so läuft, dann muss ich mir ernsthaft überlegen, ob ich mir nicht eine andere Einrichtung suche.«
Ich: »Echt jetzt? Aber sie hat doch hier ihre Freundinnen und sie geht doch auch gerne in die Kita, oder?«
Mutter: »Das schon, aber die Bildungsarbeit gefällt mir hier ganz und gar nicht. Mal sehen, vielleicht suche ich für sie später auch einfach nur einen Arabisch-Sprachkurs. Die Sprache ist ja jetzt wichtig, wegen den ganzen Flüchtlingen und so.«
Ich: »Willst Du sie nicht erstmal nur Kind sein lassen? Der Lohnarbeitswahnsinn kommt doch noch früh genug.«
Mutter: »Ja. Eben!«

Der pädagogische Happen (1)

_happen_»Papa? Was muss ich können, um ein guter Journalist zu werden«

»Du Musst vor allem gut ab- und umschreiben können. Die Inhalte werden Dir schon geliefert und vorgegeben. Und denke immer daran, nur das zu schreiben, was Dein Chef Dir sagt und was ihn nicht verärgert! Dann wirst Du auch ein guter Reporter werden!«

Kinder in Deutschland; Teil 39: Gender

gender_titel

Akt 1

(In der Universität. Im Gender Studies Seminar.)

Dozentin: (fest davon überzeugt) Jedes Kind wird geschlechtsneutral geboren. Die Geschlechtszugehörigkeit wird sozial konstruiert und durch die Herrschaftsstrukturen bestimmt. Rosa und Puppen für Mädchen. Blau und Autos für Jungs.

Student: Aber jeder Mensch hat doch von Geburt an eigene Geschlechtsmerkmale, Hormone und Erbanlagen. Spielen die etwa keine Rolle? Weiterlesen

Kinder in Deutschland; Teil 38: Vereinsmeierei

verein_titelEs gibt kaum einen Eltern-Stammtisch, bei dem nicht irgendwann das Vereins-Thema angesprochen wird. Für viele Mütter und Väter scheint es heutzutage essentiell zu sein, dass ihr Kind ein vorzeigbares Hobby hat. Ein pädagogisch-wertvolles, berufsvorbereitendes und sozial geachtetes Interesse, welches mit Disziplin, Sorgfalt und Regelmäßigkeit betrieben wird. Hier sollen schon früh die marktwirtschaftlich relevanten Skills ausgebildet werden: Eigenverantwortung, Teamfähigkeit, Disziplin, Belastbarkeit und Gewissenhaftigkeit. Wenn Kinder eine selbstbestimmte Leidenschaft entwickeln, ist das auch durchaus begrüßenswert. Sehr viel häufiger wird es ihnen jedoch aufgeschwatzt und aufgezwungen. Weiterlesen

Kinder in Deutschland; Teil 37: Die Übermutti

mutti_titelDefiniert sich selbst und ihr Leben primär über und durch den eigenen Nachwuchs. Stellt die Bedürfnisse und Interessen der eigenen Kinder immer, generell und überall an erster Stelle. Interessiert sich in der Regel wenig an (Gesprächs-)Themen, die nicht konkret mit der eigenen Familiensituation zu tun haben. Will die eigene kleine Mikrokosmos-Umwelt nach eigenen Pädagogik-Vorstellungen (um-)gestalten und (um-)erziehen. Besonders Männer und Väter sollen sich dem beugen. Kann absolut nicht nachvollziehen, wenn jemand nicht die gleiche euphorisch-infantile Begeisterung für die eigenen Kinder aufbringen will, wie man selbst. Außerdem wird jede Form von, auch nur angedeuteter, Kritik am Nachwuchs als ein kinderfeindlicher Akt gewertet. Weiterlesen

»Ist das alles?«

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© epikur

Ich bin 26 Jahre jung, habe einen exzellenten Uni-Abschluss in Maschinenbau gemacht und auch sofort einen sehr gut bezahlten Arbeitsplatz bei BMW bekommen. Unbefristet mit etlichen Zulagen. Dort arbeite ich jetzt seit gut einem Jahr. Ich bin verheiratet, wir erwarten unser erstes Kind im Sommer und zahlen gerade unser Haus am See ab, in dem wir vor einem Monat eingezogen sind. Wir besitzen zwei Autos und können uns finanziell alles leisten was wir wollen. Und dennoch: ich bin unglücklich. Weiterlesen

Kinder in Deutschland; Teil 35: Gewalt

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Flammen der Zerstörung: ein Osterfeuer.

»Wenn man seinen Kindern Action-Spiele verbietet, wird ihnen psychische Gewalt angetan!« So eine (zugegeben provokante) These in den Raum geworfen und Mann kann sich sicher sein, dass die Besser-Esser-Bio-Öko-Eltern, die Helikopter-Mamis und die vermeintlich politisch überkorrekten Emo-Glucken-Mütter ihren rhetorisch-pädagogischen Würgegriff einsetzen werden. Ob Schwertkämpfe mit Holzstöcken, oder mit Star Wars Laser-Plastik-Schwertern, Wasserpistolen-Spiele oder Playmobil-Cowboys, die mit Gewehren ausgerüstet sind – wer das bei seinem Kind zulässt, erzieht einen Gewalttäter heran, so die Hobbyerzieherinnen. Einen verhaltensauffälligen Aggressor und Soziopathen, der bald zum Kinderpsychologen oder zur Ergotherapie geschickt werden muss. Weiterlesen