...fragt ein Linguistik-Student seinen Professor:
Was bedeutet der Begriff »Enthüllungsjournalismus«?
Der Professor runzelt mit der Stirn. Ihm fällt nur der Begriff »Hofberichterstattung« ein. Ob das der Student meint? Er weiß es nicht.
...fragt ein Linguistik-Student seinen Professor:
Was bedeutet der Begriff »Enthüllungsjournalismus«?
Der Professor runzelt mit der Stirn. Ihm fällt nur der Begriff »Hofberichterstattung« ein. Ob das der Student meint? Er weiß es nicht.
Geld regiert die Welt. Geld bestimmt den Alltag. Geld beherrscht die Gedanken. Leider scheinen die bedruckten Scheinchen auch viel negatives in der Welt zu adeln. Sicher, wir alle müssen von irgendetwas leben. Miete bezahlen, Nahrungsmittel kaufen und auch das Leben in Form von Konsumgütern und Dienstleistungen genießen, kostet Kohle. Der Sachzwang Geld tropft in jede Pore unseres Alltags. Materialismus und individuelle Konsumlust sind Prinzipien unseres Lebens. Haben-Denken und Haben-Wollen, sich verkaufen, sich anpreisen, sich im Persönlichkeitsmarkt anbieten sowie Liebesbeziehungen als Verträge betrachten, sind Zeichen für ein tief verankertes marktwirtschaftliches Bewusstsein und sind längst Teil unserer Lebenswelten. Weiterlesen
PC-Spieler haben ein schlechtes Image. Nach jedem Amoklauf eines Jugendlichen werden von den Massenmedien sog. »Killerspiele« als Sündenbock und kausale Ursache des Amoklaufs herangezogen. Daraufhin folgt die reflexhafte Abwehr-Antwort der Spielergemeinde in Online-Foren, Blogs und PC-Spiele Magazinen. Beide Seiten thematisieren in diesem Diskurs kaum das immer größer werdende Bedürfnis der Jugend, ihre Zeit mit PC- und/oder Konsolenspielen zu verbringen. Einige Gedanken hierzu. Weiterlesen
Das Leben ist schon eine ernstzunehmende Angelegenheit. Wir werden in die Welt hineingeworfen und müssen von da an mit allem fertig werden. Oft sogar ganz alleine. Das Leben ist voller Ernsthaftigkeit und wir haben nichts zu lachen.
Was Eltern sagen, müssen wir ernst nehmen. Wir sollen schließlich Respekt, Anstand und Ordnung lernen! Ansonsten müssen wir Sanktionen spüren oder werden ins Heim gesteckt. Weiterlesen
Das demographische Gespenst wird in Deutschland immer wieder beschworen: wir werden älter und sterben aus! Männer treten in den Zeugungsstreik und Frauen in den Gebärstreik. In Diskursen, Debatten und Talkshows diskutieren und streiten sie über Hintergründe, Ursachen und Lösungskonzepte. Einig sind sich fast alle: wir brauchen mehr Kinder. Was das Kind-Sein ausmacht und was Kindheit eigentlich bedeutet, wird dagegen kaum thematisiert. Kindern wird das Kind-Sein kaum noch gestattet. Ob die weit um sich greifende Kinderfeindlichkeit oder die Forderung nach einer frühen marktkonformen staatlichen Erziehung — die Kindheit wird zum Verschwinden gebracht. Weiterlesen
»Die ganze Welt dreht sich um mich, denn ich bin nur ein Egoist. Der Mensch der mir am nächsten ist, bin ich. Ich bin ein Egoist«.
- Falco in seinem Lied »Egoist«
Egoismus ist ein böses Wort. Jeder prangert den Egoismus anderer an, aber niemand will selbst als Egoist gesehen werden. Vielleicht helfen ja ein paar übliche Zitate und Sprüche, die jeder schon einmal gehört oder selbst gesagt hat, um dem Phänomen des überall um sich greifenden Egoismus auf die Pelle zu rücken. Rechtfertigungen, Kritik und Anmerkungen sind erwünscht. Egoistisch sind schließlich immer nur die Anderen, oder? ;) Weiterlesen
Zerhackt. Zerstückelt. In Einzelteile zerschlagen. Das eigene Leben auf den kleinsten Nenner bringen. Isoliert von der Außenwelt sein. Kalten Schweiß als Kaffee trinken, der nur noch müder macht. Betäubt sein. Benebelt von der eigenen Lüge. Vergrabene Sehnsucht und kein Antrieb. Gedanken, Wünsche und Bedürfnisse als Rettungsanker im Treibsand. Hassliebe leben im wachen Koma. Gemeinsam einsam sein. Eine Funktion erfüllen ohne erfüllt zu sein. Sich vom Geld zerfressen lassen. Flüchten ohne verfolgt zu werden. Sich vom Stillstand treiben lassen. Sich aushalten, unterhalten, verhalten ohne Haltung. Essen, und nie satt werden. Trinken und dabei verdursten. Ist das Freiheit?
Die »Gedanken eines Zukunftverängstigten« sind ab sofort in unserer Zeitgeist-Kategorie »Schreibgeistlos« zu finden. Unser Gastautor Roberto beginnt den Artikel so:
»Neblige Frühe in der marschierend ich der Tages erste Magensättigung harre. Dabei denkend, sinnierend über Dinge, die mich und die Meinen, die jeden von uns betreffen. Betreffe, die uns die Epoche abtrotzt, die uns leiden lassen an einer vagen Ungewißheit am Zukünftigen; eine Ungewißheit, die so ungewiß nicht ist, denn sie deutet sich uns bedrückend und unmenschlich an. Was uns da erwartet in naher oder ferner Zukunft, ringt uns Ängstigung ab, weil die heutige Situation offenbar macht, dass alles was folgen mag, bittere Schlußfolgerung des tristen Heute sein wird. [...]«
Arbeiten, arbeiten, arbeiten und glücklich dabei werden. Irgendwie halt. Konsumieren. Sich fügen. Nicht aufbegehren. Wer nein sagt, wird belächelt. Als Idealist, Träumer oder Kindgebliebener. Wer sein Seelenheil nicht im Arbeitswahn sucht, wird nicht ernst genommen: »Der wird schon früher oder später dazu gezwungen werden, sich der Arbeitswelt zu unterwerfen«, werden so einige über den Querulanten sagen oder denken. Anpassen. Sich unterwerfen lautet die Devise. Es gibt Unrecht in der Welt? Und auch vor meiner Haustür? Menschen verhungern? Leiden? Kommen qualvoll zu Tode? Das soll — nein — das muss mir egal sein. Hauptsache mir geht es gut. »Man kann ja eh nix ändern«, lautet die typische Rechtfertigung. Also kann die Welt ruhig verbrennen. Solange ich im Kristallbunker lebe, ist mir ja alles egal.