Der autoritäre Geist (4)

Das »Sturmgeschütz der Demokratie« möchte gerne Menschen den Mund verbieten. (spiegel.de vom 29. Oktober 2023)

Der autoritäre Geist zeigt sich nach außen tolerant, solidarisch und menschenfreundlich. Ist aber in der Handlung herablassend, abwertend und diskriminierend. Er ist ständig auf der Lauer. Er sieht überall Nazis, Sexisten, Antisemiten, Transfeinde, Querdenker, Putinknechte und Verschwörungstheoretiker. Insbesondere auch dort, wo gar keine sind. Diese gelten, im infantil-binären Denken der woken Hypermoralisten, als »böse« und müssen mit allen Mitteln bekämpft werden. Ganz explizit eben auch mit undemokratischen, autokratischen und totalitären Methoden.

Cancel-Culture, Bankkonto-Kündigungen, Rufmord, Zensur, Jobverlust oder andere Repressionen sind explizit nur dann zu verurteilen, wenn es das »eigene Lager« betrifft. Dieser Habitus ist ganz besonders bei den medialen und politischen Vorverurteilungen gut zu beobachten. Vorwürfe und Anschuldigungen werden sofort als »Wahrheit« eingestuft, anstatt zunächst Zurückhaltung zu üben.

Selbst spätere juristische Urteile oder Untersuchungen, welche die Unschuld der Person festgestellt haben, werden nicht ernst genommen, weil die eigene Befindlichkeit als postfaktisches Momentum der Wirklichkeit erhoben wird. Einige Beispiele. Weiterlesen

Ziegenjournalismus (13): Vertrauen

Haben Journalisten den Mut, die Hand zu kritisieren, die sie füttert?

Das Vertrauen in die Massenmedien sinkt seit Jahren. Fragt man Journalisten oder Politiker woran das liegen könnte, kommen schnell Erklärungen wie Social-Media, Populismus, Fake News oder rechte AfD-Medienhetzer. Nie niemals ist der Vertrauensverlust hausgemacht. Denn das würde eine ehrliche Selbstkritik zur Folge haben. Dazu sind heute weder Journalisten noch Politiker in der Lage.

Einseitige Berichterstattung. Haltungsjournalismus. Lügen- und/oder Lückenpresse. Relotius. Hofberichterstattung. Moralische Vorverurteilungen. Verengung des Meinungskorridors. Diffamierung gegenüber Andersdenkenden. Cancel-Culture. Framing. Alles kein Thema. Dabei gibt es vielfache, sehr anschauliche Beispiele, wie die Massenmedien selbstverantwortlich dafür gesorgt haben, dass man ihnen nicht mehr vertrauen kann. Weiterlesen

Begrifflichkeiten (3)

Die Sprache bleibt die Sprache der Herrschenden. Und diese führen Krieg. Auf den Schlachtfeldern. An der Informationsfront. Und in den Köpfen. Der Kampf um die Meinungs- und Deutungshoheit, wird mit vielen Euphemismen, Diffamierungsbegriffen und Buzzwords geführt. Wir schlucken sie. Nehmen sie hin. Dabei vergiften sie schleichend unsere Wahrnehmung der Welt und unser selbstständiges Denken.

Ereignisse und Menschen werden »geframt«, sie werden in einen Bedeutungs-Rahmen einbetoniert, der gezielt vorgegeben wird. Damit werden unsere Beurteilungen und Wertungen von Sachverhalten und Personen beeinflusst. Hinzu kommt das bewährte Propagandainstrument der stetigen Wiederholung. Wenn alle Alt-Medien gleich berichten und immer wieder die gleichen Vokabeln verwenden, dann werden Medienrealitäten erzeugt, die uns als Alltagsrealitäten verkauft werden.

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Gunnar Kaiser

Es gab viele Menschen, die im März 2020 ein mulmiges Gefühl und einen schwer zu fassenden Klumpen im Magen hatten. Irgendetwas fühlte sich seltsam an. Vieles passte nicht zusammen. Das hatte weniger mit der allgemeinen Unsicherheit und Aufregung, als vielmehr mit einer autokratischen und totalitären Haltung zu tun, die jede Widerrede und jedes gute (Gegen-)Argument sofort zum Schweigen gebracht hat.

Auch mein gesunder Menschenverstand sagte mir, dass hier was faul sein muss. Nur, was tun, wenn einem die geballte Politik- und Medien-Macht ihre »Pandemie-Erzählung« in den Kopf hämmern will?

Man weicht aus. Man informiert sich. Liest sich rein. Sucht Gleichgesinnte. Wolfgang Wodarg. Bhakdi. Ken Jebsen. Hockertz. Homburg. Pürner. Aya Velazquez. Beate Bahner. Christoph Lütge. Raphael Bonelli. Milosz Matuschek. Milena Preradovic. Matthias Burchardt. Stephan Kohn. Michael Ballweg. Jessica Hamed. Clemens Arvay. Sven Böttcher. Und viele viele mehr. Aber vor allem: Gunnar Kaiser. Nun ist er nach einem langen Krebsleiden mit rund 45 Jahren von uns gegangen. Weiterlesen

Nazi-Deutschland!

»Jeder fünfte Deutsche gehört zum braunen Bodensatz.«

- Präsident des Thüringer Verfassungsschutzes, Stephan Kramer, im Juni 2023.

Selberdenken ist rechts
Esoterik ist rechts
Fragen stellen ist rechts
Bargeld ist rechts
Wandern ist rechts
Alternativmedizin ist rechts
Feminismus kritisieren ist rechts
Gendern ablehnen ist rechts
NATO-Austritt ist rechts
Gold ist rechts
Das Grundgesetz ist rechts
Die Regierung hinterfragen ist rechts
Wer von »Eliten« spricht ist rechts
Freie Impfentscheidung ist rechts
Fleischesser sind rechts
Waldorf-Schulen sind rechts
Dem Geld folgen ist rechts
Pazifismus ist rechts
Dem ÖRR Propaganda vorwerfen ist rechts
Geburtshilfe ist rechts

Habe ich was vergessen?


In der Zwischenzeit werden stellenweise die echten Nazis — Black Rifles Matter, Asow, Bandera, Division Galizien (Nachtrag: Aidar-Bataillon) — verharmlost und relativiert.

Ziegenjournalismus (12): Unabhängigkeit?

Die Presse war, ist und kann niemals frei und unabhängig sein. Auch wenn das immer und überall gerne ‑besonders als Selbstverständnis- propagiert wird, auch sie ist abhängig von ihren Geldgebern. Das ist wohl eine Binsenweisheit, auch wenn »follow the money« heute kein journalistisches Prinzip mehr zu sein scheint.

Nur, Journalisten und Zeitungen haben in der Vergangenheit meist versucht, in ihrem vorgegebenen Rahmen, den journalistischen Spielraum weitestgehend auszunutzen, so dass sie ihrer Aufgabe als »vierte Gewalt« sowie als kritisches Kontrollorgan der Regierung nachgehen konnten. Damit scheint es nun vorbei zu sein.

Die Mainstream-Medien haben sich (insbesondere beim Corona-Thema, aber auch bei Ukraine und Klima) von jeglicher Sachlichkeit, Neutralität und Kritik vollständig verabschiedet. Sie vertreten nicht nur die komplette Position der Bundesregierung, lassen sich stellenweise von ihr bezahlen, nein — sie verteidigen sie mittlerweile auch gegen jede Form von Kritik. Weiterlesen

Polen — der Spielverderber

(Bild von Karolina Grabowska auf Pixabay)

- Gastbeitrag von Ryszard Kotonski -

Es ist überaus schwer die politische Lage in Polen kurz zu beschreiben, weil das politische Leben das dort stattfindet eine solche Intensität besitzt, die hier in der BRD durch mediale Gleichschaltung, beinahe ausgerottet ist. Die Pluralität und Vielfalt von Meinungen in den polnischen Medien kann Menschen, die von Lanz, Will , Maischberger & Co am Händchen geführt werden, schockieren.

Die polnische aber auch die europäische, politische Situation, kann besser verstanden werden, wenn man sie auf das Wesentliche reduziert, nämlich auf den ideologischen Konflikt zwischen den neoliberal-postkommunistischen und rational-konservativen Lagern. Der japanische Psychiater Keigo Okonogi (1930−2003) beschreibt diesen Antagonismus zwischen den Konservativen und Neoliberalen noch präziser, wie zwischen solchen, die ein starkes Bewusstsein der Zugehörigkeit zu Organisationen und Gruppen haben, und solchen, bei denen dieses Zugehörigkeitsbewußtsein nur schwach ausgeprägt ist, die sich immer als »Gast« fühlen. In der modernen Sozialpsychologie wird zwischen »Anywheres« und die »Somewheres« unterschieden. Weiterlesen

Diskussionskultur

Eine typische Kommentarspalte bei der »ZEIT«. So sieht also »Pluralismus« und »Meinungsfreiheit« aus?

Wir müssen reden. Über die deutsche Diskussions- und Streitkultur. Sie ist seit einigen Jahren auf einem absoluten Tiefpunkt angelangt. Viele Themen werden mit einem Bannkreis belegt und die Menschen reden kaum noch mit‑, sondern primär übereinander. Andere Meinungen, Ansichten und Perspektiven können viele nicht mehr einfach so stehenlassen.

Nein, der Andere muss um jeden Preis überredet und überzeugt — wenn das nicht klappt, dann abgewertet, mundtot und ausgegrenzt werden. Das alles findet in einer giftigen, moralisauren und selbstgerechten Art und Weise statt. Eine wertschätzende, weltoffene und plurale Diskussionskultur ist nicht mehr erwünscht. Demokratie ist heute, wenn alle einer Meinung sind. Alles Andere ist ganz doll böse oder einfach: Nazi. Weiterlesen

Ziegenjournalismus (11): Andersdenkende

Haben Journalisten den Mut, die Hand zu kritisieren, die sie füttert?

Der Verlust der Deutungs- und Meinungshoheit sowie der Glaubwürdigkeit großer Medienhäuser, hat nicht erst mit Social Media, vermeintlichen »Fake News«, »Verschwörungstheorien«, »Putintrollen«, den Lügenpresse-Vorwürfen oder mit dem »Populismus« angefangen, sondern schwelt im Hintergrund schon seit Jahrzehnten. Der große Glaubwürdigkeitsverlust der Massenmedien hat viele selbstverschuldete Ursachen.

Das intellektuelle Niveau sowie der mediale Umgang mit Andersdenkenden, ist in den letzten Jahren immer weiter gesunken. Die sog. »Corona-Pandemie« sowie der Ukraine-Krieg zeigen das ganz deutlich. Es gab die Diffamierung, die Ausgrenzung und die Abwertung gegenüber anderen Meinungen aber auch schon vorher. Bei der Migrationskrise im Jahr 2015 beispielsweise. Es zählen kaum noch Sachargumente, Inhalte, Zusammenhänge oder Analysen, sondern Emotionalisierung, Empörung, Moralisierung und Narzissmus. Diese haben den Diskurs nachhaltig vergiftet und zeigen mittlerweile sehr deutliche totalitäre Tendenzen. Weiterlesen

Ziegenjournalismus (10): »der Tagesspiegel«

Haben Journalisten den Mut, die Hand zu kritisieren, die sie füttert?

Seit der »Corona-Pandemie« ist der »Tagesspiegel« voll auf Regierungslinie. Es wird gehetzt, diffamiert und nierdergeschrieben, was das Zeug hält. Mit Ad Hominem, Kontaktschuld, Haltungsjournalismus sowie sehr tendenziöser und einseitiger Berichterstattung. Die Beispiele hierfür sind zahllos. Mit einem ordentlichen Journalismus sowie einer pluralen Meinungsvielfalt hat das alles nichts mehr zu tun.

Cornelius Dieckmann, Redakteur Ressort Story, hat nun am 11. Februar 2023 einen Kommentar mit dem Titel »Die Missachtung der Ukrainer: Aus Wagenknechts und Schwarzers Forderung spricht der vergnügte Ton der Bevormundung« veröffentlicht. Aus ihm spricht eine infantile Sichtweise: dort »die Guten«, hier »die Bösen«. Alles, was die Bundesregierung macht ist »gut«. Jeder, der das kritisiert, ist »böse«. Die Kommentierung eines Kommentars. Weiterlesen