Sehr schönes, kurzes Video, welches die Funktionsweise sowie die Folgen von zuviel Fernseh-Konsum gut erläutert. Einen hypnotischen Einfluss sowie Auswirkungen auf das Nervensystem und die Wahrnehmung der Realität kann hierbei das Fernsehen haben. Leider in englisch, aber gut verständlich.
Die Ethik des Neoliberalismus
»Eine freie Gesellschaft benötigt moralische Bestimmungen, die sich letztendlich darauf zusammenfassen lassen, dass sie Leben erhalten: nicht die Erhaltung aller Leben, weil es notwendig sein kann, individuelles Leben zu opfern, um eine größere Zahl von anderen Leben zu erhalten. Deshalb sind die einzigen wirklichen moralischen Regeln diejenigen, die zum »Lebenskalkül« führen: das Privateigentum und der Vertrag«
- Friedrich August von Hayek, einer der Gründerväter des Neoliberalismus im Interview mit der Zeitung »El Mercurio« in Santiago/Chile 1981.
Anmerkung: Hintergrund war die Einführung des Neoliberalismus in Chile durch Hayeks Dutzfreund Milton Friedman. Niemand anderer als der damalige chilenische Diktator Pinochet hat Friedman mit dieser Aufgabe betraut. Pinochet hatte sich in Chile 1973 brutal an die Macht geputscht und den zuvor demokratisch gewählten sozialistischen Präsidenten Salvador Allende militärisch entmachtet. Für zahlreiche Menschenrechtsverletzungen, Terror, Folter und Ermordungen war Pinochet während seiner Diktatur verantwortlich.
Begriffsexpose zu »Sicherheit«
Das deutsche Wort Sicherheit kommt aus dem lateinischen securas, wobei se (ohne) und cura (Sorge) bedeutet. Insofern bezeichnet Sicherheit einen sorglosen Zustand in Geborgenheit und Schutz. Im englischen hingegen ist Sicherheit in zwei Kategorien aufgeteilt: Safety bezeichnet den Schutz von Leben und Gesundheit und Security den Schutz von Eigentum und Sachgegenständen. Allgemein wird Sicherheit jedoch nur als relativer Zustand der Gefahrenfreiheit angesehen, der stets nur für einen bestimmten Zeitraum, eine bestimmte Umgebung oder unter bestimmten Bedingungen gegeben ist. Weiterlesen
Zwang zur Entscheidung
Wer in Deutschland aus Gewissensgründen den Militärdienst verweigert, muss Zivildienst machen. Die vermeintliche Wahl für jeden Wehrpflichtigen in Deutschland ist in Wahrheit eine zum Zwang geformte Entscheidung: Entweder — Oder! Ein Wahlrecht existiert hierbei nicht, denn diese würde die Enthaltung miteinschließen. Der Wehrpflicht wird quasi nur widersprochen indem man sich auf Artikel 4 unseres Grundgesetzes beruft: »Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden«. Wer sich in Deutschland jedoch dem militaristischen Apparat total verweigert, weil z.B. auch der Zivildienstleistende im Ernstfall für sanitäre Zwecke eingezogen werden kann, der wird mit Bußgeld und Gefängnis bestraft. Weiterlesen
Und noch mal 2008
Auf boston.com gibt es eine dreiteilige Fotoserie vom Jahr 2008. Fast alle Fotos sind sehr beeindruckend. Manche sehr fantastisch, andere sehr realistisch, aber auf jeden Fall empfehlenswert.
via pixelartist
Wert der Wertlosen
Hu? Déjà-vu? Ja, korrekt. Roberto von ad sinistram schreibt nun auch für ZG. Als erstes kommt mal ein etwas älterer Artikel von ihm für unsere Rubrik »Schreibgeistlos«. Wir freuen uns, Roberto an Bord zu haben und hoffen auf eine fruchtbare Zusammenarbeit.
Was wäre dein Arzt ohne dich, chronisch Kranker? – Ohne dich hätte er nur sporadische Kunden, nur seltene Gäste in seinen Räumen zu begrüßen; ohne dich wäre sein Gehalt wenig gehaltvoll; wäre seine ökonomische Existenz innerhalb des Gesundheitswesens kränkelnd!
ZG-Rückblick Dezember: der ZG-Blog 2008
In dieser Rubrik erscheint gegen Ende eines jeden Monats ein gemeinsamer Rückblick der ZG-Redaktion. Das vorgegebene Thema wird abwechselnd bestimmt. Heute geht es um das Zeitgeist-Jahr 2008. Weiterlesen
Neusprech: (Wirtschafts-)Wachstum
»Mehr Wachstum bekommen wir nur hin, wenn wir ohne Lohnausgleich wieder mehr arbeiten. Es ist eine unglaubliche Verschwendung von Ressourcen, wenn ein top ausgebildeter Ingenieur nur 38 Stunden pro Woche arbeitet.«
- Henning Kagermann, Manager, SAP auf wirtschaftszitate.de
Deskriptiv definiert bezeichnet der Begriff den zeitlichen Anstieg einer bestimmten Messgröße. Hierbei wird in verschiedenen Wachstumsarten, wie z.B. linear, expotentiell oder beschränkt unterschieden. In der Biologie ist das Schlagwort, sowie sein Gegenteil die Schrumpfung bzw. der Zerfall, die Grundeigenschaft des Lebens. Auch findet keine positive oder negative Wertung des Begriffs statt. Schließlich können neben Pflanzen auch Krebsgeschwüre oder andere Krankheiten wachsen. Er bezeichnet hier also nur den Zustand bzw. den Prozess als solches. Anders sieht es in den Wirtschaftswissenschaften aus, die diesen biologischen Terminus neu besetzt haben. Weiterlesen
Bleihaltiger Urlaub in Brügge
Um Missverständnissen vorzubeugen sei vorweg gesagt, dass es mich in diesem Beitrag nicht aufgrund der Besinnlichkeit des hinter uns liegenden Festes dazu bewegt hat über Weihnachtsfilme zu philosophieren (die sind eh eher selten interessant), sondern es ist vielmehr der Fall das die Feiertage Zeit bieten um mal wieder Filme zu schauen und dann auch noch die Welt mit einem entsprechenden Blogeintrag zu beglücken. Also habe ich mal den ein oder anderen Streifen den ich auf den ersten Blick an der Kinokasse verworfen habe eines zweiten Blickes gewürdigt und musste größtenteils feststellen, dass mein erster Eindruck oft zutreffend war. Einen etwas untergegangen Film der fast uneingeschränkt empfehlenswert ist habe ich dann doch bei dieser Gelegenheit gefunden:
In Bruges (Brügge sehen... und sterben?)
Obrigkeitsdenken
»Im Grunde ist die Repräsentation der Macht über die unterschiedlichen Epochen und Zielsetzungen hinweg doch im Bann der Monarchie verblieben. Im politischen Denken und in der politischen Analyse ist der Kopf des Königs noch immer nicht gerollt.«
- Michel Foucault, Sexualität und Wahrheit, In: Der Wille zum Wissen, 1977, S. 110
Anmerkung: Foucault bringt meines Erachtens das Obrigkeitsdenken besonders der deutschen Mentalität pointiert auf den Punkt. Auch die These von der Politikverdrossenheit der Deutschen bekommt unter diesem Aspekt einen ganz neuen Blickwinkel.