ZG-Rückblick: Obamania?

In dieser Rubrik erscheint gegen Ende eines jeden Monats ein gemeinsamer Rückblick der ZG-Redaktion. Das vorgegebene Thema wird abwechselnd bestimmt. Heute geht es um den Neuen im Weißen Haus.

Nach acht Jahren unter einem Präsidenten dessen demokratische Legitimation, milde ausgedrückt fragwürdig ist, und dessen Amtszeit wahrscheinlich in der historischen Bewertung (selbst in relativ konservativen Medien) als gescheitert klassifiziert werden wird, scheint die Amtseinführung seines Nachfolgers zumindestens in vielen Medien geradezu herbeibeschworen worden zu sein.

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Faule Deals

»In zwei Dritteln aller Strafprozesse werden die Urteile zwischen den Beteiligten und dem Gericht abgesprochen. Nach vielen dieser sogenannten Deals würden Strafen verhängt, die man schwerlich als schuldangemessen bezeichnen kann«

- Klaus Tolksdorf, Präsident des Bundesgerichtshofs (BGH) in der Berliner Zeitung

Anmerkung: Ach was, ist ja wohl maßlos übertrieben. Helmut Kohl hat sich in seiner Spendenaffäre ganz sicher nicht mit dem Gericht abgesprochen. Auch Ackermann hat sich nicht freigekauft — er war eben unschuldig. Und aktuell hat Klaus Zumwinkel sich freiwillig dem Gericht gestellt. Er wurde angemessen bestraft mit zwei Jahren Bewährung. Schließlich hat die Berichterstattung ihn »medial hingerichtet«, da ist Strafmilderung doch angebracht, oder? Gerechtigkeit eines Rechtsstaates ist eben, wenn im Berliner Gefängnis Plötzensee, jeder Dritte wegen Schwarzfahrens der öffentlichen Verkehrsmittel einsitzt und die Vermögenden faule Deals mit dem Gericht abschließen.

Neusprech: Reform

»Es gibt keine Alternative zu meiner Reformpolitik«

- Gerhard Schröder, am 05.07.2004 in der ARD Sendung »Bericht aus Berlin«

Die »Reform« bezeichnet zunächst die Neuordnung bzw. Umgestaltung sowie die planmäßige Verbesserung gesellschaftlicher Verhältnisse innerhalb eines politischen Systems. Dabei hat die Bewertung des Begriffs eine entscheidende Wandlung vollzogen. Als der SPD Bundeskanzler Willy Brandt (1969−1974) von Reformen sprach, wurden mit dem Schlagwort positive Aspekte und die Verbesserung der Lebensverhältnisse vieler Menschen in Verbindung gebracht: Demokratisierung, mehr Bürger-Partizipation, Ausbau des Sozialsystems sowie der Bildung und Wissenschaft. Weiterlesen

Moviefans: Audrey Hepburn

Die erste Person in unserer Filmrubrik kommt von unserer Gastautorin moussa. Ihr findet eine Biographie und sehr ausführliche Reviews über ihre vier wichtigsten Filme (zumindest aus moussas Sicht). Für das Pink bin ich übrigens nicht verantworlich, denn die Autorin hat sich auch um das Design gekümmert :P

[...] Ihre Filme sind toll. Audrey Hepburn hat insgesamt in 31 Filmen gespielt, dabei sind so ziemlich alle Arten vertreten: Komödie, Tragödie, Romanze, Musical, Krimi, Thriller, Historienfilm, Western... Durch ihr Äußeres wurde sie auch schnell auf die Rolle der zarten Kindfrau festgelegt, mal bezaubernd und unschuldig, mal frech und undurchschaubar. Mit der Zeit sind dann aber doch sehr unterschiedliche Rollen zusammengekommen. Gemeinsam haben die meisten ihrer Filme, dass sie einfach sehr viel Spaß machen und in einfacher, natürlicher Weise berühren und verzaubern.

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Was machen Fantasyhelden in ihrer Freizeit?

Auch WoW-Helden brauchen ab und zu ein wenig Abwechslung vom ewigen Drachentöten. Glücklicherweise gibt es »World of Workcraft«, bei dem sich müde Helden für einen kleinen Unkostenbeitrag einloggen können und den spannenden Alltag eines Büroangestellten nachempfinden können.

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Und wieder: Gleichschaltung

Als ich vor einiger Zeit einen Beitrag über die vermeintliche zunehmende Gleichschaltung der bürgerlichen, meinungsführenden Medien in Deutschland veröffentlichte, dachte vielleicht der eine oder andere: »ach, kann ja mal zufällig passieren« oder der gute epikur übertreibt vielleicht ein wenig. Pustekuchen! Ich kann nicht genau sagen, wer von wem abschreibt bzw. ob sie überhaupt voneinander abschreiben.  Vielleicht sind viele Journalisten auch einfach nur eindimensional oder wenig sprachgewandt. Fakt ist, eine Pluralität der Themen ist kaum noch vorhanden. Ein weiteres Beispiel. Weiterlesen

Unwort 2008: notleidende Banken

Seit 1991 prämiert eine Jury aus Sprachwissenschaftlern das »Unwort des Jahres« um auf besondere Euphemismen, Sprachverschleierungsstrategien oder menschenverachtende Formulierungen aufmerksam zu machen. Das Unwort des Jahres 2008 ist »notleidende Banken«. Begründet wurde diese Entscheidung damit, dass das Verhältnis von Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise  mit diesem Begriff auf den Kopf gestellt werde. Während die Volkswirtschaften in ärgste Bedrängnis geraten und die Steuerzahler Milliardenkredite mittragen müssen, werden die Banken mit ihrer Finanzpolitik, durch die die Krise verursacht wurde, zu Opfern stilisiert, so die Jury. Wie die TAZ richtig festgestellt hat, erwecke der Terminus doppeltes Mitleid: die Banken seien nicht nur in »Not«, sie »leiden« auch.

Das Wetter war schuld!

Die niedrige Wahlbeteiligung in Hessen (ca. 61%) hatte vor allem mit dem nass-kalten Nieselwetter zu tun, darin sind sich, wie so oft, die bürgerlichen Einheitsbrei-Medien einig. (Beispiele: FAZ, Financial Times, die Zeit, die Welt) Die niedrige Wahlbeteiligung hat also nichts damit zu tun, dass die Menschen die Politik für unfähig oder korrupt halten. Schließlich hat Kuba bei schönem Karibikwetter eine fast 100%ige Wahlbeteiligung. In der DDR war ja wohl auch immer besseres Wetter als in der BRD. Eine einfache Kausalität, oder?

via narragonien.de

Mediengestaltung Begins

In regelmäßigen Abständen werde ich Tipps rund um das Thema »Mediengestaltung« geben. Ich will zeigen, dass man schon mit wenigen und primär kostenlosen Mitteln eine gute Gestaltung erstellen kann. Es ist also für Leute gedacht, die zwar mit der halb-professionellen Gestaltung nichts zu tun haben, aber sehr wohl mit Medien. Das können Websites, Blogs, Aufsätze oder Grußkarten sein. Das ganze wird also erstmal ein Rundumschlag und mit der Zeit bestimmt spezieller werden. Wer aber jetzt schon eine bestimmte Frage hat oder schon eine Idee für ein Thema, immer her damit, ich werde bestimmt darauf eingehen.

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Der tolle Roland Koch

Am Sonntag sind in Hessen Wahlen. Wieder einmal. Da Andrea Ypsilanti weder von den Medien noch von ihrer eigenen Partei Rücken- deckung bekommen hatte, wird eben solange gewählt, bis der Schmierfink der CDU, Roland Koch wieder an der Macht ist. Rücksichtslose Karrieristen und keine neuen Ideen oder Alternativen brauchen wir schließlich in der Bananenrepublik Deutschland. So wie Ypsilanti nieder geschrieben wurde, so wird Koch nun reichlich hoch geschrieben. Ganz vorne mit dabei: der Stern. Weiterlesen