Heute Abend schön auf die Couch packen und »Germany’s Next Kotzmodel« schauen. Das lenkt wenigstens von meinen Problemen ab und mein Gehirn kann auch auf Standby-Modus gehen.
Wie die Aasgeier...
...stürzen sich unsere sog. bürgerlichen Leitmedien auf den Amoklauf in Baden-Württemberg. Weder Hintergründe noch Tatmotive werden erläutert. Stattdessen ein unerträglicher Einheitsbrei. Ich könnte diesen Artikel auch »Gleichschaltung Teil 3« nennen:
Die Zeit: »Polizei meldet mindestens 16 Tote — Täter erschossen«.
SpiegelOnline: »Polizei erschießt Amokläufer Tim K.«
FAZ: »Innenminister bestätigt 16 Tote — Polizei erschießt Amokläufer«.
FTD: »Amokläufer auf Flucht erschossen«.
Berliner Morgenpost: »Polizei erschießt 17-jährigen Amokläufer«
Action, Mord und Totschlag in Deutschland. Da haben sich sicherlich einige sensationsheischende Journalisten gefreut. Wie Hyänen berichten sie, wie auch beim Amoklauf in Erfurt, über Tote, Verletzte, und Schießereien. Weiterlesen
Neusprech: Unterschicht
»Es gibt in Deutschland keine Unterschicht, sondern nur Menschen die es schwerer haben«
- Franz Müntefering, im Oktober 2006
Als Unterschicht wird eine Gruppe von Menschen bezeichnet, welche nach Bildung, Einkommen, politischen Partizipationsmöglichkeiten und Sozialprestige, soziologisch definiert, den Sockel einer Gesellschaft bilden. Da diese Definition auf eine Kasten‑, Stände oder Klassengesellschaft im Sinne eines modernen Feudalismus aufbaut, wehren sich politische Akteure gegen diesen Begriff und sprechen lieber von »sozial schwachen Menschen« oder vom sog. Prekariat. Weiterlesen
Barenaked Ladies — Seite 3: Snacktime
Wer Seite 1 und 2 lesen möchte, die gibt es auf zeitgeistlos.de/bnl
Das neuste Album (ok, es ist schon eine Weile auf dem Markt) von den Barenaked Ladies ist für Kinder gedacht, aber macht auch erwachsenen BNL-Fans spaß... Also mir^^
Wahlplakate 2009 (Teil 4)
Die Linke schickt zur Bundestagswahl 2009 ihren besten Mann ins Rennen: Berlins Wirtschaftssenator Harald Wolf. Der sieht nicht nur cool aus, sondern ist obendrein ein Meister der Kürzungen. Perfekt also für eine linke Politik im Bundestag.
Profite vor Menschen
»Die Profitgeier hocken in allen Unternehmen, in Banken, Industrieclubs und im Bundestag. Sie machen aus menschlicher Kraft, Kaufkraft. Aus Bewusstsein, Markenbewusstsein. Aus menschlicher Schwäche schlagen sie Kapital. Aus dem Geltunsgtrieb machen sie Geltungssucht. Aus der Lust am Leben machen sie die Lust am kaufen. Die Liebe verkaufen sie als Intimspray. Die Solidarität wird zu Neid und Missgunst. Aus menschlicher Wärme zeugen sie eisige Kälte. Aus dem Menschen kondensieren sie eine Büchse voller Komplexe. Aus der Arbeitskraft machen sie eine Ware«.
- Die sozialkritische Musikband Floh de Cologne in ihrem Lied Profitgeier von 1971
»Und was machst Du so?«
Diese harmlos klingende Frage nach dem Beruf eines Menschen, ist in Wahrheit eine Aneignungsform der kapitalistischen Ideologie. Die Frage nach der Funktionalität des Menschen im System, impliziert hierbei die Frage nach dem Wert des Menschen. Ein Arzt ist demnach wertvoller als ein Arbeitsloser. Insofern ist der soziale und gesellschaftliche Status eines Menschen zugleich das Kriterium dafür, wie Menschen bewertet und beurteilt werden. Der Mensch wird als Ding, als Rädchen im Getriebe gesehen und definiert. Erst wenn wir unseren Mitmenschen die Frage »Und was macht Dich glücklich?« stellen, sehen wir sie auch als Menschen und nicht mehr als funktionale Status-Dinge an.
Wahlplakate 2009 (Teil 3)
Ökonomisch und kostensparend wie die FDP nunmal ist, hat sie für die Bundestagswahl 2009 ein altes Wahplakat ausgekramt. Auch wenn Möllemann selbst nicht mehr unter uns weilt, so ist laut der FDP, die Aussage auf dem Plakat immer noch hochaktuell. Möllemann ist übrigens der sympathische Herr in der Mitte des Bildes rechts im Bild.
Links blinken, rechts fahren
Darauf hat das Stimmvieh gewartet: die SPD schwenkt um und wird wieder links, sprich volksnah. So verkünden die Agenda-Jünger Steinbrück, Steinmeier und Müntefering, dass sie nun schärfere Regeln für Managergehälter, die Trockenlegung von Steueroasen sowie eine schärfere Regulierung des Finanzmarktes einführen wollen. Ganz Im Sinne eines Münteferings, nach dem es ja »unfair« sei, wenn Koalitionsparteien an ihre Wahlversprechen gemessen werden und dass nur der essen solle, der auch arbeite — kehrt die SPD nun zu ihren linken Wurzeln zurück. Wers glaubt.
Die selbstgemachte Krise
Zwar haben der Oeffinger Freidenker und die Nachdenkseiten schon auf den empfehlenswerten Vortrag von Sarah Wagenknecht über die Finanzkrise hingewiesen, ich komme jedoch nicht umhin, ihn auch an dieser Stelle nochmals zu erwähnen. Wer ein wenig Zeit (45min) sowie politisches Interesse über die Hintergründe der weltweiten Finanzkrise mitbringt, wird den einen oder anderen »Aha-Effekt« erleben.