Geschwätz von gestern (14)

»Du warst mit ein paar wenigen anderen Zerstreuten ein nicht umfallender Lichtblick in einem Meer im Trüben bloggender Tragödien, deren aufgeregtesten Geistersurfer dich für deine Position sogar ganz persönlich mit toxischem Dreck beworfen haben. Weil irgendwas ja immer hängenbleibt. Sieh‘ es ihnen nach, wenn das möglich ist, sie haben wirklich große Angst gemacht bekommen. Und dann hatten sie halt große Angst.«

- maschinist

Vielen Dank! Dein »Corona-Tagebuch« war aber auch sehr amüsant. Gelassenheit und Ironie in Zeiten der Verbissenheit und Humorlosigkeit. Das hat es gebraucht. Das Spektakel war letztlich auch ein Charaktertest. Die Prüfung, die zeigen sollte, ob man wirklich hinter dem steht, was man seit Jahren so von sich gibt? Oder ob man im Zweifel, Empathie, Zwischenmenschlickeit, Grundrechte und Selbstbestimmung für ein autoritäres Sicherheitsbedürfnis opfert? Denn genau dafür sind Menschenrechte da: als Schutz vor einem übergriffigen Staat.

Auch bei mir sind Freundschaften zerbrochen. Menschen haben sich abgewandt. Berufliche Repressionen wurden über mich ausgekübelt. Das mich benachbarte Blogger mit Dreck beworfen haben, anstatt in die sachliche Auseinandersetzung mit mir zu gehen, war zwar verletzend, aber beileibe nicht das Schlimmste. Was ich damit sagen will: ich bin gerne bereit, zu verzeihen, aber ich mache nicht den ersten Schritt. Nicht nach allem, was passiert ist. Weiterlesen

Meldestellen

In der sog. »Corona-Pandemie« hat sich das deutsche Denunziantentum wieder in all seiner Pracht gezeigt. Ungeimpfte und Maßnahmen-Kritiker sollten »sichtbar« gemacht und diffamiert werden. Corona-Maßnahmen-Brecher wurden bei den Ordnungsämtern verpfiffen. Nachbarn haben Nachbarn kontrolliert. Chefs und Leitungen haben ihre Mitarbeiter unter Druck gesetzt. Und auch die Politik hat öffentlich zum Verpetzen aufgerufen, wie beispielsweise die Stadt Essen, indem sie ein Online-Meldeportal eingerichtet hatte. Das alles war offenbar so erfolgreich, dass die Politik nun etliche neue »Meldestellen« geschaffen hat. Weiterlesen

Propaganda (8)

Die Nicht-Regierungsorganisation »Reporter ohne Grenzen«, veröffentlicht jedes Jahr eine Rangliste der Pressefreiheit. Im Jahr 2022 lag die Ukraine auf Platz 106 (von 180) und im Jahr 2023 schon auf Platz 79 (von 180). Obwohl weiterhin oppositionelle Medien in der Ukraine verboten sind und kritische Journalisten verfolgt werden, hat sich, laut Reporter ohne Grenzen, die Pressefreiheit in der Ukraine massiv verbessert (+27 Punkte!). Die Demokratisierung, eines der korruptesten Länder Europas, muss wohl vollständig an mir vorbei gegangen sein:

»Dies liegt vor allem an der wirtschaftlichen Stabilisierung der meisten Medien. Zudem konnte der Einfluss von Oligarchen auf den Journalismus zurückgedrängt werden. In der Kategorie Sicherheit belegt die Ukraine allerdings weltweit den vorletzten Platz. Ursächlich dafür sind russische Kriegsverbrechen gegen Medienschaffende in der Ukraine.«

Die Russen verfolgen jetzt auch in der Ukraine regierungskritische Journalisten, weil sie nicht wollen, dass ukrainische Journalisten, die Regierung der Ukraine kritisieren. Wenn der »Einfluss der Oligarchen« auf die Medien in der Ukraine zurückgedrängt werden konnte und die Medien jetzt »wirtschaftlich stabiler« sein sollen — wie finanzieren die sich denn jetzt? So mitten im Krieg?

Russland ist im Jahr 2023 auf Platz 164 (-9 Punkte) gerutscht. Nur noch 16 Plätze vor dem letzten Platz: Nordkorea (180). Selbst in Afghanistan (152) und im Sudan (148) sind die Medien, laut Reporter ohne Grenzen, freier und demokratischer. Als Journalist kann man also in Somalia (141) oder auch in Libyen (149) deutlich freier arbeiten und leben, als in Russland.


In einem Krieg stirbt die Wahrheit immer zuerst. Ob in Russland oder in der Ukraine: Journalisten, die versuchen unabhängig, sachlich und objektiv zu berichten, leben gefährlich. Was Reporter ohne Grenzen mit dieser Liste aber jetzt veranstaltet, ist pure NATO-Propaganda und nicht mehr ernst zu nehmen. Na gut, sie ist auch das Ergebnis eines Fragebogens an »ausgewählte Experten«. Und dennoch wird sie in unserer Presse wie eine seriöse Studie behandelt.


Außerdem gibt es Neuigkeiten wegen der NS2-Sprengung: »Neue Spur bei Nord-Stream-Ermittlungen führt in ukrainische Militärkreise.« Seymour Hersh? Wer ist das? Nie gehört.


Propaganda

Bequemlichkeitsliebe

Ich habe immer geglaubt
Selbstentfaltung
sei attraktiver
als Selbstentfremdung

Ich habe immer geglaubt
Bildung
sei wichtiger
als Haltung

Ich habe immer geglaubt
Partizipation
sei erfüllender
als Resignation

Jetzt schwimme ich
in der lauwarmen Funktionslogik

Meine Schwimmflügel
sind betreutes Denken
Meine Taucherbrille
ist Konformität
Das Wasser
ist Fatalismus

Aber
ich schwimme
vorwärts
im Kreis
positiv
denkend


Gedichte

Medienkompetenz (3)

- Bildauswahl -

Um bestimmte Assoziationen zu wecken und um die Aussage eines Beitrages zu verstärken, werden häufig ganz bestimmte Bilder und Fotos verwendet. Hier werden schon vorab, ganz bewusst und ganz gezielt, subtile Botschaften gesendet. Diese werden von den Lesern wahrgenommen, bevor sie auch nur den ersten Satz gelesen haben. Aus Copyright-Gründen verlinke ich die jeweiligen Bilder am jeweiligen Ende meiner kurzen Analyse. Weiterlesen

Neoliberale Menschlichkeit (2)

Am 25. März 2023 hat der Tagesspiegel einen Beitrag mit dem Titel: »Wenn Kinder in Armut aufwachsen: Ich habe Mama heimlich mein ganzes Taschengeld gegeben von Katja Demirci veröffentlicht. Bis vor kurzem war er noch frei zugänglich, nun ist er hinter der Paywall verschwunden. Interessant war vor allem ein Beitrag in der Kommentarsektion (aktuell 62 Kommentare), der die ganze Menschen- und Armen-Feindlichkeit in Deutschland sehr gut abgebildet hat. Er ist leider nur noch hinter der Paywall einsehbar, aber ich hatte ihn mir glücklicherweise vorher gespeichert. Weiterlesen

Bananenrepublik Deutschland (4)

Anmerkung: Die zukünftigen Wissenschaftler, Akademiker und Intellektuellen beschimpfen alle, die frei‑, nach- oder querdenken wollen. Selbstdenken und Hinterfragen ist nun »Schwurbel-und-Querdenker-Scheisse«. Was Wahrheit ist, bestimmen Tagesschau und Bundesregierung. Alle anderen Sichtweisen, Perspektiven und Analysen sind Fake News und Desinformation. Wie nennt man das nochmal?

Wenn selbst einige Studenten nicht mehr kritisch sein wollen, was bedeutet das für die Zukunft des »Bildungsstandortes Deutschland« und die »Demokratie«? Waren vielleicht doch seltsame Substanzen in der C‑Ompfung drin? Sind die alle bezahlt und gar keine wirkliche »Antifa, Asta, was auch immer«? Was würden Kant, Platon, Goethe und Aristoteles dazu sagen? Bin ich ausversehen in ein Wurmloch geraten und nun in einem Spiegeluniversum gefangen? (Update 9. Mai: Tweet wurde mittlerweile gelöscht)


Kennt Ihr schon »den Bürgerdialog« von Bundeskanzler Olaf Scholz? Die angeblich »normalen Bürger« waren alle Parteimitglieder aus SPD und GRÜNEN. So kann man sicher stellen, dass keine unangenehmen Fragen gestellt werden. Beispielsweise zu Cum-Ex/Wirecard oder zu NS2. Aber vermutlich war das einfach nur ein dummer Zufall.

Zum Schluss noch ein Bild aus Sizilien:

Auch dort betreibt man gerne »Gegneranalysen«.


Bananenrepublik Deutschland
Bananenrepublik Deutschland (2)
Bananenrepublik Deutschland (3)

Die Welt danach

- Gastbeitrag von Ryszard Kotonski -

Nur, was hätte passieren können, wenn alle diese ungläubigen Spielverderber und Leugner, dieses ganze selbstdenkende Pack ausgestorben wäre? Gar nichts. Die Welt wird bestimmt nicht untergehen, weil die Evolution die Anpassungsfähigkeiten eines Organismus bevorzugt und nicht das Denkvermögen oder das Bewusstsein.

Für die Architekten der neuen Weltordnung wäre es allerdings eine große Erleichterung, bei ihrer Arbeit nicht mit Widerstand rechnen zu müssen. Denn wie der Sicherheitsberater von Jimmy Carter, Zbigniew Brzezinski, es klar formulierte: »Das politische Erwachen der Menschen ist eine Gefahr für die Neue Welt-Ordnung.« Und deshalb: Ohne jeden Widerstand kann die neue Welt einfach nur »schöner« werden. Weiterlesen

Geschwätz von gestern (13)

Erinnert Ihr euch?

Deutschland war mit der Vorzeige-Demokratie China weltweit das letzte Land, dass noch Corona-Maßnahmen bis zum Frühling 2023 hatte. Während also die gesamte (Querdenker-)Welt langsam an Corona krepiert ist, wollte Berlins Gesundheitssenatorin Ulrike Gote noch im Herbst 2022 eine Maskenpflicht für den Einzelhandel einführen. Sie ist damit aber leider im Berliner Senat gescheitert. Das krude Freiheitsverständnis hat damit über die Solidarität gesiegt. Eine Schande! Wir brauchen dringend einen neuen WHO-Pandemievertrag, der sämtliche Grundrechte aushebeln kann! Weiterlesen