Arme zahlen

Die Süddeutsche Zeitung erklärt ihren Lesern Zahlen, die wir kennen sollten, um die Krise zu verstehen. Hunderte Milliarden Euro für Rettungsschirme, Kredite und Hilfspakete. Es gibt aber auch noch andere Zahlen, um die Krise zu verstehen:

Knapp 1,3 Millionen Menschen in Deutschland sind auf Lebensmittelspenden, auf die Tafeln angewiesen.

- lebensmittelpraxis.de

In Deutschland leiden etwa 4 Millionen Menschen an einer behandlungsbedürftigen Depression.

- servier.de

Über 2,5 Millionen Kinder in Deutschland leben auf Sozialhilfeniveau und in Einkommensarmut.

- Deutscher Kinderschutzbund

Ungefähr 10.000 Menschen begehen in Deutschland jährlich Selbstmord.

- Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention

Knapp 1,4 Millionen Menschen in Deutschland lohnarbeiten, können davon aber nicht leben (sog. »Aufstocker«). Sie beziehen zusätzlich Hartz 4.

- tagesschau.de

Ungefähr 330.000 Menschen in Deutschland sind obdachlos.

- Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe

Das Mach-Mit-System

Liebes Rädchen im Getriebe,

ich spreche in einer ernsten Angelegenheit heute zu Dir. Kinder haben Träume, Jugendliche haben Wünsche, Erwachsene haben Bedürfnisse — und wir wollen unseren Profit! Renne keinen Illusionen von einer gerechten Welt hinterher, weigere Dich nicht mit zu machen, wehre Dich nicht! Gerechtigkeit in der sozialen Marktwirtschaft bedeutet, ein Auto zu haben. Frieden bedeutet, fürs Alter vorzusorgen. Sicherheit bedeutet, stets einen vollen Kühlschrank sein Eigen nennen zu dürfen. Geld, Vermögen und Konsum ist der Zweck und der Sinn Deines Daseins! Mach mit und Du wirst glücklich sein! Versprochen!

(Früher oder später kriegen wir Dich eh! Mit Druck, Zwang und Gewalt!)

Herzlichst,

Dein System

Zum Tod Gaddafis: Medienspiegel

Dass der einstige Offizier und Revolutionsführer durch Waffengewalt starb, bedeutet historische Gerechtigkeit.

- Süddeutsche

Am Tod Gaddafis war die Nato angeblich nicht beteiligt.

- SpiegelOnline

Nach Ansicht von Experten ist der Tod von Ex-Diktator Muammar al-Gaddafi besser für die weitere Entwicklung in Libyen. Der große Vorteil sei, dass nun kein Gerichtsverfahren stattfinden müsse. Man kann sich sofort den Herausforderungen der Zukunft stellen, sagte Günter Meyer, Leiter des Zentrums für Forschung zur Arabischen Welt an der Universität Mainz.

- focus.de

Anmerkung: Es ist gut und gerecht, durch Waffengewalt zu sterben. Es ist besser, wenn kein Gerichtsverfahren, sondern eine Hinrichtung stattfindet. Und an allem war die NATO nicht beteiligt. Und alle zeigen das Bild einer blutüberströmten Leiche. So reden und handeln bürgerliche Medien und Experten, die ansonsten so stolz auf die westlichen Demokratien mit ihren vermeintlichen Menschenrechten sind.

15 Oktober 2011 — ZG-Ausflug

 

Am letzten sonnig-warmen Samstag wagte sich das ZG-Team auf eine Demonstration. Und wir konnten es kaum glauben, aber sie war sogar global. Wir schafften an dem Tag dann aber nur die Strecke Alex–Kanzleramt in Berlin. Hier nun ein paar Fotos, die wir trotz der vielen Beschäftigungen – also dem Demonstrieren – knipsen konnten (Wenn ein Bild vergrößert ist, könnt ihr euch durchklicken). Weiterlesen

Bundeswehranzeigen

Deutschland verteidigt sich selbst seit gut 10 Jahren in Afghanistan. So langsam geht uns aber das Menschenmaterial aus. Die Bundeswehr braucht dringend frische Soldaten. Das Titanic-Magazin hat nun im Auftrag der Bundeswehr brandneue Anzeigen gestaltet, die man bequem als digitale Postkarten versenden kann. Noch heute verschicken oder gleich bei ihrer örtlichen Kaserne sich als Zeitsoldat verpflichten lassen!

Am Rande der Nacht (F 1983)

»Tchao Pantin«, Regie und Buch: Claude Berri; mit Coluche (Michel Colucci), Agnès Soral, Richard Anconina, Philippe Léotard

Es ist selten, dass ein deutscher Titel die Grundstimmung eines Filmes besser trifft als der Originaltitel. »Tchao Pantin!« heißt so viel wie: »Tschüss, Trottel!« Das klingt zwar rotziger als der deutsche Titel Am Rande der Nacht, trotzdem fängt der deutsche die Atmosphäre besser ein. Denn Atmosphäre ist bei diesem Film von Claude Berri aus dem Jahr 1983 alles, vielleicht sogar die heimliche Hauptdarstellerin. Gäbe es einen César für Atmosphäre, dann hätte Am Rande der Nacht 1984 nicht fünf, sondern sechs bekommen müssen. Weiterlesen

Es hat sich ausgemarktet!

Feynsinn, Antiferengi, Klaus Baum und viele andere Blogs haben schon auf den weltweiten Aktions- und Protesttag am Samstag, den 15. Oktober hingewiesen. Nun möchte ich an dieser Stelle auch einige Worte dazu verlieren, zumal jthripper schon den Verdacht hegte, ob ich nun konservativ geworden wäre, weil ich noch nichts dazu geschrieben habe. Weiterlesen

»Beseitigung von Obdachlosigkeit«

Der ehemalige Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier hat seine Doktorarbeit mit folgendem Titel verfasst: »Bürger ohne Obdach: zwischen Pflicht zur Unterkunft und Recht auf Wohnraum; Tradition und Perspektiven staatlicher Intervention zur Verhinderung und Beseitigung von Obdachlosigkeit«. Wie Plagipedi festhält, ist die Arbeit (seltsamerweise) vergriffen. Dennoch kann man kleine Einblicke erhaschen, die sehr aufschlußreich sind. Weiterlesen