Karsai, der Marionetten-Präsident

»In Afghanistan ist die gegenwärtige Regierung, die wir unterstützen und überhaupt erst ins Amt gehievt haben, massiv am Drogenhandel beteiligt, sie verkauft Stellen bei der Polizei, der Armee und im öffentlichen Dienst. Und Gerichtsverfahren werden nach der Höhe des Bestechungsgelds entschieden. Die Beamten reißen sich alles unter die Nägel, was sie zu fassen bekommen; einige sind schon dabei erwischt worden, wie sie Munition an die Taliban verkauften. Die Wahl vom August war nicht einmal eine Travestie, sie war ein Witz: Karsais Sieg wurde verkündet, bevor die Stimmen ausgezählt waren.«

- William Polk, »Die Viet Minh, die Taliban und das amerikanische Trauma«, Le Monde  diplomatique, November 2009, Seite 7

Anmerkung: Was zur Hölle haben wir in diesem Land verloren? Die Briten und die Russen haben sich  jahrelang an Afghanistan die Zähne ausgebissen. Können und sollten wir uns überhaupt einmischen? Wielange soll der Einsatz noch dauern, wenn wir nach 8 Jahren keine nennenswerten Veränderungen verbuchen können?

Auflösung des Rätsels

Interessant zu beobachten, dass tatsächlich viele Deutschland oder zumindest die westlichen Industriestaaten genannt haben. Ihr haltet Deutschland bzw. die kapitalistischen Staaten echt nicht mehr für eine funktionierende Demokratie? Leider muss ich euch da weitestgehend zustimmen. Und genau das habe ich mir dabei auch gedacht und euch in eine süße Falle gelockt ;) Denn der Autor des Zitates, Sozialwissenschaftler Hein Mück, schrieb in der Blätter-Ausgabe 1109, über Simbabwe. Dieses Land gilt mittlerweile  fast schon als »Failed State«. 90 Prozent aller Schulen und Krankenhäuser sind geschlossen und Machtinhaber Robert Mugabe hat das Land heruntergewirtschaftet. Sind wir in Wahrheit also Simbabwe näher als wir glauben möchten?

Kniffliges Rätsel?

»Kurzum: Dieser Staat tut nur so, als wäre er demokratisch. Es gibt Wahlen, ein Parlament und eine demokratische Verfassung. Die Realität ist jedoch eine ganz andere. Das System funktioniert nur bis zum Scheitelpunkt des eigenen Machterhalts.«

Anmerkung: Welches Land ist wohl gemeint? Auf welche Länder würde es denn zutreffen? Bin auf eure Kommentare gespannt. Auflösung folgt dann ;)

Der Autovirus

»In Deutschland sind drei weitere Menschen an der Schweinegrippe gestorben. Damit gibt es jetzt bislang sechs Todesopfer der Infektionskrankheit.«

- Meldung aus der süddeutschen Zeitung vom 31. Oktober 2009

Anmerkung: Wieviele Menschen sterben in Deutschland jährlich an Krebs? Wieviele an Aids? Und vor allem wieviele Menschen sterben jährlich in Deutschland an Auto-Unfällen? Gibt es dagegen auch eine Impfung? Vielleicht weniger oder gar kein Auto mehr fahren? Oder hat die mächtige Autolobby was dagegen? Ach ne, dagegen gab es ja die Abwrackprämie, oder? ;)

Die Machtfrage

»Eine Partei die neben dem Glauben an die Gesetze auch den Adel verwerfen würde, hätte sofort das ganze Volk hinter sich, aber eine solche Partei kann nicht entstehen, weil den Adel niemand zu verwerfen wagt. Auf dieses Messers Schneide leben wir.«

- Franz Kafka, Die Erzählungen: »Zur Frage der Gesetze«, Seite 367

Anmerkung: Eigentlich sollte man sich nicht länger an CDU/FDP aufziehen, sondern aufdecken, welcher heutige »Adel« dahinter steckt. Schwarz-Gelb ist doch eine reine Marionettenregierung großer Wirtschaftsverbände und Konzerne. Genau die gehören doch entmachtet oder nicht?

Umdenken

»Die einzigen Veränderungen von Bedeutung — die einzigen, aus welchen die Erneuerung der Kulturen hervorgeht — vollziehen sich innerhalb der Anschauungen, der Begriffe und des Glaubens. Die bemerkenswerten Ereignisse der Geschichte sind die sichtbaren Wirkungen der unsichtbaren Veränderungen des menschlichen Denkens.«

- Gustave Le Bon, Psychologie der Massen, Nikol Verlag 2009, Seite 21

Anmerkung: Ob schwarz-gelb, Jamaika, rot-rot-grün oder andere Machtkonstellationen — solange es keine grundlegende geistig-moralische Wende in Deutschland gibt, wird sich nicht viel verändern. Solange die Menschen in Politik und Wirtschaft ihre Entscheidungen von einem durchweg negativen Menschenbild leiten lassen, steuern wir unaufhaltsam in den Abgrund. Die Losung sollte sein: Menschen vor Profite und ethisch-normatives Denken statt Kosten-Nutzen Effizienz.

Die Armut der Albrecht-Brüder

»Aldi ist unter Druck und die Geschäfte laufen derzeit besonders für Aldi schlecht: Im ersten Halbjahr 2009 brachen die Umsätze laut Gesellschaft für Konsumforschung um 4,1 Prozent ein, bei Lidl nur um 0,7 Prozent. Der Konkurrent sei eindeutig in der stärkeren Position, meint Einzelhandelsexperte Atzberger.«

- Meldung aus dem Stern vom 11. Oktober 2009

»Die Brüder Karl, 89, und Theo Albrecht, 87, konnten auch 2009 die Plätze eins und zwei unter den reichsten Deutschen behaupten. Die beiden Aldi-Gründer verfügen über ein geschätztes Vermögen von 17,35 beziehungsweise 16,75 Milliarden Euro.«

- Artikel aus SpiegelOnline vom 6. Oktober 2009

Anmerkung: Während die Zahl der Tafel-Empfänger auf mitterweile 1 Million Menschen gewachsen ist, die Kinderarmut seit der rot-grünen Regierung auf über 2,5 Millionen Kindern gestiegen ist und  mittlerweile mehr als ein Drittel aller Vollzeitbeschäftigten in Westdeutschland (6,3 Millionen) seit Ende der 90er Jahre im Niedriglohnsektor arbeiten, haben die Geschäfte der reichsten deutschen Umsatzeinbußen zu verzeichnen. Die Aldi-Brüder haben mein vollstes Mitgefühl. Hoffentlich geht es ihnen bald besser.

Gefährliche Sprache

»Es darf keine ethnischen Rabatte mehr geben«

- Heinz Buschowksy, SPD-Bürgermeister von Berlin-Neukölln im ZDF Heute-Journal am 7. Oktober 2009

Anmerkung: Sarrazins umstrittene Äußerung wird von vielen im Grundtenor zugestimmt. Er habe sich eben nur im Ton vergriffen, inhaltlich habe er jedoch Recht. Ausländer integrieren sich nicht, sind selbst schuld.  »Keine ethnischen Rabatte« bezeichnet somit, es solle den Ausländern keine Nachlässigkeit und kein Verständnis mehr entgegengebracht werden. Mich beschleicht ein mulmiges Gefühl. Sollen Fremden — und Ausländerfeindlichkeit wieder auf breiter Ebene salonfähig werden? Will man für den kommenden Sozialabbau die Wut auf Ausländer und Menschen mit Migrationshintergrund lenken? Divide et impera? Weiterlesen

Menschenfreund Sarrazin

Der ehemalige Berliner SPD-Finanzsenator Thilo Sarrazin, der nun im Vorstand der Bundesbank sitzt, macht wieder von sich reden. Nachdem Sarrazin — unter anderem — mit Sprüchen wie »das kleinste Problem von Hartz 4 Empfängern ist das Untergewicht« aufgefallen war, wurde er jetzt sogar von der Bundesbank selbst gerügt. Menschenfreund Sarrazin sagte in einem Interview mit der »Lettre International«, dass Berlin belastet sei, »von der 68er-Tradition und dem Westberliner Schlampfaktor«. Außerdem habe Berlin das Problem, dass »40 Prozent aller Geburten in der Unterschicht stattfinden und türkische Wärmestuben könnten die Stadt nicht voranbringen. Ich würde einen völlig anderen Ton anschlagen und sagen, jeder, der bei uns etwas kann und anstrebt, ist willkommen, der Rest sollte woanders hingehen«. Sarrazin ist eben ein echter Menschenfreund.

Zur Atom-Problematik

§ 328 des Strafgesetzbuches:

»Unerlaubter Umgang mit radioaktiven Stoffen und anderen gefährlichen Stoffen und Gütern«

(1) Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft,

1. wer ohne die erforderliche Genehmigung oder entgegen einer vollziehbaren Untersagung Kernbrennstoffe oder

2. wer grob pflichtwidrig ohne die erforderliche Genehmigung oder wer entgegen einer vollziehbaren Untersagung sonstige radioaktive Stoffe, die nach Art, Beschaffenheit oder Menge geeignet sind, durch ionisierende Strahlen den Tod oder eine schwere Gesundheitsschädigung eines anderen herbeizuführen,

aufbewahrt, befördert, bearbeitet, verarbeitet oder sonst verwendet, einführt oder ausführt.

Anmerkung: Wie sieht das nun mit der Rechtsgültigkeit von Atommüll-Lagerung aus?

Mit Dank an Sephi für den Hinweis!