Von welchem Land ist hier die Rede?

1.) »Für radikale Sprüche gibt es immer noch schnellere Schlagzeilen als für die Suche nach konstruktiven Lösungswegen. Oft geht es ohnehin nur um publikumswirksame Parolen, die ‑jedenfalls bis jetzt- ohne Chance auf Verwirklichung sind.«

2.) »In einigen Zeitungsartikeln wurde das Thema aufgegriffen, aber ansonsten geschah nichts. Weder wurde eine Untersuchung eingeleitet noch wurden die Verantwortlichen behelligt. [...] Immer wieder wurde ihr Fall weiterverwiesen, Unterlagen verschwanden.«

3.) »Journalisten, die sich gegenseitig decken, um die Kaste zu schützen, systemtreue Unternehmer, die sich für öffentliche Aufträge oder staatliche Konzessionen mit allerlei Gegenleistungen erkenntlich zeigen, und schließlich Politiker, die sich wie Prostituierte kaufen lassen.«

Presseblick (74)

»Nähme man den Zeitungen den Fettdruck weg, um wie viel stiller wäre es auf der Welt.« (Kurt Tucholsky)

SEO und Clickbait wohin man nur schaut. Kaum ein Online-Medien-Erzeugnis redet gern darüber, aber die Google-Algorithmen bestimmen längst, was, wann, wo und in welcher Form geschrieben und veröffentlicht wird. Vorbei sind die Zeiten, wo ein Redakteur für die Leser geschrieben hat, weil er das Thema für relevant hielt. Nun richten sich ganze Online-Redaktionen nach Google-Richtlinien und SEO-Begriffen. Foto-Klickstrecken mit 30 Seiten, kaum externe Links (oder Quellenangaben) sowie künstlich aufgeblähte Texte. Und das sieht man immer wieder an den Nicht-Artikeln. Beiträge, die keinerlei Informationswert haben, aber in denen wichtige Google-SEO-Keywords platziert werden, damit man bei der großen Suchmaschine schneller gefunden wird: »ist das aber leider alles nur heiße Luft.« Egal, Hauptsache wir haben den Klick kassiert. :euphorie:  Weiterlesen

Podcast-Empfehlungen

»Wenn die Katze ein Pferd wär, dann würde sie den Baum hochreiten.« (Stromberg)

GameStar Podcast — Folge 21: Spielesucht — Was Service-Games so gefährlich macht, und wie man der Suchtspirale entkommt.« Die Psychotherapeuten Daniel Illy und Jakob Florack betreiben eine Berliner Klinik für Videospiel- und Internetabhängigkeit. Hier werden sie ausführlich zu diesem Thema interviewt. Hörenswert!

In Folge 26 von alternativlos.org wurde die Journalistin Gaby Weber zu den Themen Adolf Eichmann, verdeckte Atombombentests und investigativen Journalismus interviewt. Sehr empfehlenswert!

Der Deutschlandfunk veröffentlicht mittlerweile eine ganze Reihe an Podcast-Sendungen. Politische sind weniger empfehlenswert, da sie auf Putin-Bashing-Mitte-Mainstream-Niveau sind. »Im Gespräch«, »Streitkultur« oder auch die »Interviews« kann man sich aber geben.

Selbstzensur

-Oder: worüber man öffentlich lieber schweigt-
‑Oder: Pressefreiheit »made in germany«-

Zionismus
Kriegstote und Verletzte
kapitalistische Selbstentfremdung
Korruption und mafiöse Zustände
Imperialismus
strukturelle Männerbenachteiligung
tägliche US-Drohnenmorde
Sexueller Missbrauch von Müttern verübt
NATO-Propaganda
Merkel’s IM-Vergangenheit
Menschenexperimente von »Big Pharma«
...


Die SEO-Filter-Bubble
Kommerzielle Propaganda
Anti-Fake-News

Giftgas

»Während der Einsatz von Chemiewaffen in Kriegen inzwischen international geächtet ist, dürfen Polizisten Tränengasdosen am Gürtel tragen.«

- Anna Feigenbaum. »Zerstreuen und ersticken«: über die Geschichte des Tränengases. Le Monde Diplomatique. Ausgabe Mai 2018. S. 9

Anmerkung: Eine interessante Perspektive und Analyse. In dem sehr empfehlenswerten Artikel heißt es weiter, dass die Herrschenden bereits im 1. Weltkrieg aktiv nach Kampfgasen geforscht haben, um Massenunruhen einzudämmen und um »die Machthaber zu schützen«. Es ist übrigens mitnichten so, dass Tränengas ungefährlich ist. Immer wieder sterben Menschen daran oder tragen schwere Verletzungen davon. Nur wird dies in aller Regel vertuscht und verschwiegen.

Gesucht: Neutrale Berichterstattung!

Trump Hitler

»Stern«-Titelbild: »Sein Kampf« (August 2017). Quelle: Stern

Gibt es überhaupt noch den Versuch einer neutral-sachlichen Berichterstattung über Trump, Putin oder Erdogan? Von links, rechts über konservativ oder neoliberal: Kampagnenjournalismus wohin man nur schaut. Die vermeintliche Trias des Bösen gibt uns die Feindbilder vor. Lenkt und steuert unsere Aufmerksamkeit. Zwingt uns ‑mal wieder- binär zu denken und zu werten: dafür oder dagegen? Eine differenzierte Berichterstattung ist kaum noch zu finden. Selbst in den alternativen Medien nicht. Wahrnehmung sowie Wertung werden auf gut und böse reduziert. Das selbständige Denken wird somit komplett ausgeschaltet. Infantile Polarisierungen befördern eben nicht die Aufklärung, Empathie, Solidarität und den Weltfrieden, sondern torpedieren diese nur.

Presseblick (72)

»USA beenden Angriffe auf Chemiewaffenziele
Die USA, Großbritannien und Frankreich haben drei Ziele in Syrien angegriffen. Nach dem gezielten Militäreinsatz in der Nacht kündigte Russland Konsequenzen an.«

- zeit.de vom 14. April 2018

Allein an dieser Headline erkennt man, dass wir eine NATO-Presse haben. Es sind keine »Angriffe«, sondern es sind völkerrechtswidrige Angriffe. Ob es Chemiewaffen bzw. einen Chemiewaffenangriff von Syrien überhaupt gegeben hat, ist bis heute nicht bewiesen. Von Zerstörungen, Toten oder Verletzten ist auch keine Rede, nur von »Zielen«. Und der einzige Akteur, der in diesem Dreizeiler droht, ist natürlich Russland: »Konsequenzen«.

Der copy/paste-Artikel von AFP, dpa, rtr und spo generiert dann auch gleich mehr als 1.000 Kommentare. Jeder kritische wird zensiert. Es seien ja eh alles nur Putintrolle und Putinversteher. Das bei der ZEIT viele Transatlantiker und NATO-Journalisten arbeiten, spielt indessen keine Rolle. :nene:  Weiterlesen

DSGVO?

Am 25. Mai 2018 wird die neue Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in Kraft treten. Es ist ein einheitliches Datenschutzrecht für die gesamte Europäische Union. Betroffen hiervon ist quasi jeder, der personenbezogene Daten verarbeitet. Demnach ist man verpflichtet einige Regularien einzuhalten, will man nicht zum Ziel von abmahnwütigen Anwälten und Kanzleien werden.

Wie ist die neue DSGVO zu bewerten? Will man ‑nachdem man sich Facebook (Netzwerkdurchsuchungsgesetz) und Youtube (Rundfunklizenz) vorgenommen hat- nun die Blogger (DSGVO) ins Visier nehmen? Oder ist das alles übertriebene Panikmache und im Grunde ändert sich nicht wirklich etwas? Kollege Stefan Rose ist jedenfalls schon ganz aus dem Häuschen ( :mrgreen: ). Ich weiß noch nicht, was ich davon halten und ob ich nun das ganze Blog nach DSGVO-Richtlinien umgestalten soll. Was denkt Ihr?


» »Datenschutz-Generator«
» »DSGVO-Checkliste«

»Eine Zensur findet nicht statt!«

Der Artikel »Ohne deinen Tittenbonus hättest du die Ausbildung nie geschafft« auf zeit.de vom 23. April 2018 von Leonie Seifert und Juliane Frisse, ist ein schönes Beispiel für den modernen SEO-Aufmerksamkeits-Empörungs-Journalismus. Themen wie Russland/Putin, Trump, Flüchtlinge, AfD oder Sexismus generieren meist Klicks, Reichweite und Kommentare. Und genau darum geht es. Denn was nicht zur eigenen Filter-Bubble und zu den verinnerlichten Narrativen der Journalisten passt, wird von der Moderation mit fadenscheinigen Begründungen (»Keine Relativierungen. Keine Pauschalisierungen.«) gnadenlos zensiert. Ganz so, als würde es von Journalisten und Journalistinneninneninnen nie niemals Relativierungen oder Pauschalisierungen geben. :nene:

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Presseblick (71)

Spiegel Online vom 15. Dezember 2017

Spiegel Online vom 15. Dezember 2017

Viele Schulen in Deutschland sind nicht nur unterfinanziert, auch die Verteilung der Kinder ist extrem ungerecht: »Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund bei etwa 86 Prozent.« Das verursacht Probleme. Auch ich kenne sehr viele Eltern, die nicht wollen, dass ihre Kinder auf eine Schule mit hohem Migrationsanteil kommen. Und das nicht, weil die Eltern alle AFD-Wähler sind. Ein Thema das innerhalb der Linken schnell zu reflexhaften Reaktionen führen kann. Viele Kinder (besonders Jungen) aus Familien mit Migrationshintergrund werden Zuhause wie kleine Prinzen behandelt. Regeln, Grenzen, Sanktionen und Konsequenzen gibt es kaum für sie.

Lehrer, Sozialarbeiter und Pädagogen, die an Schulen mit hohem Migrationsanteil arbeiten, kennen diese Probleme ganz genau. Statt nun aber die Kinder an den Schulen besser zu verteilen, damit es nicht mehr zu solchen Ballungen kommt, scheint es politisch so gewollt. Damit die Kinder aus den gut- und bildungsbürgerlichen Familien fein unter sich bleiben können. :jaja:  Weiterlesen