Social Justice Warrior (SJW)

Jetzt muss ich auch in dieses Wespennest stechen (so wie in dieses, dieses und dieses), denn ich kann den ständigen Versuch zur Zwangs(um-)erziehung nicht mehr ertragen! Überall begegnen mir inzwischen Aktivistinnen, Feministinnen und dogmatische Ideologinnen, welche die Sprache normieren, biedere politische Korrektheit installieren und den alten, weißen Hetero-Mann generell als toxisches Wesen definieren wollen. Besonders perfide und absurd ist diese Ideologie vor allem auch deshalb, weil sie sich mit dem »Sexismus-Vorwurf« gegen jegliche Kritik nach außen hin immunisiert, dabei aber selbst durch und durch sexistisch ist!

Wer beispielsweise die »Ghostbusters-Neuauflage« von 2016 oder »Captain Marvel« aus dem Jahr 2019, bei der Frauen in den Hauptrollen sind, als schlechte Filme bezeichnet (flache Figuren, mieses Drehbuch, infantiler Humor etc.), ist ein Sexist und Rassist. Punkt. So sagen es beispielsweise die TAZ, die ZEIT und die EMMA. Die Repräsentation von vermeintlich unterrepräsentierten Bevölkerungsschichten in der Unterhaltungsindustrie, ist generell zu befürworten, aber indes noch lange keine Garantie für einen guten Film, ein gutes Videospiel oder eine gute Serie. Weiterlesen

Willkommen in Absurdistan!

Erwachsene schauen freiwillig Kinder-Sendungen und lachen dabei mehr als ihre Kinder.

Argumente, die mehr als 180 Zeichen lang sind oder über eine binäre gut oder böse Beurteilung hinausgehen, werden entweder ignoriert oder als zu anstrengend empfunden.

Pathos, Schmalz und popkulturelle Banalitäten gelten als gängige dramaturgische Rezepte.

Wir diskutieren über ein Verbot von Silvester-Knallern, aber die echten Knaller, also Granaten, Uranwaffen, Killer-Drohnen usw. die ganze Landstriche verwüsten und verseuchen, dürfen weiter produziert und an Steinzeit-Diktaturen verkauft werden.

Jede Form von Ursachen-Thematisierung ist Zynismus, Pessimismus und Miesmacherei.

Das Teilen von lustigen und vermeintlich niedlichen Tiervideos via whatsapp oder Facebook gilt als tolle Freizeitbeschäftigung.

Fresse halten und Mitmachen ist Harmonie. Kritisieren und Selberdenken unerwünschtes Querulantentum. »Idiocracy« war keine bissig-zynisch-dystopische Satire, sondern die nüchterne Beschreibung unseres Alltags! Willkommen in Absurdistan! :sick:


Der rosarote Duckblick
Kritik ist positives Denken
Des Unpolitischen heimelige Weltverleugnung

Interviewpartner

Pressefreiheit ist die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten.“

(Paul Sethe, Gründungsherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, im Jahr 1965.)

Unsere geschätzten Lückenmedien spüren immer stärker den Verlust ihrer Meinungs- und Deutungshoheit. Deshalb schlagen sie auch wild um sich, in dem sie jede noch so sachliche, linke Medienkritik als Populismus, Verschwörungstheorie oder Fake News diffamieren. Der linke Vorwurf, dass die bürgerlichen Medien, primär Systemmedien sind, welche die Gedanken und Interessen der Reichen, Vermögenden und Herrschenden drucken, ist nicht neu, aber dieser Tage wieder überall zu beobachten. Beispielsweise bei der Wahl ihrer Interviewpartner.

Ob Spiegel, Welt, ZEIT, FAZ, BILD, ARD oder ZDF: in aller Regel kommen PR-Pressesprecher, Lobbyverbände von großen Unternehmen, die Industrie, Banken, Manager oder vermögende Leute viel häufiger zu Wort als Gewerkschaftsvertreter, Betriebsräte, soziale Bewegungen, Mietervereine, Arbeiter oder gar Erwerbslose. So geschehen beispielsweise in der Berliner Zeitung am Mittwoch, den 11. Dezember 2019. Interviewpartner: Kommunal- und Landespolitiker, ein Sprecher des Immobilienverbandes BBU, ein Fussballtrainer und die Ex-BVG-Chefin Sigrid Nikutta.


Ziegenjournalismus

Lehrer-Bashing

Es ist mittlerweile zum Volkssport geworden und dauert keine 10 Minuten mehr, wenn über Schule geredet wird: Lehrer-Bashing. Es klammert (wie so oft) jedwede strukturelle Problematik komplett aus: »schuld sind die Lehrer!« Darin sind sich alle einig. Sie sind die Prügelknaben der Nation. Gleichzeitig wundern sich alle, warum es bundesweit so einen Lehrermangel gibt? Die Bezahlung ist doch vergleichsweise solide? Na gut, Kinder können ein wenig Kraft kosten, aber das bekommt man doch irgendwie hin, oder?

Das Problem sind jedoch nicht die Kinder, sondern die Eltern! Ich kenne und lebe ‑als Pädagoge der täglich in einer Grundschulklasse arbeitet und gleichzeitig als Vater auf Elternabenden auftritt- beide Perspektiven. Am Ende sind es für mich meist die Eltern, die mit Hysterie, Propellerkreisen, überzogener Anspruchshaltung, Gerüchten, Vorwurfssprache, Selbstoptimierungs‑, Wettbewerbs- und Konkurrenzdenken sowie mangelnder Kooperationsbereitschaft, das System Schule zu einer anstrengenden Veranstaltung machen. Waren früher die Kinder für ihre Leistungen selbst verantwortlich, stürmen heute die Eltern die Lehrerzimmer: »Warum hat mein Kind eine fünf bekommen?« Weiterlesen

Nachhaltige Lügen

»Grün grün grün sind alle meine Kleider...«

Inspiriert vom hervorragenden Dokumentarfilm »die grüne Lüge« von Werner Boote und Kathrin Hartmann ‑der endlich auf den Punkt bringt, dass nicht die vermeintlich falsche Umweltpolitik das Problem ist, sondern der Kapitalismus mit seinem Wachstumsdogma- stelle ich mir folgende Fragen:

  • Warum muss die bewertete (Kauf-)Entscheidung, ob ein Produkt ökologisch, sozial und nachhaltig produziert, verarbeitet und transportiert wurde, individuell getroffen werden?
  • Weshalb gibt es keine globalen, gesetzlichen Regelungen die Umweltzerstörung, Lohnarbeitausbeutung und Landvertreibung verbieten?
  • Warum ist der Glaube, man könne mit dem »bewussten Einkaufswagen« die Welt retten, immer noch so unverwüstlich?

Schöne Grüne Welt
»Veganer retten die Welt!«

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»CDU-Fraktion will Schulen auf Discountern bauen. Der Berliner CDU-Fraktion geht es beim Schulbau nicht schnell genug. Zu Beginn des neuen Schuljahres wird es zu wenig Plätze geben. Sie setzt daher auf unkonventionelle Ideen. Schulen bei Aldi & Co. aufs Dach zu setzen ist nur eine davon.«

- welt.de vom 30. Dezember 2019

Anmerkung: Warum nicht Schulen auf oder neben McDonalds oder Burger King bauen? Dann hätte man das Schulessen auch gleich mit abgedeckt? Oder vielleicht Oberschulen auf oder neben Kasernen bauen? Dann könnte der Nachwuchs gemeinsame Workshops und Projekte mit den Soldaten machen? Schießübungen, Auslandseinsätze und mehr über den Feind Russland lernen? Die Möglichkeiten sind hier grenzenlos! Wir brauchen deutlich mehr »unkonventionelle Ideen«, Herr Stettner (bildungspolitischer Sprecher der CDU im Abgeordnetenhaus)! :jaja:

Der böse Iran

Im November 2019 stellte ich die These auf, dass man die vielbeschworene Unabhängigkeit, Sachlichkeit, Objektivität und Freiheit der Presse, vor allem bei der Kriegsberichterstattung (bzw. der Vorbereitung zu einem Krieg) gut beobachten kann: »Werden beide Seiten des Konflktes möglichst wertneutral beschrieben? Wird zur Diplomatie und zum Frieden aufgerufen oder für den Krieg getrommelt?« Was wir seit rund fünf Jahren erleben, ist eine weitverbreitete Russophobie, ein Putin-Bashing, eine sehr einseitige Berichterstattung zu Syrien und der Ukraine, NATO-Legenden sowie aktuell die Denunzierung des Iran zu einem Schurkenstaat. Der Kriegsexperte der ZEIT, Ulrich Ladurner, der so fabelhafte Schriften wie »Die große Freiheit: Mein Schrebergarten, die Nachbarn & ich« verfasst hat, trommelt und wirbelt nun in einem aktuellen Kommentar gegen den Iran. Weiterlesen

»BER? Ha! Ha! Ha!«

»Auf Dauer wird es langweilig, über den BER zu witzeln.«
(BER-Chef Engelbert Lütke Daldrup in der Berliner Zeitung vom 17. Dezember 2019)

Dann fange ich gleich mal an...

»Chuck Norris übernimmt morgen um 8 Uhr die Bauleistung des neuen Berliner Flughafens… Um 10 Uhr ist Eröffnung.«

»Was ist der Unterschied zwischen Martin Schulz und dem Berliner Flughafen? Martin Schulz ist fertig.«

»Für das Geld, das der BER bisher gekostet hat, hätte man jedem Menschen in Deutschland inzwischen 82 Kugeln Straciatella-Eis kaufen können.«

Hahahahaha! Also ich finde das lustig, Herr Lütke Daldrup! Sie nicht? Deutsche Inkompetenz Ingenieurskunst sollte man doch gebührend feiern, oder etwa nicht?

Werbemüll

Startseite der PC Games vom 20. Dezember 2019. Gleich vier Advertorials direkt in die Fresse.

Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft 2019 beginnt der Konsumterror. Kaufen. Kaufen. Kaufen. Konsumverzicht ist ein Kapitalverbrechen. Bescheidenheit ist wettbewerbsschädigend. Besonders nervig sind die »Advertorials« oder euphemistisch »Native Advertising«. Dabei hat der Bundesgerichtshof (BGH) bereits im Jahr 2014 entschieden:

»Redaktionelle Pressebeiträge, für die ein Unternehmen ein Entgelt bezahlt, müssen als Anzeige gekennzeichnet werden.«

Und wen interessiert das? Keine Sau! Sie machen einfach überall weiter. Müllen uns mit ihrem Werbedreck zu, vergiften unsere Hirne, benebeln unser Denken, beuten unsere Emotionen aus und wollen uns Bedürfnisse einimpfen, die uns unglücklich machen, damit wir immer und immer und immer wieder neue Scheisse kaufen. Ich habe erst vor kurzem meine Wohnung komplett entrümpelt und ohne Ende Zeug weggeworfen. Neues wird nicht mehr hinzukommen. Ein tolles Gefühl. :jaja:


Kommerzielle Propaganda
Ziegenjournalismus (1): Advertorials
Werbung – die Geißel der Menschheit

Locker durch die Hose atmen!

In diesem Sinne verschwinde ich für rund Zwei Wochen in die ohrenbetäubende Stille, voller Nadelstiche des Schicksals. Endlich wieder bigotte Zwangsharmonie, um anschließend wieder marktkonformen Kadavergehorsam leben und predigen zu können. Gleichgefaltete Angst abschöpfen und im Lügenmeer schwimmen. Gefühlsamöben ein Lächeln schenken und die eigene Premiumexistenz loben. Gierig fressendes Gesindel in ihrer Scheinidentität bestätigen. Fatalistische Feldforschung betreiben und der feist-fröhlichen Entseelung frönen. Endlich! Wieder! Fröhliche Weihnachten! :euphorie:


Die Definition von Irrsinn
Mehr Eigenverantwortung wagen!