Der C‑Joker

  • Leider müssen wir einige Grundrechte weiterhin ‑und bis auf Weiteres-einschränken...wegen Corona!
  • Leider müssen die Sozialausgaben gekürzt werden...wegen Corona!
  • Leider verteuern sich viele Produkte...wegen Corona!
  • Leider müssen wir viele Mitarbeiter entlassen...wegen Corona!
  • Leider werden sich die Steuern erhöhen...wegen Corona!
  • Leider wird die Massenarmut zunehmen...wegen Corona!
  • Leider müssen wir die Krankenkassenbeiträge drastisch erhöhen...wegen Corona!
  • Leider darf vermehrt nicht mehr mit Bargeld bezahlt werden...wegen Corona!
  • Leider müssen Sie nun überall Ihre Daten hinterlasssen...wegen Corona!
  • Leider müssen wir die Renten kürzen...wegen Corona!

Endlich kann ordentlich durchregiert und die Giftschubladen können (wieder) geöffnet werden. Niemand ‑außer einem unsichtbaren Feind- ist dafür verantwortlich zu machen! »Der Virus ist schuld!« Es gibt keine Entscheider mehr in Politik und Wirtschaft. Keine handelnden Individuen oder Organisationen. Niemand ist mehr zur Rechenschaft zu ziehen! Ist das nicht toll?

»Schon seit Jahrhunderten werden Epidemien genutzt, um die Macht des Staates auszuweiten und neue Polizeimethoden einzuführen.«

(Felix Treguer. »Wenn die Polizei dein Fieber misst«. Le Monde Diplomatique. Ausgabe Mai 2020. S. 7.)

Und am Ende noch ein Tipp an unsere Kinder: Wenn euch irgendetwas passiert, Ihr einen Schuldigen sucht oder Mist gebaut habt, sagt einfach: »Corona ist schuld!« Das machen die Erwachsenen ja auch so!

Ich. Ich. Ich.

Je älter ich werde, umso mehr fällt es mir auf: der neurotisch-narzisstische Charakter, der primär heiße Luft ablässt und sich vorzugsweise nur um sich selbst drehen will, nimmt immer mehr zu. Ob im Restaurant, im Bus, im Zug oder auf der Lohnarbeit: überall begegne ich Menschen, die vorzugsweise über sich selbst sprechen wollen. »Ich« kommt in jedem zweiten Satz vor. Da erzählt Eine die ganze Zeit, wie viele Kerle sie toll finden und darüber was  ihre Bedürfnisse sind, was sie sich vorstellt, wie er zu sein hat und was sie sich wünschen würde. Eine Andere schwadroniert stundenlang im Restaurant am Nebentisch über ihre Uni, ihre Semesterarbeiten, wie toll sie doch alles so schafft, was wie wo sie ihren Master machen könnte. Und so weiter und so fort.

Keine ernstgemeinten Fragen. Keine Neugier. Keine Aufgeschlossenheit. Keine Lust am Wissen. Kein Bock auf echte Kommunikation. Kein aktives Zuhören. Als ich vor bald 15 Jahren studiert und mich mit Kommilitionen im Park oder Cafe getroffen hatte, haben wir noch lang und ausgiebig über die Themen diskutiert, die in den Seminaren und Vorlesungen behandelt wurden. Die Uni war nicht Mittel zum Karriere-Zweck, sondern Leidenschaft zu Wahrheit und Veränderung. Wenn ich heute Studenten in der Öffentlichkeit miteinander reden höre, vernehme ich nur egozentrisches Karriere-Geblubber.

»Der wahre Schaden entsteht durch jene Millionen, die überleben wollen. Jene ehrenwerten Menschen, die nur in Ruhe gelassen werden möchten; die nicht wollen, dass ihr kleines Leben von etwas größerem als ihnen selbst durcheinander gebracht wird.«

-Sophie Scholl

Auch die Ich-Blogs nehmen rasant zu. Dutzendfache Blogs, die nur über sich selbst, über ihr Leben, ihre Kinder, ihre Familie oder ihre Beauty-Ernährung-Lifestyle-Reisen-Wellness-Bla-Blubb-Geschichten schreiben. Mikrokosmos vor Makrokosmos. Sich bloß nicht mit Themen beschäftigen, die absolut nichts mit dem eigenen Leben zu tun haben. Sie könnten womöglich den eigenen Horizont erweitern.


Ich. Bin. Wichtig.
Selbstinszenierung

Corona Time (15)

Der stete Tropfen höhlt den Stein: »NRW setzt Maskenpflicht im Schulunterricht aus.« Die Testballons werden natürlich trotzdem weiter gestartet werden. Dennoch gibt es von Maßnahmen-Befürwortern, Panik-Medien und der Regierung kaum noch Argumente sowie Nach- oder Beweise für die Aufrechterhaltung des Ausnahmezustandes. Hier scheint die absolute Zahl der täglichen Neuinfektionen, die in keinerlei Kontext oder Verhältnis gesetzt werden, vollkommen zu genügen. Tatsächlich Erkrankte, Tote, Genesene, der R‑Wert, die flache Kurve, Verhältnis zur Gesamtbevölkerung, Verhältnismäßigkeit oder die Belegung von Intensivbetten interessieren wohl Niemanden mehr. Es herrscht nur noch Coronoia.

Oder besser: die Inszenierung von Coronoia. Denn genau die wird politisch instrumentalisiert und ausgebeutet als gebe es kein Halten mehr. Es gab zudem verschiedene Versuche, die Corona-Impfstimmung in Deutschland abzubilden. Kaum mehr als 50 Prozent würden das derzeit tun. Vermutlich sogar noch viel weniger. Ob das für Bill Gates genügt? Schließlich will er: »7 Milliarden Menschen impfen«? Weiterlesen

Widerstand in Berlin (3)

Großdemonstration in Berlin am 29. August 2020 für Grundrechte und die Verhältnismäßigkeit der Corona-Maßnahmen.

Wow! Was für eine Bewegung. Wahnsinn! Obwohl im Vorfeld politisch und medial wieder überall versucht wurde, den Protest als Nazi-Aufmarsch zu diskreditieren oder gleich ganz zu verbieten, war die Stimmung nicht gereizt, sondern ganz im Gegenteil sehr friedlich und entspannt. Ich hätte es jedoch verstanden, wenn die Menschen aufgebracht gewesen wären. Denn die üble Feindseligkeit und der regelrechte Hass, der den Kritikern seit Monaten entgegengebracht wird, ist nicht immer leicht auszuhalten. Die heterogene Masse von mindestens 100.000 — 300.000 Menschen hatte vielerlei Gründe und Motive, auf die Straße zu gehen. Ein paar Eindrücke. Weiterlesen

Die identitätsgetriebene Linke

Die politische sowie bürgerliche Linke ist erfolgreich von innen zersetzt worden. Analytische Kritik an strukturellen Gewalten, an sozial ungerechten Ursachen und an neoliberalen Kontexten, sind weitestgehend aus dem Fokus linker Perspektive verschwunden. Korruption, Welthunger, Kriege, Waffenhandel, Neokolonialismus oder Armut interessieren kaum noch. Der Blick auf die Welt ist nun vor allem ein narzisstischer Blick nach innen: Sprachnormierung, Gender (LBQ/SJW/Diversität), Ernährung (vegan/bio/öko) und mobile »Eigenverantwortung« (Fahrrad, Elektro-Auto) bestimmen die Diskurse. In dem naiven Glauben, mit dem Einkaufswagen die Welt retten zu können, hat sich die politische und bürgerliche Linke von den neoliberalen Gangstern einseifen lassen. Weiterlesen

Gesunde sind schlecht fürs Geschäft

(laser.lurch, instagram.com, CC BY-NC-ND 4.0)

Es gehört zu den berüchtigten esoterisch-populistischen Verschwörungstheorien (»uuhh!«), ist aber gleichzeitig marktwirtschaftlich betrachtet absolut nachvollziehbar: Wer ausgeglichen, gesund, zufrieden und selbstbewusst ist, eignet sich für viele Industrien nicht als profitable Zielgruppe. Denn nur wer »Probleme« in irgendeiner Form hat, nur dem kann man auch »Lösungen anbieten«. Im Neoliberalismus geht es darum alles und jeden zur Ware zu machen. Wer wenig Sorgen und Nöte hat, dem kann man schlichtweg auch weniger verkaufen.

Weshalb sollte dann beispielsweise die Pharmaindustrie ein Interesse daran haben, alle Menschen via Medikamenten, Impfungen, Krankenhausaufenthalten und anderen medizinischen Dienstleistungen nachhaltig gesund zu machen? Also nach Krankheitsursachen forschen wollen? Würden sie schlussendlich damit nicht ihr gesamtes Geschäftsmodell zerstören? Wer gesund ist, geht nicht zum Arzt. Wer gesund ist, kauft keine (oder weniger) Medikamente.

»Goldman Sachs: Heilung ist schlecht fürs Geschäft«

Was folgern wir daraus? Es liegt im ureigenen Interesse von Big Pharma die Menschen chronisch krank zu halten, sie abhängig von Medikamenten zu machen (Nasenspray, Opiate etc.) und sie ständig in Angst und Unsicherheit zu versetzen. Natürlich sollen nicht alle gleichzeitig krank werden, sonst wäre ja das kaputtgesparte Gesundheitssystem am Ende. Weiterhin soll man nicht mehr dem eigenen Körper vertrauen, sondern nur noch Tabletten schlucken. Warum schreibt Niemand über die Stärkung unseres Immunsystems? Das alles ist natürlich pure Verschwörungstheorie und keine alltagsrealistische marktwirtschaftliche Profit- und Verwertungslogik.


»Jeder ist seines Krankheit Schmied!«

Corona Time (14)

Das ZG-Corona-Titelbild passt mittlerweile wie Arsch auf Eimer. Aus einem alten Brötchen auf der Straße macht man via Lücken-(und ja, auch Lügen-)Medien-Dauerfeuer, einen absaufenden Öltanker der unsere Meere verseucht. Der Irrsinn ist kaum noch zu ertragen. In den bisher 13 Teilen habe ich mittlerweile Hunderte von Quellen und Nachweisen geliefert. Es ist kein Zufall, das Repression, Diffamierung und Zensur herrschen. Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Warum sich also weiter die Mühe machen? Weil ich auch die nächsten Jahre und Jahrzehnte noch aufrecht stehend in den Spiegel schauen möchte.

»Der größte Schaden entsteht durch die schweigende Mehrheit, die nur überleben will, sich fügt und alles mitmacht.«

- Sophie Scholl

Ich habe das an dieser Stelle schon einmal gesagt, wiederhole es aber gerne noch einmal: hätte sich im Mai oder spätestens im Juni 2020 gezeigt, dass ich komplett falsch liege (aka »Millionen Tote in Deutschland, überlastete Krankenhäuser oder steigende Kurve«), hätte ich hier und an dieser Stelle meinen Irrtum bekundet. Mich entschuldigt. Aufrichtig meine zu vorschnelle Analyse und Meinung kritisiert. Um Vergebung gebeten. Denn das ist ein essentieller Bestandteil des Erwachsenseins: Verantwortung übernehmen und für eigene Entscheidungen und Fehler die Konsequenzen tragen. Weiterlesen

Schöne digitale Welt

Im Wind-Schatten von Corona nehmen die Digitalisierungspläne von einflußreichen Silicon-Valley-Lobbyisten wieder kräftig Fahrt auf. Es soll keine öffentliche Debatte mehr über das »ob«, sondern nur noch über das »wann« geben. Homeschooling, digitale Schule, KI, Algorithmen, autonomes Fahren, smarte Technologien und so weiter, sollen möglichst schnell um- und eingesetzt werden. Die Diskussion über Folgen, Gefahren und Risiken ist zum Erliegen gekommen. Ein Blick in die Presse verdeutlicht das:

Natürlich ist das alles sicher, nutzerfreundlich, bequem, einheitlich, flexibel und produktiv. Öffentliche Diskussionen über Risiken und Gefahren sind hier nicht erwünscht. Selbst in der Schule habe ich das erlebt, wo ein Großteil der Lehrerschaft die kreidefreien Lehrerzimmer sowie die Medienkompetenz nur als Umsetzungsproblem debattieren, aber nicht, ob und inwiefern das überhaupt notwendig und zielführend sei.


Automatisierung. Digitalisierung. Industrie 4.0

Spaßbefreit

Die Deutschen lieben ihre Verbote, Gesetze, Regeln und Verordnungen.

Der Corona-Wahnsinn gefällt nicht nur dem autoritären Charakter, sondern auch dem spaßbefreiten Neo-Biedermeier-Spießbürger. Ordnung. Disziplin. Fleiß. Gehorsam. Regeln, Verordnungen und Gesetze. Das sind die Tugenden des deutschen Weltverleugners: »Ordnung muss sein! Wo kommen wir sonst hin?« Das Hinterfragen und/oder in Frage stellen, der Sinnhaftigkeit und Verhältnismäßigkeit von Regeln und Verordnungen, war noch nie die Stärke der Eichmänner. Lieber schimpfen sie auf die Nachbarn oder prügeln auf das gerade aktuell, medial gelieferte Feindbild ein: Migranten, Arbeitslose, Flüchtlinge, Russen oder eben »Corona-Leugner«. Die biederernste und moralinsaure Verbotsgesellschaft will und kennt keine Selbstbestimmung mehr. Da wird erzogen und der moralische Zeigefinger erhoben, wo es nur geht: »Maske! Abstand! Maske! Abstand!«

»Hasenheide, Gleisdreieck, Mauerpark: Regelmäßig illegale Partys in den Berliner Parks«

Es ist in Corona-Zeiten zwar erwünscht, zu Tausenden gegen Rassismus zu demonstrieren (und da nimmt man es auch nicht so genau mit Masken und Abstand), aber uneigennützig feiern (Alkoholverbot ist in der Diskussion!), am Leben teilhaben, tanzen, singen und lachen? Das geht mal gar nicht! Wir sollen bitte schön depressiv, ängstlich und gehorsam sein! Mit gesenktem Kopf und Ganzkörperkondom durch die Welt laufen. Oder wie es ZEIT-Online formuliert: »Wie schaffen wir es als Gesellschaft, nicht Corona-müde zu werden? Wie hält man den Alarmzustand aufrecht?« Also weiter unsere Mitmenschen meiden und sie als wandelnde Virenschleudern betrachten. Sich Zuhause einbunkern. Lachen, Lieben, Zärtlichkeit, Nähe, Reisen, Selbstbestimmung, Empathie? Das alles können und wollen wir uns nicht mehr leisten!


Alles verboten
Selektive Ordnungsliebe
Studie zu psychischen und psychovegetativen Beschwerden mit den aktuellen Mund-Nasenschutz-Verordnungen

Kinder in Deutschland; Teil 48: Maskenpflicht

Langjährige Leser dürften wissen, dass ich an einer Schule in Berlin arbeite. Auch bei uns gibt es zum neuen Schuljahr 2020/2021 eine neue Hygieneverordnung sowie Maskenpflicht. Die Umsetzung hat mit pädagogischen Grundsätzen absolut nichts mehr zu tun. Sie ist ein groteskes Chaos, ein kafkaesker Irrsinn und eine absurde Behörden-Willkür. Angst, Panik und politischer Aktionismus verwandeln den Bildungsraum Schule, bei der Kinder kognitive, aber auch sozial-emotionale Fähigkeiten entwickeln und stärken sollen, in ein völlig realitätsfernes Experimentierlabor. Ein Erfahrungsbericht. Weiterlesen