Neusprech: Plagiatsjäger

Nachdem von und zu Guttenberg durch das Internetportal Guttenplag bzw. Vroniplag des Plagiats überführt wurde, und die Stoiber Tochter Veronica Saß ihren Doktortitel abgeben musste, wurde nun der Europaabgeordneten der FDP-Fraktion, Silvana Koch-Mehrin, der Doktortitel aberkannt. Auffällig dabei ist, die Sprache unserer bürgerlichen Medien, wenn es um das Thema der Doktortitel Erschleichung geht. So wird Vroniplag nicht als Aufklärungsplattform verstanden, die im Dienste der Wissenschaft agiert, sondern als Hort von »Plagiatejägern«, die unsere vermeintliche »Elite« bloßstellen und stürzen will. Weiterlesen

Labergeld

Polit-Talkshows im Fernsehen sind ein Hort von INSM-Mietmäulern, von Dampfplauderern und Selbstdarstellern. Inhalte mit Erkenntnisgewinn jenseits von propagandistischen Einseitig- und Oberflächlichkeiten, sucht man in der Regel vergebens. Ob Maybrit Illner, Maischberger, Anne Will, Kerner, Beckmann oder Hart aber Fair — Diskurstheater und Inszenierung geben sich die Hand.

Umso interessanter ist, wieviel die Sender eigentlich für ihre Talkgäste ausgeben, d.h. wie hoch das Honorar für die Labertaschen ausfällt. Die Frankfurter Rundschau hat im März 2008 eine Honoraranfrage an die Sender verschickt und traf auf ein Meer des Schweigens. Gerüchte, Halbwahrheiten und Lügen wurden verbreitet. Die Sender reden über die Gäste-Honorare ganz und gar nicht gerne, auch die Öffentlich-Rechtlichen nicht. Angeblich bemessen sich die Honorare nach den tatsächlich anfallenden Kosten (Anfahrt, Übernachtung etc.). Das Standard-Honorar bei »Hart aber Fair« beläuft sich auf angebliche 250 Euro und bei »Anne Will« auf 500 Euro. Für Exclusivgäste, wird aber auch mal tief ins Portemonaie gegriffen. So habe, im Zuge der Doping-Affäre, Radprofi Jan Ulrich für seinen Auftritt bei Beckmann eine Aufwandsentschädigung von ca. 15.000 Euro erhalten.

Im Übrigen lagern die Sender die Produktionen der Polit-Talk Formate häufig an externe Firmen aus, an denen meist die Moderatoren beteiligt sind (z.B. Anne Will bei Willmedia). Das Outsourcen der Formate bringt eine schleichende Selbstkommerzialisierung mit sich, womit der Wille der Sender, die Formate selbst zu gestalten auf der Strecke bleibt. Die Privatisierung bringt es mit sich, dass horrende Summen an die Moderatoren gezahlt werden. Das Moderatorenhonorar betrage teilweise 20.000 Euro pro Sendung.

Ein ganz normaler Amtsalltag

- Ein Gespräch zwischen Kunde (K) und Arbeitsvermittlerin (A) -

 

K: Guten Tag, Frau X!

A: Herr Z, bitte warten Sie noch einen Moment draußen.

K: Ok.

A: (ca. 20 Minuten später)  Herr Z, Sie können jetzt reinkommen! Schön, dass Sie der Einladung gefolgt sind!

K: Einer Einladung, die ich nicht ablehnen darf.

A: (lacht) Sie sind mir ja einer. Na, was haben Sie mir heute schönes mitgebracht, hm? Weiterlesen

Leistungsdenken ist kinderfeindlich

Bereits heute führt es in manchen Elternhäusern zu panikähnlichen Reaktionen, wenn der achtjährige Zweitklässler mit seiner ersten Drei im Diktat nach Hause kommt.

- »Wirtschaftszweig Nachhilfe«, Dieter W. Feuerstein, Junge Welt vom 11. Mai 2011, Seite 3

Anmerkung: Leistung ist alles. Wer nichts leistet, ist auch nichts. Kinder sollen funktionieren. Kinder sollen gute Noten nach Hause bringen. Kinder sollen Sport machen. Kinder sollen Musikinstrumente lernen. Kinder sollen am besten schon früh mehrere Sprachen beherrschen. Kinder sollen still sitzen. Kinder sollen, Kinder sollen, Kinder sollen...Fragt eigentlich mal jemand was Kinder und nicht Eltern, Erzieher, Lehrer, Arbeitgeber und Politiker wollen? Sind Kinder etwa die Verfügungsmasse der Erwachsenen?

In dem Film »der Club der toten Dichter« bringt sich ein Jugendlicher um, weil sein erzkonservativer Vater ihn zu einem Leistungselitekind machen wollte. Dabei wollte der Junge nur seiner Leidenschaft nachgehen und Theater spielen. Für seinen Vater war das Quatsch und Spinnerei. Mir scheint, das Leistungsdenken ist heute nicht mehr nur ein Primat der Konservativen, sondern in der breiten Masse der Bevölkerung angekommen. Oder wie seht Ihr das?

Filmtipp: Station Agent

Als ich letztens mit meinen werten ZG-Kollegen italienisch essen war, kamen wir durch die fabelhafte US-Serie »game of thrones«, auf den kleinwüchsigen Schauspieler Peter Dinklage zu sprechen. In dem Film Station Agent vom Jahre 2003 spielte er die Hauptrolle.

Station Agent handelt von dem kleinwüchsigen Fin, der Eisenbahnen und Züge liebt, introvertiert ist und kein leichtes Leben als Mensch hat, da er nur ca 140 cm groß ist. Als er ein kleines Stationshäuschen direkt an der Eisenbahn erbt, gibt er sein bisheriges Leben auf und will fortan zurückgezogen und einsam dort leben. Doch immer wieder kreuzen der lebensfrohe Joe und die depressive Olivia seinen Weg, die er aber bald zu seinen neuen Freunden zählt.

Staton Agent ist ein ruhiger Charakterfilm im Stile eines »the Wrestler«, der tief berührt und ans Herz geht. Peter Dinklage beweist in diesem Film, was für ein großartiger Schauspieler er ist. Sehenswert!

 

 

Wertlose Schöpfungen

Sibylle Berg greift in ihrer SPON-Kolumne einen Gedanken auf, der mir auch schon seit langem durch den Kopf geht. Intellektuelle, Künstler, Philosophen und Musiker — kurz: schöpferische und kreative Menschen, die nicht marktkonform sind und handeln, werden heute weitestgehend ignoriert oder sogar verachtet. Nur wer seine Kunst, seine Gedanken und seine Weltliebe verwerten und verkaufen kann, wird respektiert. Alle anderen kulturschaffenden Denker, Künstler und Philosophen werden als überflüssiger Ballast gesehen: Spinner, Träumer und Idealisten, die es zu nichts gebracht haben. Intelligenz wird nur geachtet, wenn sie eine Marktintelligenz ist.

Warum ist intellektuell heute ein Schimpfwort? Weil keinen Wert mehr hat, was nicht verkauft. [...] Gesellschaftlich respektiert werden unterdes nur noch Menschen, die es zu was, sprich: zu Geld gebracht haben. [...] Intellektuelle sind heute Verlierer, weil sie kein Geld verdienen. Sie haben keine Label an ihrer Kleidung, sie feiern nicht in St. Moritz, sie sind ohne jede Bedeutung für unsere Gesellschaft, also lächerlich. [..] Was nicht verkauft, hat keinen Wert.

- Sibylle Berg in ihrer SPON-Kolumne vom 31. Mai 2011

Für das deutsche Vaterland!

 

Quelle: www.bundesfreiwilligendienst.de

Ab dem 1. Juli 2011 startet der neue Reichsarbeitsdienst Bundesfreiwilligendienst (BFD). Laut dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) kann man sich für mindestens 6 und maximal 24 Monaten freiwillig verpflichten, im sozialen, ökologischen oder kulturellen Bereich tätig zu werden. Hintergrund ist die Aufhebung der Wehrpflicht und dem damit verbundenen Ausfall von ca. 90.000 Zivildienstleistenden. Nach Wunsch des BMFSFJ sollen zukünftig 35.000 Männer und Frauen den Dienst absolvieren. Der Dienst ist Vollzeit und unterliegt dem Arbeitsschutzgesetz. Bezahlt wird ein Taschengeld bis maximal 330 Euro pro Monat. Es werden alle Leistungen zwischen Freiwilligen und Einsatzstelle vereinbart. ALG 2 Empfänger dürfen maximal 60 Euro vom Taschengeld behalten, können aber zusätzlich eine Versorgungspauschale von 30 Euro sowie Fahrtkosten beantragen. Laut einer Broschüre des BMFSFJ soll der Bundesfreiwilligendienst arbeitsmarktneutral ausgestaltet sein, d.h. die Freiwilligen verrichten unterstützende, zusätzliche Tätigkeiten und ersetzen keine hauptamtlichen Kräfte. Weiterlesen

Kinder in Deutschland; Teil 13: Kinderfernsehen

»Fernsehen bietet den Kindern Unterhaltung, Abwechslung, Spannung und Abenteuer. Kinder können sich mit einem Tastendruck die Welt, ob Wirklichkeit oder Phantasie, in ihr Zimmer holen und von einem Ereignis zum nächsten springen. Außerdem suchen Kinder häufig Vorbilder, wollen informiert werden oder schauen fern, wenn sie nichts Besseres zu tun wissen.«

- kika.de

»Kinder sollten nicht fernsehen«, sagen so manche Pädagogen, Wissenschaftler und Eltern. Dinge, die verboten sind, entwickeln aber ihren ganz besonderen Reiz. Und spätestens wenn Kinder zu ihren Freunden gehen, werden sie TV schauen oder mit der Konsole spielen. Damit Kinder später nicht regelrecht fernsehgeil werden, ist ein gezielter und geregelter Umgang mit dem Medium Fernsehen, angebracht. Weiterlesen

Achtung: Killergemüse!

Nach der Schweinegrippe, BSE, Dioxin, der Vogelgrippe, Gammelfleisch und Sars haben wir nun Ehec. Ich kann auch nicht verstehen, weshalb man diese Gefahren nicht ernst nimmt. Die Chance an Ehec oder einer anderen Lebensmittel-Krankheit zu erkranken und zu sterben ist extrem hoch. Seht selbst: (Quelle: Wiki)

Tote bei Ehec bisher: 7. Am besten sollten alle Deutsche an einen Tropf und nur noch Flüssignahrung zu sich nehmen. Das wäre das Sicherste. Achja:

Üblicherweise beherrscht ein gesunder Körper die Infektion, so dass in vier bis zehn Tagen eine vollständige Remission eintritt.

- aerztezeitung.de vom 25. Mai 2011

Im Übrigen begehen jedes Jahr in Deutschland ca. 10.000 Menschen Selbstmord. Wieso gibt es hier keinen Medien-Aufschrei? BILD-Schlagzeile: »Hilfe, Deutschland stirbt aus! Wieso bringen wir uns um?«.