Politiker reden nicht, sie machen deutlich. Sie sprechen nicht, sie verwenden Plastikphrasen, Sprechblasen und Gummiwörter. Georg Schramm über die Sprache der Politik.
Politiker reden nicht, sie machen deutlich. Sie sprechen nicht, sie verwenden Plastikphrasen, Sprechblasen und Gummiwörter. Georg Schramm über die Sprache der Politik.
Zunächst kommen Sie einer Einladung des Jobcenters nach, die Sie nicht ablehnen dürfen. Und wenn doch, mit Sanktionen rechnen können. Nun werden Sie mit weiteren Zwangseingeladenen in einen großen Versammlungssaal geführt. Nachdem sich der Sachbearbeiter-Dozent vorgestellt und ein tolles Lächeln aufgelegt hat, beginnt er mit einem 1×1 des Internets. Schließlich sind alle Hartzis nicht nur chronisch verfettet, faul, alkohol- und tabaksüchtig, sondern auch gestandene Web-Deppen. Dabei dürfen kreative Formulierungen wie »dann klicken Sie hier« natürlich nicht fehlen.
Sobald Sie einen eigenen Account in der Jobbörse angelegt haben, dürfen Sie sich über weitere Post ihres Arbeitsvermittlers freuen. Denn der Möchtegern-Dozent erzählt stolz, dass Sie sich ihren Jobbörse-Account mit ihrem Arbeitsvermittler teilen. Er hat vollen Zugriff und kann sehen, wie, wo und wann Sie sich über die Jobbörse beworben haben. Somit sparen Sie Ihrem Arbeitsvermittler wertvolle Recherche- und Arbeitszeit. Sie sind nun ein besserer Bürger und ein wertvollerer Hartzi als vorher. Herzlichen Glückwunsch!
Ob die vorliegenden Sachverhalte nur Einzelfälle sind oder als weitverbreitet gelten dürfen, soll jeder selbst beurteilen. Ich habe sie jedoch alle persönlich erlebt. Ich verzichte daher auch auf Relativierungen und Differenzierungen, vielleicht fühlen sich so auch mehr Leser angesprochen. Frei nach dem Motto: »bei mir ist es aber gaaanz anders!« Weiterlesen
»Es gibt keinen von der Bevölkerung tatsächlich regierten Kapitalismus, keinen Kapitalismus, indem der Wille der Bevölkerung über den Imperativen von Profit und Akkumulation steht [...] Auch dass es niemals eine kapitalistische Gesellschaft gab, in der Reichtum nicht einen privilegierten Zugang zur Macht garantierte, ist hinlänglich bekannt«
- Ellen Meiksins Wood, »Die Grenzen des Kapitalismus«, Blätter, Ausgabe Dezember 2011, Seite 55
Anmerkung: Viele glauben, wenn die SPD wieder auf den sozialen Pfad geführt werde, der Kapitalismus gezähmt werde und die Unternehmen wieder mehr gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, ja dann, werde alles irgendwie wieder gut. Das obige Zitat verdeutlicht, dass der Kapitalismus nie in erster Linie an den Menschen gedacht hat, es ging und geht immer nur um den Profit einiger Weniger, auf Kosten der Masse. Damit will ich nicht sagen, dass der Sozialismus besser bzw. somit anzustreben sei. Dennoch muss der Kapitalismus überwunden werden, wenn der Mensch im Zentrum jeglicher Politik stehen soll.
Serdar Somuncu kotzt sich mal so richtig über unsere lieben Banken aus. Vorsicht: Sarkasmus!
Uns linken Bloggern wird oft vorgeworfen, wir würden nur nörgeln, meckern und schimpfen. Wir seien die Zweit- und Resteverwerter der bürgerlichen Presse und anderer Internet-Plattformen. Wir würden kaum eigene Alternativen aufzeigen. Vergessen wird häufig, dass ein Blog ein Meinungsmedium ist und dass viele mehr daran interessiert sind, ein kritisches Bewusstsein zu fördern, als sich um Details von vermeintlichen Alternativen zu streiten. Des weiteren vermischen viele die Medien Blog und Journalismus. Der Journalismus hat nicht nur sehr viel mehr Ressourcen, als ein Ein-Mann/Frau-Blog, sondern auch eine Verantwortung und Aufgabe gegenüber der Gesellschaft. Die sog. »vierte Gewalt« soll zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft vermitteln und den demokratischen Geist fördern. Leider sind viele Medien gleichgeschaltet und ergötzen sich an ihrer Hofberichterstattung. Im folgenden einige Verbesserungsvorschläge für unsere liebe Presse:
Ich gebe zu, leichte bis mittelstarke egozentrische, narzistische oder selbstverliebte Neigungen zu haben. Vielleicht sogar alles zusammen. Mein Mitteilungsbedürfnis ist wohl auch überdurchschnittlich stark entwickelt. Ob das daran liegen mag, dass ich als Kind zu wenig in den Arm genommen wurde oder einfach eine Labertasche bin, sollen andere beurteilen. Ich begegne in meiner realen Lebenswelt kaum interessierten Zuhörern. Konsum, Lohnarbeit, Materialismus, Fernsehen und vor allem die eigene Lebensumwelt sind bei vielen die einzigen Themenbereiche. Politik, Gesellschaft und Medien kritisieren oder auch vermeintlich anerkannte Zustände und Strukturen hinterfragen bzw. in Frage stellen, empfinden viele als unbequem und anstrengend. Weiterlesen
Die großen Hollywood-Studios, wie Universal und Warner Bros., haben angekündigt, ab sofort nur noch ernste Filme zu drehen. Vorbei seien die Zeiten, so die großen Studios, in denen mit Belanglosigkeiten und Propaganda Geld verdient werde. Sie unterschrieben eine gemeinsame Erklärung, in der sie festhielten, fortan vor allem über Themen wie Wirtschaftskriminalität, Obdach- und Erwerbslosigkeit, Korruption, politische Lügen und Doppelmoral Filme zu drehen. »Wir wollen nicht länger das Surrogat der Weltbevölkerung sein, sondern zur Aufklärung und zur Herausbildung eines kritischen Geistes beitragen«, so die Unterzeichner. Sie seien überzeugt, dass mit den richtigen Drehbüchern, solche Themen auch bei den Zuschauern ankommen werde.
»Mein Job ist mein Traumjob, der am Markt gefragt ist — beste Aufstiegschancen inklusive«
- Plakatwerbung der Initiative www.praktisch-unschlagbar.de vom BMBF und BMWi im Rahmen des Ausbildungspaktes
Anmerkung: Du sollst nicht die Lohnarbeit verrichten, die Dir gefällt oder Spass macht. Du sollst den Unternehmen, den Konzernen, kurz: dem Markt dienen. Dort schuften, wo Nachfrage nach Menschenmaterial besteht. Was bedeuten schon Selbstbestimmung, Würde und freie Entfaltung des Individuums, wenn der allmächtige Gott-Leviathan »Markt« Forderungen stellt? Weiterlesen
Deutschland ist ein weltoffenes, ein tolerantes Land. Knapp 60 Jahre nach dem Nazi-Terror hat Deutschland, haben die Deutschen ihre Vergangenheit aufgearbeitet. In zahlreichen Schulveranstaltungen, Seminaren, Museen, Ausstellungen, KZ-Gedenkstätten und Filmen wurden der Terror und die Menschenverachtung dokumentiert. Die Welt war zur Fussball-WM im Jahre 2006 zu »Gast bei Freunden«. So oder so ähnlich lesen wir es oft von offizieller Stelle aus.
Nach der Recherche des »Tagesspiegels« und der »Zeit« wurden seit dem Jahre 1990 mindestens 137 Menschen durch rechtsextremistische Übergriffe ermordet. Die Bundesregierung sprach im Januar 2009 von knapp 40 Morden. Nun ist eine rechtsextremistische Mordserie an die Öffentlichkeit gelangt, bei der in den letzten zehn Jahren mindestens zehn türkischstämmige Menschen in Deutschland gezielt ermordet wurden. Was ist da nur los in Germany? Weiterlesen