Gratismut (2)

»Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein.«

- Kurt Tucholsky (1890−1935), dt. Schriftsteller

Die woken Aktivisten, die linksgrünen Journalisten sowie die identitätspolitischen Selbstgerechten werden demnächst wieder ihr wahres Gesicht zeigen. Denn sie sind allesamt Arschkriecher, die stets mit den Wölfen heulen. Konformisten. Wendehälse. Opportunisten. Mitläufer. Feiglinge. Devote Karrieristen, die immer der staatlichen Erzählung folgen und jeden Regierungskritiker als unbequemen Unmenschen diffamieren, weil er sie stets daran erinnert, dass sie selbst keinen echten Mut mehr haben.

Wie ich darauf komme? McDonalds schafft seine Diversity-Ziele ab. Facebook will nicht mehr zensieren. Amazon verabschiedet sich von Inklusion. Google will weniger »woke« sein. BlackRock verabschiedet sich vom Klimaschutz. Unternehmen und Konzerne haben den opportunistischen Wendehals-Spagat schon hingelegt. Journalisten, Künstler, Richter, Wissenschaftler, Akademiker und viele Andere werden folgen. Weil sie stets mit dem Zeitgeist singen. In der Masse mitschwimmen müssen. Der jeweiligen Regierung das Wort reden. Karriere machen wollen. Von öffentlichen Geldern abhängig sind. Und keinen Arsch in der Hose haben.

Dann wird es heißen, dass sie im Herzen schon immer irgendwie »konservativ« waren. Mit Wokeness und LGBTQIA+ eigentlich nie viel anfangen konnten. Sie werden sich dafür aussprechen, dass Sexualität und gendern wieder Privatsache sein sollte und man sich um die unbegrenzte Migration kümmern müsse, weil sie womöglich doch die Gesellschaft überfordert.

Womöglich werden sie noch einige Zeit in woke Zuckungen verfallen — aber dann war es das. Denn es ging nie um »Werte« oder »Moral«, sondern immer nur um ideologische Anpassung und Unterwerfung, um den größtmöglichen eigenen Vorteil daraus zu schlagen. Die charakterlosen Konformisten fragen nicht, warum sie eigentlich durch den brennenden Reifen springen sollen, sondern nur, wie oft sie durchspringen sollen.


Gratismut

12 Gedanken zu “Gratismut (2)

  1. Bis es soweit ist, wird erst mal das volle Brandmauerprogramm gefahren. Und das noch ne Spur schlimmer. Dann wird wieder dagegen empört und diskutiert und wasauchimmer, und sie werden noch mehr in die Schranken gewiesen werden müssen. Und die AfD reißt bald schon die 30 %-Marke. Die sind wirklich so blöd, wofür wir sie gehalten haben. Noch blöder.

  2. Da sollte man aber zwischen den individuellen Haltungen/Handlungen von Privatpersonen und den Interessen der Konzerne zu unterscheiden wissen.

    Zugegeben, mich ärgert es ernorm, wenn große europäische Konzerne ›einknicken‹, da diese auf dem amerikanischen Markt Nachteile befürchten (und das durchaus zu Recht). Denn für die meisten Aktionäre zählen nur Börsenkurse und Dividenden und das haben die hoch bezahlten Vorstände halt zu liefern. Und da die Aktienpakete zu großen Teilen bei Unternehmen wie Black Rock verwaltet werden, preisen die halt rein Finanzmarkt orientiert die Folgen ihrer Entscheidungen ein.

    Wenn allerdings (wie in der Schweiz) parlamentarische Abgeordnete diese Thematik nun völlig in den Verantwortungsbereich der Konzerne legen, so halte ich das für ein Armutszeugnis der Demokratie.

    Man kann das alles als »ideologische Anpassung« auffassen, dürfte aber weitaus profaner den Abhängigkeiten/Verbindungen mit dem herrschenden Wirtschaftssystem geschuldet sein. Und abhängig von dem Land, in dem man gegen ›den Wind segelt‹, sitzt man schneller auf der Straße, als einem lieb ist (ggf. auch schlimmeres droht)!

  3. @Paul

    Der Fisch stinkt immer vom Kopf. Gib Deutschland noch 5–10 Jahre, dann sind die Super-Woken auf einmal die rechten Erzkonservativen und behaupten, das sie schon immer so drauf waren.

    Weil es um Arschkriecher und Opportunisten geht, die eben immer das sagen und denken, was die Regierung sagt und denkt.

    Es ist eben nicht »mutig«, im Interesse der jeweiligen Regierung zu demonstrieren und/oder sich von ihr (direkt oder indirekt) bezahlen zu lassen oder ihr nach dem Mund zu reden.

  4. Nur eines werden die bestimmt nicht tun: Ihre Profite für die Verbesserung der sozialen Situation von Millarden Armen einsetzen.

  5. »Homo homini lupus«. Der Spruch ist ungefähr 2.200 Jahre alt. Wie sagte Spock immer wieder: »faszinierend«, »fascinating«.

  6. der großteil der willig folgenden gratismutigen, nämlich genau der, welcher nicht über notwendige beziehungen und/oder geldmittel verfügt, sich von der durch ihre herrscher alsbald amtlich verkündeten mord- und verstümmelungspflicht freizukaufen, wird auf oft unvorstellbar grauenhafte weise, verbunden mit erbärmlichsten qualen, auf dauer verkrüppelt oder sterbend, begreifen müssen, einmal mehr nichts gelernt zu haben.

  7. nachtrag:
    mein sohn, ein toller, klassenbewusster junge in seinen mittdreißigern, ist völlig baff, geknickt und verletzt, fühlt sich verkauft und betrogen:

    ich hatte ihm vorausgesagt, dass »die linke«, welcher er nach der vermeintlichen rückbesinnung dieser auf genuin linke werte und ziele, wieder vertraute, letzlich ohne viel federlesens den kriegskrediten zustimmen würde.

    aber er musste wohl noch diese schmerzliche erfahrung machen, um allmählich dahinter kommen zu können, dass diese partei ein nicht unwesentlicher bestandteil dieses verkommenen systemkartells ist.

    er hadert nun damit, womöglich eines furchtbaren tages bekennen zu müssen, sich mitschuldig gemacht zu haben an dem unvorstellbaren grauen, welches kriegstreiber- und gewinnler, auch jene, die sich diesen verbrecherischen kreaturen nicht strikt verweigert haben, in der konsequenz entfacht haben...

  8. @mo
    Ich sehe in dem Wiedererstarken der Linken eine Chance linke Politik jenseits der woken Raketen Gehör zu verschaffen. Das geht natürlich nicht mit den alten Mandatsträgern. Also Sohn geschnappt in die Linke, Opa Gregor ausstopfen, die Mandatsträger zum BSW schicken (auch Brandenburg und Sachsen haben den Kriegskrediten zugestimmt) und linke Politik betreiben.

  9. soweit ich informiert bin, enthielten sich thüringen und bbg., was im sog. bundesrat einer ablehnung entsprach.
    in sachsen ist das BSW nicht in einer »koalition«.

    ich will hier nicht belehren. aber für mich steht absolut fest, dass von der systemlinken nie-niemals linke politik ernsthaft durchgesetzt würde.
    gabz im gegenteil:
    deren satt mit schmier- und schweigegeldern vergütete funktion ist, dem entfesselten raubtierkapitalismus als feigenblatt zu dienen.

    und niemals werde ich »der linken« verzeihen, nue veegessen, wie diese honks:innen (remember die total beknackte, peinlich hysterische schal-und-masken-kipping)
    schrill geifernd nach immer weiterer verschärfung des verbrecherischen c‑faschismus-terrors geschrien *würg*.

  10. @mo: Stimmt Brandenburg hat sich auch enthalten. Was zeigt, dass die Tolerierung in Sachsen auch nicht die beste Idee war. Ich will auch gar nicht Die Linken von den Katastrophen der Vergangenheit reinwaschen, insbesondere die Regierungsbeteiligung in Berlin mit der Zerstörung der BVG und dem Verkauf der Sozialwohnungen , dem katastrophalen Mietdeckel usw. Allerdings hat mit Corona die gesamte Linke, nicht nur die Partei versagt und sich abgeschafft. Die organisierte (DKP, MLPD, 4. Internationale) die anarchistische (ANTIFA, Linke Ultras) und die Gewerkschaften. Es kommt jetzt darauf an, eine neue Linke aufzubauen. Die Postenkleber, die umfallen bevor sie aufgestellt sind (BSW) erscheinen mir da nicht hilfreich. Da ist mir die Öffnung Der Linken für neue Mitglieder lieber. Aber das ist nur eine Chance. Ob sie sich realisiert, muss sich zeigen. Im Moment auch hier zu viele Postenkleber.

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