Medienkompetenz (7)

- Geschichte, Kontext und Ursachen -

Jeder geopolitische Konflikt und Krieg hat einen geschichtlichen Hintergrund. Kriege entstehen nicht über Nacht. Ihnen liegen geopolitische und ökonomische Interessen, Ziele und Entwicklungen zugrunde, die von verschiedenen Regierungen und Gruppen über Jahre und Jahrzehnte, erhoben und formuliert wurden. Wut, Frust, Zorn und Hass stauen sich dann solange auf ‑und/oder werden sogar gezielt befördert- bis es explodiert und zu einem heißen Konflikt kommt.

Die Politikwissenschaft spricht dann vom sog. »Casus Belli«. Ein kriegerischer Akt und Vorfall, der einen Staat dazu veranlasst, einem anderen Staat, einer Gruppe oder Organisation, den Krieg zu erklären. Unsere Altmedien tendieren mittlerweile leider allesamt dazu, ausschließlich den »Casus Belli« als Tag Eins des Konfliktes zu inszenieren und jeden geschichtlichen Kontext komplett wegzulassen und zu ignorieren. Das wiederum führt dann zu einer rein moralischen Bewertung, die jeglichen Kontext bewusst wegschneidet.


Assad wurde im Dezember 2024 in Syrien von »gemäßigten Rebellen« gestürzt. Der Tyrann Assad ist weg und alles wird gut. Das ist die Medien-Story, die uns überall erzählt wird. Die politische Gemengelage sowie der geschichtliche Kontext in Syrien sind jedoch deutlich komplizierter und vielschichtiger. Angefangen damit, wer diese »Rebellen« eigentlich finanziert, welche Regierungen auch Ansprüche an Handelswegen, Gebieten und Rohstoffen in Syrien erheben und wie sie ihre Interessen dort durchsetzen wollen.

Russland hat die Ukraine im Februar 2022 völkerrechtswidrig militärisch angegriffen. Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine tobt jedoch schon seit 2014, bei dem mehrere tausend Menschen, vor allem russischstämmige Ukrainer in der Ost-Ukraine, ermordet wurden. Über die acht Jahre Bürgerkrieg, vor dem Jahr 2022, wird mittlerweile der mediale Mantel des Schweigens gelegt.

Am 7. Oktober 2023 hat die Hamas in Israel rund 1.000 Menschen ermordet. Das ist für die israelische Regierung die Begründung dafür, bis heute rund 50.000 Menschen in Gaza zu ermorden und einen ganzen Landstrich zu verwüsten. Über den jahrzehntelangen geschichtlichen Hintergrund zwischen Israelis und Palästinensern, will Niemand mehr sprechen. Überall heißt es nur noch: »Aber der 7. Oktober...!«


Sollte es also eines Tages einen ‑tatsächlichen oder inszenierten- russischen Terrorakt in Deutschland geben (»Casus Belli«), um die deutsche Bevölkerung auf einen Krieg mit Russland endgültig moralisch einzuschwören, werden alle Massenmedien nur noch von diesem Tag berichten.

Sie alle werden dann verschweigen, dass sämtliche Altmedien und Politiker, seit Jahren und Jahrzehnten, russlandfeindliche Kriegshetze betrieben haben. Es wird, kann und darf dann keine Vorgeschichte, keinen Kontext und keine Entwicklung mehr geben.


Medienkompetenz (1): »Überschriften«
Medienkompetenz (2): »Quellen«
Medienkompetenz (3): »Bildauswahl«
Medienkompetenz (4): »Hofberichterstattung«
Medienkompetenz (5): »Kognitive Verzerrung«
Medienkompetenz (6): »Glaubwürdigkeit«

3 Gedanken zu “Medienkompetenz (7)

  1. Die »Vorgeschichte«. Wo begann sie? Oder: »Wer war zuerst da? Das Huhn oder das Ei?«. Begann es bei »Kain und Abel« oder »Im Paradies mit dem Apfel?«? Fragen über Fragen. George Santayana: Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.

  2. »Sie alle werden dann verschweigen, dass sämtliche Altmedien und Politiker, seit Jahren und Jahrzehnten, russlandfeindliche Kriegshetze betrieben haben.«
    Das brauchen die Massenmedien nicht dann erst verschweigen. Das tun sie ja jetzt schon. Sie beteiligen sich sogar mit Feuereifer an der Hetze. Sie sind Mittäter. Sie sind Brandbeschleuniger.

  3. die wissen doch — wie oft wollen wir das denn nun noch konstatieren!? — mit all dem bei einer erdrückenden mehrheit von um 80% dieses volkes durchzukommen.
    die wahlfarce-ergebnisse belegen das doch eindeutig.
    das gilt es zu akzeptieren.
    der drops ist gelutscht.

    wir rasen immer weiter auf die katastrophe zu. *gähn*
    daran werden die lächerlich wenigen konsequent andersdenkenden, wie immer, nichts ändern.

    was wir tun können, ist, an den paar stellen, die uns noch verbleiben, sand ins getriebe zu streuen, um den apokalyptischen aufprall wenigstens noch ein wenig hinauszuzögern.

    immer wieder ganz eindeutig: NEIN — nicht mit uns!, zu sagen, um vor dem eigenen gewissen geradestehen zu können.
    um wenigstens nicht zu den abermillionen gehört zu haben, die behaupten werden, von all dem nichts gewusst und das ja alles (so) nun dann auch nicht gewollt zu haben.

    das ewige lied der massen:
    nicht ich, hitler a, b, c...x ist’s gewesen.
    wir wollten nur das beste, haben vertraut, wurden aber von listigen verbrechern betrogen und verführt...*kotz*

    https://www.radiomuenchen.net/de/podcast-archiv/sendeformate/belaestigungen-von-michael-sailer/2833-belaestigungen-33-irgendwann-muss-doch-einmal-nie-wieder-sein.html

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