Neusprech: »sozial«

Sozial ist, was Arbeit schafft — diese Maxime ist oberste Richtschnur unseres Handelns«

- Gemeinsamer Beschluss der Präsidien von CDU und CSU vom 4. Mai 2003

Sozial bedeutet im eigentlichen Sinne des Wortes das Wohl anderer im Auge zu behalten und steht im Gegensatz zum Egoismus. Fürsorglichkeit, Altruismus und Hilfsbereitschaft kennzeichnen eine soziale Einstellung. Das kleine Adjektiv »sozial« wird im heutigen politischen Sprachgebrauch in vielerlei Hinsicht sprachlich normiert, um eigene Ziele und Interessen durchzusetzen. Die vielseitige Sprachmanipulation des Begriffes offenbart eine mehrdimensionale Zielsetzung. Weiterlesen

Neusprech: »sozial verträglich«

»HypoVereinsbank will weitere 1.500 Stellen sozialverträglich abbauen«

- Meldung aus der FAZ.net vom 6. Februar 2009

Die Begriffe der »Sozialverträglichkeit« bzw. der Formulierung vom »sozial verträglichen Stellenabbau« sollen suggerieren, dass im Sinne der ethischen und sozialstaatlichen Normen Menschen gekündigt, gefeuert bzw. aus der Firma geworfen werden. »Sozial verträglich« vermittelt eine Metapher des »weichen Fallens« aus der Firma bzw. dem Arbeitsplatz. Insofern ist es in erster Linie ein Euphemismus, welcher die individuelle Situation des soeben Gekündigten ausblendet. Weiterlesen