Schlank oder nicht schlank?...

...ist das hier die Frage? Oder vielmehr: sollte das die Frage sein? Millionen Frauen (und auch viele Männer) in Deutschland können nicht entspannt essen oder haben gar eine Essstörung. Sie kotzen, hungern und rennen in Herden ins Fitness-Studio, um dem herrschenden Schönheitsdogmatismus gerecht zu werden. Ihr Alltag und ihre Gedanken drehen sich oft um die eigene Körperoptimierung: Welche Creme passt zu meinem Typ? Welches Essen hat wenig Kalorien? Welche Kleidung betont meinen Körper am besten? Bei welchem Sport nehme ich am meisten ab? Weiterlesen

Blendkörper

Es wird Zeit, euch Tussis einen offenen Brief zu schreiben. Eure Arroganz, euer zickiges Gehabe und eure maßlose Selbstverliebtheit ist kaum noch auszuhalten. Natürlich ist nicht jede Frau, die sich mal hübsch macht, gleich eine Tussi. Die Lebenseinstellung, immer die Schönste sein zu wollen, sich ausschließlich über den eigenen Körper zu definieren und jegliche Themen, die nichts mit euch persönlich zu tun haben, sofort abzuschmettern – das alles erhöht beträchtlich die Chance, eine Tussi zu sein. Sicherlich habt Ihr die Freiheit zu tun und zu lassen was Ihr wollt – leider ist eure Anzahl mittlerweile so groß, so dass man euch kaum noch ausweichen kann. Weiterlesen

Lebenswerte

by epikur

Sicherheit bedeutet, dass der Kühlschrank immer gut gefüllt ist.

Gesundheit bedeutet, in der Lohnarbeit zu funktionieren.

Schönheit bedeutet, Aufmerksamkeit zu bekommen.

Frieden bedeutet, fürs Alter vorsorgen zu können.

Liebe bedeutet, einen Menschen zu besitzen.

Gerechtigkeit bedeutet, ein Auto zu fahren.

Glück bedeutet, viel zu haben.

Visuelle Selbstdefinitionen

Quelle: Wikimedia

Ich bin eine schlanke, junge Frau. Männer und Frauen schauen mir hinterher und ich ziehe körperbetonte Kleidung an. Ich fühle mich ganz toll.

Ich bin ein Mann mittleren Alters. Ich habe einen Bauch und nur wenig Muskeln. In der Öffentlichkeit schauen mir viele auf meinen Bauch. Ich bin oft verunsichert.

Ich bin weiblich und Mitte vierzig. Mein Busen hängt, meine Hüften sind dick und ich bekomme erste Falten im Gesicht. Ich habe Angst vor dem älter werden.

Ich bin ein Rentner, habe graue Haare, gelebte Haut und bin langsam im Gehen. Ich werde als Mensch häufig übersehen. Ich fühle mich oft überflüssig.

Ich bin ein übergewichtiges, fünfzehnjähriges Mädchen. In der Schule werde ich oft deswegen geärgert und beschimpft. In der Öffentlichkeit schauen mich andere Menschen häufig abschätzig an. Ich bin ängstlich.

Unter die Haut

David Garrett soll angeblich der schnellste Geiger der Welt sein. Für viele ist er auch ein Schönling und er tingelt durchs deutsche Fernsehen. Er berührt mich jedoch nicht, er bewegt nichts in mir. Yann Tiersen ist vor allem durch seine Filmmusik zu »Amelie« bekannt geworden. Er ist ein Multi-Instrumentalist und was am wichtigsten ist: er berührt mich mit seiner Musik, David Garrett hingegen nicht.


 

Gesundschönheit

Quelle: wikimedia

Zwischen Schönheit und Gesundheit, zwischen Gesundheit und Schönheit wird ein untrennbarer Zusammenhang hergestellt. Die Pharma‑, Lebensmittel- und die Sportindustrie erzeugen mit dieser konstruierten Kausalität eine Symbiose, von der alle finanziell profitieren. In dieser Trias ist gesund und schön, wer sich entsprechend ernährt, ist gesund und schön, wer die entsprechenden Kosmetik- bzw. Pharmaprodukte verwendet und ist gesund und schön, wer ausreichend Sport betreibt. Wer gesund und schön sein will, muss nicht nur leiden, wie der Volksmund sagt, sondern er muss vor allem kaufen, zahlen und konsumieren. Weiterlesen