Die große Säuberung

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Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Totalitäres und binäres Lagerdenken hat in Deutschland wieder Hochkonjunktur. Wir preisen zwar überall die heterogenen Lebensentwürfe, den Pluralismus und die bunte Vielfalt, fordern aber gleichzeitig eine homogene und autoritäre Moral, der sich jeder unterzuordnen hat. Bunte Diversität, aber moralische Gleichschaltung? Wie soll das gehen?

Seit der Corona-Pandemie müssen alle Menschen, bei den vermeintlich großen Themen, unbedingt auf Linie sein. Jede kleinste Abweichung, jede Differenzierung und jeder Versuch, alternative Analysen einzubringen, wird von Politik, Medien und Gesellschaft hart bestraft. Ja, noch wird in Deutschland Niemand erschossen, aber man sollte den sozial-ökonomischen Tod nicht verharmlosen.

Es gibt zahlreiche dokumentierte Repressionen gegen Corona-Maßnahmen-Kritiker, die nun auf NATO-Kritiker übertragen werden. Rufmord-Kampagnen. Soziale Ächtung. Gesellschaftlicher Ausschluss. Bankkonto-Kündigungen. Oder sogar Jobverlust. Die zweijährige Ausgrenzungsübung wird nun nahtlos fortgesetzt. Nur die Zielgruppe hat sich (vorübergehend) geändert. Weiterlesen

Von Kobolden und Tierpanzern

Unsere Märchenfee hat mal wieder einen rausgehauen:

Meint sie diese »Tierpanzer«?

©lly-Land / @OliverSKBerlin

Wenn Jesus damals kurz vor der Kreuzigung gesagt hätte, »Liebe Leute, lasst uns alle gemeinsam am Armbrust-Tisch speisen«, dann wäre Ostern aber kein Feiertag!

In der Politik ist Sensibilität sehr wichtig. Gerade im Umgang mit diversen Mitarbeitern. Zum Beispiel mit »Kobolden« und »Schweinebauern«.

Zum Glück haben wir hier in Deutschland eine »Fressefreiheit«. Das weiß sogar Julian Assange zu schätzen! Wir können wirklich stolz sein, endlich eine so kompetente, erfahrene und diplomatische Außenministerin zu haben. Die Ausbildung beim WEF muss wirklich hervorragend gewesen sein. Und wer sich über kleine, sprachliche Ausrutscher lustig macht, ist ein stinkender Nazi. Denn das sagt die Frankfurter Rundschau. Und die hat bekanntlich immer Recht!

Frieden!

Wie schafft man eigentlich Frieden? Mit Waffen, Drohungen und Sanktionen? Was bedeutet echte Diplomatie? Forderungen stellen, erpressen und die Bedürfnisse des Anderen komplett ignorieren? In der Ukraine gibt es Krieg. Offiziell hat Russland »angefangen«. Die wirklichen Hintergründe, Motive und Gründe erfahren wir nicht. Die NATO sagt, Putin wolle das Sowjetreich wieder haben und sei einfach »böse«. Putin sagt, er wolle die Ukraine »befrieden«, entnazifizieren und die Ausweitung der NATO verhindern. Da die Wahrheit in jedem Krieg zuerst stirbt, weiß ich nicht, was stimmt. Statt aber nach Lösungen zu suchen, begnügt man sich mit ständigen infantilen Schuldzuweisungen.

Ohne Stellung zu beziehen, will ich einmal aufzeigen, dass Politik und Medien in Deutschland absolut gar nichts dafür tun, um echten Frieden zu schaffen. Ganz im Gegenteil. Es wird eskaliert, diffamiert und gedroht. Es werden keine Brücken gebaut, sondern mit aller Gewalt zertrümmert. Die eingeübten Hetzjagden gegen Ungeimpfte, werden nun auf Russen und Putin-Sympathisanten übertragen. Große Teile von Politik und Medien bemühen sich nicht einmal mehr, den Streit beizulegen. Stattdessen erleben wir eine große Kriegsbegeisterung und Kriegslüsternheit. Weiterlesen

»Ein Akt der Solidarität«

»Der Fußball-Weltverband Fifa und die Uefa schließen Russland wegen der Invasion in die Ukraine von allen Wettbewerben aus.«

»Russland und Belarus von Paralympics ausgeschlossen.«

»Nach Netto verbannen auch Aldi, Rewe und Edeka russische Waren aus den Regalen.«

»Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) schränkt den wissenschaftlichen Austausch mit Russland ein.«

»EA entfernt alle russischen Teams aus FIFA 22 und anderen EA-Sports-Titel.«

»Russland darf nicht am Eurovision Song Contest (ESC) 2022 in Turin teilnehmen.«

Wollt Ihr den totalen Krieg? Sippenhaft. Symbolpolitik. Gesinnungsethik. Distanzierungszwang. Haltung zeigen! Stellung beziehen! Was können die russische Zivilbevölkerung, russische Künstler, Schauspieler, Wissenschaftler und Sportler für den Krieg? Wenn alle einer Meinung sind, werde ich skeptisch. Mediale Gleichschaltung und proklamierte Alternativlosigkeit waren noch nie ein Zeichen von Demokratie, Pluralität und Freiheit. Jetzt heißt es wieder: »Im Gleischschritt, Marsch!«

Der Begriff der »Solidarität« ist nun endgültig zum rhetorischen Herrschaftsinstrument verkommen. Folgt der Regierung! Folgt den Massenmedien! Straft jede Gegenmeinung ab! Seid moralisch erhaben! Das ist »Solidarität«. In Zeiten von Corona genauso, wie in Zeiten des Ukraine-Krieges. Wer dem nicht nachkommt, gehört geächtet. Das ist totalitäre Denke.

Die Waffenindustrie freut sich: »Nach der Ankündigung eines 100-Milliarden-Euro-Pakets für die Bundeswehr drängt Rheinmetall auf schnelle Entscheidungen.« (focus.de) Gleichzeitig: »Öffentliche Schulen müssen sich vorerst auf drastische Kürzungen einstellen.«

Nein, ich werde keine »Stellung beziehen«. Denn in einem Krieg gibt es keine »Gerechtigkeit« und erst Recht keine »Wahrheit«. Nur Leid und Elend. Es gibt jedoch Geschichte, Kontext und Zusammenhänge. Wer stets nur Schuldige, statt Lösungen sucht, bleibt ewig im infantilen Denken gefangen.

Würdet Ihr einen ungeimpften Russen verstecken?


Waffenhandel
Neusprech: Solidarität

Gleichschaltungsleugner (3)

»Putin auf Kriegskurs.« (faz.net)

»Wladimir Putins Amokfahrt.« (zeit.de)

»Putin hat seine eigene Realität.« (taz.de)

»Putins hybride Kriegsführung.« (tagesschau.de)

»Putins Völkerrechtsschauspiel.« (sueddeutsche.de)

»Kriegstreiber Putin ignoriert den Kanzler.« (focus.de)

»Wie der Westen Putin bestrafen will.« (tagesspiegel.de)

»Der Punkt in Putins Plan, der für einen großen Krieg spricht.« (welt.de)

»Russland-Ukraine-Konflikt: Der Desinformationskrieg ist in vollem Gang.« (spiegel.de)

Nein, es gibt keine Gleichschaltung in Deutschland. Das darf man nicht sagen. Das ist doch Nazi-Sprech! Aber unsere Presse ist sich komplett einig: Putin ist böse. Putin will den Krieg. Putin ist der neue Hitler. Das darf und muss man genau so sagen. Das ist weder Kriegshetze, noch Gleichschaltung. Das nennt man: transatlantische NATO-Partnerschaft. Wieder zeigen sich unsere Mainstream-Medien als komplett einseitig, tendenziös und mit ganz viel Haltung. Brücken bauen und deeskalieren geht anders.


Gleichschaltungsleugner (1)
Gleichschaltungsleugner (2)

»Die Russen kommen!« (4)

zeit.de vom 11. Februar 2022

»Allerdings verlangt Moskau Garantien, dass die Ukraine und weitere ehemalige Sowjetrepubliken nicht der Nato beitreten und die Allianz Truppen auch aus ihren Mitgliedstaaten im Osten zurückzieht. Das wiederum weist der Westen zurück.«

welt.de vom 12. Februar 2022

Seit bald 10 Jahren wird gegen Russland und Putin gezündelt und gehetzt. Die transatlantischen Think Tanks und NGO’s sowie unsere lieben Atlantikbrücke-Journalisten haben es bald geschafft: es könnte Krieg zwischen der NATO und Russland geben. Obwohl die Fakten eindeutig sind: die NATO sowie die USA haben seit Jahren Russland militärisch und politisch immer weiter eingekreist und umzingelt, wird weiterhin unisono behauptet, dass Russland der expansive Aggressor sei. Nur, in Kanada stehen keine russischen Truppen. Direkt vor Russlands Haustür steht jedoch die NATO. Das sich Russland, besonders durch die NATO-Einverleibung der Ukraine, bedroht fühlen könnte, will unsere Qualitätspresse nicht thematisieren. Weiterlesen

»Die Russen kommen!« (3)

tagesspiegel.de vom 9. April 2021

Seit mehr als 5 Jahren, genauer: seit dem Ukraine-Konflikt vom Februar 2014, werden wir mit einer russenfeindlichen Propaganda bombardiert. Putin sei der neue Hitler. Russsiche Hacker, Social-Media-Trolle und Geheimagenten würden die Geschicke ganzer Staaten lenken. Die Berichterstattung über Putin und Russland in den NATO-Medien ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie gleichgeschaltet die Massenmedien sind. Es gibt keinerlei sachlich-neutrale, geschweige denn, positiv konnotierte Artikel oder Berichte über das Thema.

Jahrelang wurde von den Leitmedien die Verschwörungstheorie verbreitet, die Russen hätten Trump an die Macht verholfen. Nach den Sonderermittlungen von Robert Mueller (»Müller-Report«) stellte sich diese Behauptung als große Propaganda-Lüge heraus. Gleichzeitig besitzen die USA aktuell rund 1.000 militärische Stützpunkte im Ausland (Russland: 20) und sie kreisen zusammen mit der NATO Russland ein. Es wird ununterbrochen gezündelt und provoziert. An einer Entspannungspolitik mit Russland sind weder die NATO-Medien, noch die USA interessiert. Einige Beispiele. Weiterlesen

Westliche Doppelmoral

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Die Bigotterie war in diesem Blog schon öfter Thema. Beispielsweise hier, hier und hier. Sie ist mittlerweile ein alltäglicher Begleiter des westlichen NATO-Doppeldenk. Viele Menschen im Alltag sehen hier kaum ein Problem. Und wenn doch, wird das mit der »whataboutism-Methode« einfach beiseite gewischt. Vergleichen dürfe man nicht! Auch wenn das in der Wissenschaft eine übliche Praxis ist. Ein paar Beispiele:

  • Wenn in Belarus die Menschen den Messengerdienst Telegram nutzen, ist das Widerstand und Oppositionsarbeit. Im Westen tummeln sich dort natürlich nur Verschwörungstheoretiker, Kriminelle und Nazis.
  • Bei der Verhaftung von Deniz Yücel gab es zahlreiche öffentliche und politische Solidaritätsbekundungen und Proteste. Bei Julian Assange wird geschwiegen und sich weggeduckt.
  • Wenn 10.000 Menschen bei »Black Lives Matter« demonstrieren, interessiert weder die Maske, noch schreiben Journalisten dass es in Corona-Zeiten unverantwortlich wäre. Bei den Querdenken-Demos fällt die gesamte Politik (»Covidioten«) sowie sämtliche »Qualtätsmedien« moralisierend über die Protestierenden her.
  • »Solidarität« bedeute heute nur und vor allem, Rücksicht auf die alten Menschen zu nehmen. »Solidarität« mit den Menschen zu haben, die unter dem Lockdown und unter den Maßnahmen leiden, spielt scheinbar gar keine Rolle.
  • Der Fall Nawalny sorgt für westlichen Protest und soll Sanktionen gegen Russland weiter befördern. Beim Fall Kashoggi gibt es Zwei Tage Skandalpresse und das war es dann. Von Sanktionen gegenüber Saudi-Arabien keine Spur.

Ein entlarvendes Interview mit dem aserbaidschanischen Präsidenten Aliyev, zeigt die westliche Doppelmoral in seiner ganzen Pracht.

Transatlantiker vereinigt euch!

Kaum ist »Sleepy Joe« Joe Biden der neue US-Präsident, überschlagen sich die deutschen Meldungen vor Jubel und Euphorie. Auch die EU sowie Deutschland werden schon mal präventiv auf mehr NATO-Beteiligung, mehr Unterstüzung für US-Kriege und für globale US-Interessen eingeschworen. Das liest sich dann so:

»Joe Biden braucht echte Partner, die bereit sind mehr Verantwortung zu tragen und eine erschreckend fragile Welt sicherer zu machen.« (Berliner Morgenpost)

»Europa sollte nicht meinen, sich politisch zurücklehnen zu können.« (WELT)

»Unsere transatlantische Freundschaft ist unersetzlich.« (Merkel via Twitter)

»Wir wollen in unsere Zusammenarbeit investieren, für einen transatlantischen Neuanfang, einen New Deal.« (Außenminister Heiko Mass via Berliner Zeitung)

»Mehr Verantwortung tragen« — wir wissen ja, was dieser verschwurbelte Euphemismus bedeutet. Krieg gegen den Iran? Oder gar gegen Russland? Mehr deutsche Soldaten in Auslandseinsätzen? Einen höheren Anteil am NATO-Haushalt zahlen? Schärfere Sanktionen gegen Russland? Endlich Fracking-Gas in Deutschland? Kalter Krieg gegen China? Nein, nein alles super! Hauptsache der irre Trump ist weg! Der militärisch-industriell-digital-finanzielle-Medienkomplex darf, kann und soll wieder richtig aufblühen! Ist dann die Pandemie auch endlich bald vorbei? Schließlich wird Biden das sicher alles aufräumen (»Corona-Taskforce«). Unser Held!


Sonderstellung USA
Die Trump-Apokalypse

Kriegstrommeln

»Deutschland kommt Zwei-Prozent-Ziel näher. Aufgrund der Coronakrise wird Deutschland in diesem Jahr dem Zwei-Prozent-Ziel der NATO deutlich näher kommen. Im Vergleich zur schrumpfenden Wirtschaft steigen die Militärausgaben demnach sprunghaft an.«

Weiter heißt es bei der aktuellen Kamera Tagesschau am 27. Mai 2020:

»Deutschland dürfte dem Zwei-Prozent-Ziel der NATO dank der Corona-Krise in diesem Jahr deutlich näher kommen.«

Anmerkung: »Dank der Corona-Krise«? Wie soll ich das jetzt verstehen? Ist die Pandemie also doch ein Segen für uns alle? Die »Zwei-Prozent« sind und bleiben auch ein skandalöser Euphemismus (»Deutschland muss endlich wieder mehr Verantwortung übernehmen!«). Denn es sind rund 50 Milliarden Euro und somit laut Statistischem Bundesamt, nicht nur ein Siebtel des Gesamt-Haushaltes (rund 350 Milliarden), sondern es ist auch der zweitgrößte Ausgaben-Posten überhaupt! Aber »Zwei-Prozent« lässt sich dem Pöbel wohl besser verkaufen. Klingt eben so schön lächerlich klein. In diesem Sinne: auf in den Kampf! :rock:  :rock:  :rock:


Kriegssprache
Kriegspropaganda