Filmtipp: »I wie Ikarus«

- imdb.com

Der franzözische Film aus dem Jahr 1979 von Henri Verneuil, spielt in einem fiktiven Staat, bei dem der Präsident des Landes bei einer öffentlichen Veranstaltung ermordet wird. Im Abschlussbericht der Untersuchung wird ein Einzeltäter, der am Tatort von einem Unbekannten erschossen wird, für das Attentat verantwortlich gemacht. Der Generalstaatsanwalt Henri Volney (Yves Montand) ist der Einzige, welcher der Einzeltäter-Theorie nicht zustimmt, eigene Ermittlungen startet und daraufhin eine politische Verschwörung entdeckt.

Die Parallelen zum John F. Kennedy-Mord vom 22. November 1963 sind offensichtlich. Bis heute wird immer noch jeder als »Verschwörungstheoretiker« diffamiert, welcher der Einzeltäter-These wenig Glauben schenkt. Dabei gibt es mittlerweile viele Hinweise und Indizien, die nahelegen, dass vermutlich eine Zusammenarbeit von CIA und Mafia, dass Attentat planten und durchführten. Kennedy hatte sich bei beiden »Organisationen« (sowie beim militärisch-industriellen Komplex) äußerst unbeliebt gemacht.

»In dem Begriff Geheimdienst steckt das Wort ›geheim‹. In unserem Metier muss man Schweigen können.« (Mitarbeiter des Geheimdienstes)

»Dieses Gebot hat auch die Mafia!« (Generalstaatsanwalt)

Nebenbei thematisiert der Film auch das »Milgram-Experiment«, das gezeigt haben will, wie obrigkeits- und autoritätshörig sehr viele Menschen doch sind. Das Hinterfragen oder in Frage stellen von menschenverachtenden Anweisungen fällt ihnen schwerer, als die Ausführung der Tat selbst. Sie sind nicht in der Lage Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen und externalisieren diese: »Es war eine Anweisung! Ich habe nur Befehle ausgeführt! Alle haben doch mitgemacht! Wir wussten doch so wenig!« Seit C haben wir alle gesehen, dass wir das keineswegs überwunden haben.

Fazit: spannend inszeniert und großartig gespielt von Yves Montand. Sehenswert!


Filmtipp

Indonesien

Feldarbeit in Bali. Indonesien. (pixabay.com)

Viele Menschen in Deutschland sind schnelllebig und geschichtsvergessen. Alles was länger als Zwei Jahre her ist, ist quasi aus dem Bewusstsein und damit aus der Wahrnehmung verschwunden. Wenn man dann noch mit Ereignissen kommt, die vor rund 50 Jahren stattgefunden haben, die weit vom eigenen Alltag entfernt und dann noch am anderen Ende der Welt passiert sind — dann können damit viele Menschen absolut nichts mehr anfangen. Dabei gilt nach wie vor der Satz: wer aus der Geschichte nicht lernt, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.

In den Jahren 1965 bis 1966 wurden ca. 500.000 bis 2 Millionen Menschen in Indonesien brutal ermordet. Staatlich gelenkte, antikommunistische Propaganda wiegelte die Menschen gegeneinander auf. Zu Tausenden wurden sie gefoltert, in Arbeitslager verschleppt und mit Macheten hingerichtet. Leichen in Massengräbern verscharrt oder in Flüsse geworfen. Die Frontlinien gingen durch alle Familien und Gesellschaftsschichten hindurch. Wie konnte das passieren? Weiterlesen

Filmtipp: »Lord of War«

»Auf diesem Planeten hat jeder zwölfte Mensch eine Waffe. Damit stellt sich nur eine Frage: wie bewaffnet man die anderen Elf?«

- Yuri Orlov

Einer meiner absoluten Dauerbrenner ist der Film »Lord of War« von Andrew Niccol aus dem Jahr 2005. Er ist heute wieder aktueller denn je. Nicolas Cage spielt einen freiberuflichen aus der Ukraine stammenden Waffenhändler, der sich wenig um Ideologie und Politik schert. Ihm geht es primär um das Geschäft. Als Vorlage diente der russische Waffenhändler Viktor Butt, der am 5. April 2012 zu 25 Jahren Haft sowie zu einer Geldstrafe in Höhe von 15 Millionen US-Dollar, vom größten Waffenhändler der Welt, der USA, verurteilt wurde. Der Film zeigt nicht nur den Aufstieg des Waffenhändlers Yuri Orlov, sondern auch die Rolle der Korruption, die mit dem Waffenhandel zwangsläufig verbunden ist. Weiterlesen

Mentale Umkehrung

Ich wollte zu dem Mord an dem Tankstellen-Kassierer zunächst nichts schreiben, weil ich einen Mord für einen Mord für einen Mord halte. Und damit für verabscheuungswürdig. Immer. Da ist es völlig unerheblich, wer aus welchen Gründen gemordet hat. Ein Menschenleben wurde ausgelöscht. Die politische Gesinnung und/oder Ideologie sollten hierbei keine Rolle spielen. Die Altmedien und Kleinbloggersdorf instrumentalisieren nun den Mord als »Radikalisierung der Querdenker-Szene«.

»Niemand, der auch nur halbwegs vernünftigen Verstandes ist, wird einen ihm völlig unbekannten jungen Mann einfach deshalb erschießen, weil er sagt: ›Du musst jetzt eine Maske aufsetzen!‹, sagte der frühere Direktor der Kriminologischen Zentralstelle des Bundes und der Länder. Das ist kriminalpsychologischer Nonsens.«

Es gibt überhaupt keine Beweise dafür, dass der Mörder irgendetwas mit den »Querdenkern« direkt zu tun gehabt hat. Er hatte sich ‑laut Medienbericht- über die Maskenpflicht aufgeregt, anschließend eine Waffe geholt und damit einen 20-jährigen Tankstellenkassierer erschossen. Solche Menschen sind in erster Linie und vor allem Verbrecher. Sie gehören bestraft, sanktioniert und weggesperrt. Punkt. Weiterlesen

Systemrelevante Waffen

»Gun Control sei der gemeinsame Nenner aller Genozide [...] Die Angst vor der Pandemie und den Black-Lives-Matter-Protesten haben die Waffenkäufe mehr ansteigen lassen als der Anschlag von 911 [...] Zu Recht hält sich die NRA einen Teil dieses Rekords zugute. Mit ihrer Lobbyarbeit und durch gerichtliche Klagen setzte sie durch, dass Waffenläden als systemrelevant eingestuft und damit von Lockdowns ausgenommen wurden.«

Deborah Friedell. »Waffen für alle«. Le Monde Diplomatique. November 2020.

Anmerkung: Die globale Test-Pandemie ist so schlimm, dass im Jahr 2020 in Deutschland zwar Schulen, Kindergärten und Friseure schließen mussten, um vermeintlich Menschenleben zu retten — aber Produkte herstellen und exportieren, die weltweit gezielt Menschen töten, das war kein Problem. Allein in Deutschland wurden im Jahr 2020 Kriegswaffen für mehr als fünf Milliarden Euro vertickt. Natürlich nur, um Menschenleben zu schützen! Wir sind schließlich überall von Misanthropen umgeben.


Buchrezension: »Waffenhandel«. Andrew Feinstein.

Verschwörungslegenden

Schon wieder so eine Verschwörungslegende... (14. März 2020)

Geheimdienste. Kriminelle Netzwerke. Korrupte Seilschaften. Der »tiefe Staat«. Lobbyismus. Gekaufte Wissenschaft. Der digital-finanzielle Komplex. Bargeldabschaffung. Alles Quatsch! Verschwörungen gibt es nicht und hat es nie gegeben! Das alles gibt es nur in Film und Fernsehen! Auch diese Ereignisse sind purer Zufall, sowie schicksalhafte und unglückselige Einzelfälle:

  • »Einer der bekanntesten Fälle von organisierter Pädokriminalität ist der Fall Dutroux der 1980er und 1990er Jahre. [...] Gleichzeitig starben rund zwei Dutzend am Dutroux-Verfahren beteiligte Zeugen unter oftmals fragwürdigen Umständen.« (Quelle)
  • »Mindestens neun tote NSU-Zeugen [...] Ernste Zweifel an den Todesumständen bleiben vor allem bei den jungen Zeugen, die auf »unnatürliche« Weise ums Leben kamen.« (Quelle)
  • »Mehrere Politiker und Funktionäre, die sich lautstark und entschieden dem Regierungskurs entgegengestellt haben, starben in den vergangenen Wochen spontan und unerwartet, so Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann am 25. Oktober, Mittelstandspräsident Mario Ohoven am 31. Oktober und der Hamburger Dehoga-Chef Franz Klein am 21. November 2020.« (Quelle) Und nicht zu vergessen: John Magufuli.

Wer hier irgendetwas »sehen« will, ist ein Verschwörungserzähler. Ein Spinner. Ein Schwurbler. Ein Aluhut. Denn alles Undenkbare, ist Verschwörungsmythos. Jede abweichende Meinung, tiefergehende Analyse oder alternative Perspektive, die dem allgemeinen Hofbericht-Narrativ widerspricht, muss eine Verschwörungslegende sein. Sie soll und darf nicht analysiert, untersucht oder recherchiert werden. Auch wenn die Ermittlungshypothese zum allgemeinen Rüstzeug eines jeden guten Polizisten, Journalisten und Detektiv gehört. Weil nicht sein darf, was nicht sein soll! Weiterlesen

Ziegenjournalismus (3): Kriegspropaganda

Haben Journalisten den Mut, die Hand zu kritisieren, die sie füttert?

Inwiefern die bürgerlichen Massen- und Leitmedien überhaupt ein intrinsisches Interesse an Objektivität, Sachlichkeit, Menschenrechte und der Suche nach der Wahrheit haben, erkennt man spätestens bei der Kriegsberichterstattung. Werden hier beide Seiten des Konflkts möglichst wertneutral beschrieben? Wird zur Diplomatie und zum Frieden aufgerufen oder für den Krieg getrommelt? Werden Meldungen und Informationen doppelt und dreifach geprüft oder einfach übernommen, weil sie in das eigene ideologische Narrativ passen? Wie viele Quellen, Kriegsreporter und Informanten gibt es? Werden diese dem Leser transparent gemacht, sind sie womöglich selbst in den Konflikt involviert oder eher ideologisch voreingenommen? Weiterlesen

Wir sind Rechtsstaat!

Das Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz hat am 20. September 2019 eine bundesweite Kommunikationskampagne zur Stärkung des Rechtsstaats gestartet. Das Ding ist im Angesicht von alltäglichen Tatsachen und Fakten (übertriebene Polizeigewalt, Sicherheitsverwahrung, Internetzensur, Tiefer Staat, Bundestrojaner, verfassungswidrige Gesetze, Hartz4-Willkür, logistische Unterstützung für völkerrechtswidrige Kriege etc. etc.) an Proppaganda und Zynismus nicht zu übertreffen. Nur ein paar wenige Beispiele aus unserem Rechtsstaat: Weiterlesen

Zwei Meldungen. Ein Irrsinn.

»Anwalt von Stephan E. erstattet Strafanzeige wegen Geheimnisverrats. Der Anwalt will wissen, wer Informationen zu seinem Mandanten weitergab, der im Mordfall Walter Lübcke verdächtigt wird. Er vermute jemanden in den Ermittlungsbehörden.« (zeit.de vom 8. Juli 2019)

Anmerkung: Der Anwalt eines Mörders will den Staat verklagen? :shock:

»Nun hat auch die Internationale Atomenergiebehörde bestätigt, dass der Iran mehr Uran anreichert als im Atomdeal erlaubt. Während die USA erneut drohen, setzt Frankreich auf Diplomatie.« (tagesschau.de vom 8. Juli 2019)

Anmerkung: Die USA kündigen einseitig das Atomabkommen und beschweren sich dann, wenn der Iran sich nicht mehr daran halten will? :shock:

Es ist kafkaesk, grotesk und absurd. Aber gleichzeitig völlig normal. »Weitergehen! Hier gibt es nichts zu sehen!« :jaja:

Todesschwadronen

blickpunkt-lateinamerika.de

blickpunkt-lateinamerika.de

Diese Bezeichnung wird für paramilitärische, meist rechtsgerichtete Milizen, Ex-Polizisten, Auftragsmörder, Sicherheitsbeamte, Militär- und/oder Geheimdienstangehörige verwendet, die im Auftrag des Staates (oder eines Konzerns) bzw. zumindest mit dessen Duldung, Oppositionelle ermorden und verschwinden lassen. Offiziell sind sie illegal, auch wenn sie in Militärdiktaturen meist essentieller Bestandteil des Staates sind. In westlichen Breitengraden sind Todesschwadronen ‑in Politik und Presse- nur selten ein Thema, obwohl sie in Süd- und Lateinamerika, Afrika und Asien große Schrecken verbreiten und die Zivilgesellschaft lähmen.

In Europa und den USA gibt es jedoch auch Todeschwadronen. Sie nennen sich nur anders: US-Drohnen und verdeckte Operationen der Geheimdienste. Letztlich sind Todesschwadronen eine Form des Staatsterrorismus, der brutal gegen jede Form von Opposition vorgeht. In der Vergangenheit hat sich die CIA bei Ausbildung und Ausrüstung lateinamerikanischer Todesschwadronen rege beteiligt, sofern es in ihrem geopolitischen Interesse lag.


» »Gewalt in Kolumbien: Todesschwadronen jagen Linke«
» »Brasilien: Todesschwadronen in Peripherie und Stadt«
» »Ex-Polizist deckt Vorgehen von Todeschwadronen in Honduras auf«