Der Nicht-Journalismus

Uns linken Bloggern wird oft vorgeworfen, wir würden nur nörgeln, meckern und schimpfen. Wir seien die Zweit- und Resteverwerter der bürgerlichen Presse und anderer Internet-Plattformen. Wir würden kaum eigene Alternativen aufzeigen. Vergessen wird häufig, dass ein Blog ein Meinungsmedium ist und dass viele mehr daran interessiert sind, ein kritisches Bewusstsein zu fördern, als sich um Details von vermeintlichen Alternativen zu streiten. Des weiteren vermischen viele die Medien Blog und Journalismus. Der Journalismus hat nicht nur sehr viel mehr Ressourcen, als ein Ein-Mann/Frau-Blog, sondern auch eine Verantwortung und Aufgabe gegenüber der Gesellschaft. Die sog. »vierte Gewalt« soll zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft vermitteln und den demokratischen Geist fördern. Leider sind viele Medien gleichgeschaltet und ergötzen sich an ihrer Hofberichterstattung. Im folgenden einige Verbesserungsvorschläge für unsere liebe Presse:

  1. Reportagen über Asyl‑, Obdachlosen- und Altenheime
  2. Kritische Fragen bei Interviews mit Politikern und führenden Wirtschaftsvertretern statt Stiefelleckerei
  3. Regelmäßige Selbstreflektion und Selbstkritik über eigene journalistische Vorgehensweisen und Methoden
  4. Aufzeigen alternativer Gesellschafts- und Wirtschaftsmodelle
  5. System- und Strukturkritik statt dauernde Personalisierungsmethoden
  6. Transparenz und Übersicht aller Journalisten, Praktikanten und freien Mitarbeiter einer Redaktion

Mediales Dauerfeuer — was wissen wir wirklich?

In diesen Tagen kann man das System der bürgerlichen Presse und ihre Methoden hervorragend beobachten und analysieren. Es passiert nämlich nur selten, dass gleich zwei Großereignisse die Bildschirme und die Zeitungen dominieren. Beide, der »Libyen-Krieg« und die »Japan-Krise«, verdrängen fast alle anderen Themen (Guttenberg, Wikileaks usw.) Wer im gesellschaftspolitischen Diskurs mitreden will, kommt an diesen Themen nicht vorbei. Ein paar Gedanken zur medialen Diskurssteuerung. Weiterlesen

Medienanalyse: der Stern, vom 15. Juli 2010

Die Printausgabe des Wochenmagazins Stern vom 15. Juli 2010, Nr. 29, kostet 3,20 Euro. Der Stern hat eine Auflage von ca. 900.000 Exemplaren und erreicht ca. 12 Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung. Er wurde 1948 von Henri Nannen gegründet. Herausgegeben wird er vom Hamburger Verlagshaus Gruner+Jahr, einem Unternehmen das zur Bertelsmann Media Group gehört. Die Chefredakteure seit dem Jahre 1999 sind Andreas Petzold und Thomas Osterkorn. Weiterlesen