Uns linken Bloggern wird oft vorgeworfen, wir würden nur nörgeln, meckern und schimpfen. Wir seien die Zweit- und Resteverwerter der bürgerlichen Presse und anderer Internet-Plattformen. Wir würden kaum eigene Alternativen aufzeigen. Vergessen wird häufig, dass ein Blog ein Meinungsmedium ist und dass viele mehr daran interessiert sind, ein kritisches Bewusstsein zu fördern, als sich um Details von vermeintlichen Alternativen zu streiten. Des weiteren vermischen viele die Medien Blog und Journalismus. Der Journalismus hat nicht nur sehr viel mehr Ressourcen, als ein Ein-Mann/Frau-Blog, sondern auch eine Verantwortung und Aufgabe gegenüber der Gesellschaft. Die sog. »vierte Gewalt« soll zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft vermitteln und den demokratischen Geist fördern. Leider sind viele Medien gleichgeschaltet und ergötzen sich an ihrer Hofberichterstattung. Im folgenden einige Verbesserungsvorschläge für unsere liebe Presse:
- Reportagen über Asyl‑, Obdachlosen- und Altenheime
- Kritische Fragen bei Interviews mit Politikern und führenden Wirtschaftsvertretern statt Stiefelleckerei
- Regelmäßige Selbstreflektion und Selbstkritik über eigene journalistische Vorgehensweisen und Methoden
- Aufzeigen alternativer Gesellschafts- und Wirtschaftsmodelle
- System- und Strukturkritik statt dauernde Personalisierungsmethoden
- Transparenz und Übersicht aller Journalisten, Praktikanten und freien Mitarbeiter einer Redaktion