Glückfreie Profitwirtschaft

wirtschaft_titelDie primäre Orientierung auf den Profit, ist nicht die Lösung all unserer Probleme, wie es uns Ökonomenprediger immer wieder weismachen wollen (wirtschaftliches Wachstum erzeuge Wohlstand und Glück für alle), sondern die Ursache der allgemeinen Unzufriedenheit. Ein kurzes Gedankenspiel hierzu. Was würde passieren, wenn... Weiterlesen

Der gute Kapitalismus

gutkapi_titelNach dem Mauerfall und dem weltweiten Zusammenbruch des real existierenden Sozialismus, hat der Kapitalismus sein Gegenmodell verloren, vielleicht mit Ausnahme heutiger lateinamerikanischer Sozialismus-Formen. In diesem Zusammenhang behauptet er, die einzige wirtschaftspolitische Alternative zu sein. Da aber jedes System als Abgrenzung, Legitimation und Polarisation ein Gegenmodell benötigt, wird nun mehr und mehr versucht innerhalb des Kapitalismus selbst, zwischen vermeintlich guten (Biokonsum, Fair Trade, Emissionshandel, Öko-Siegel etc.) und schlechten Ausprägungen (Finanzkapitalismus, Hedge Fonds, Heuschrecken, Neoliberalismus etc.)  zu unterscheiden. Dabei ist und bleibt das gesellschaftliche Eigentum stets ungerecht verteilt und das Dogma der Profitorientierung sowie des unendlichen Wachstums bleiben immer unangetastet. Weiterlesen

Presseblick (13)

Als erstes gibt es von mir einen ausdrücklichen Lesebefehl zu »Heute CDU/SPD – morgen arbeitslos« auf dem monopoli-Blog. Hier findet ihr eine ausführliche Auflistung aller zukünftigen geplanten Stellenstreichungen von Unternehmen, Konzernen und Banken. Für alle, die noch an der Illusion festhalten, die »soziale Marktwirtschaft« würde euch »Selbstverwirklichung durch Lohnarbeit« ermöglichen. Zieht euch das rein und öffnet euch für Lebens-Alternativen.

In einem Zentrallager von Aldi-Süd wurden Azubis vom Arbeitgeber körperlich gezüchtigt, schreibt SpiegelOnline. Die physische Misshandlung wird hier breit betitelt und zeigt auf, wie rücksichtslos unser Wirtschaftssystem geworden ist. Aber ist sicher nur ein »Einzelfall«. Was ist eigentlich mit der täglichen ökonomischen Erpressung von Millionen ALG2-Empfängern, Mini-Jobbern, Leiharbeitern und Aufstockern? Ist das keine seelische Misshandlung?

Auf taz.de gibt es einen empfehlenswerten Artikel von Uli Hannemann, der nicht nur unser TV-Programm zerreißt, sondern hübsch formuliert, welchen Einfluss und welche Wirkung das Trash-TV auf uns hat: »Das Fernsehen ist unser Fenster zur Welt. Mit zunehmender Erblindung dieses Fensters erblinden auch die Zuschauer.« Sehr viel konkreter wird er dann leider nicht, denn auch die TAZ braucht schließlich Werbekunden.

Kinder in Deutschland; Teil 25: Knetmasse

Ich habe es hier schon öfter angesprochen: was Kinder wollen, was ihre Bedürfnisse und Wünsche sind, interessiert häufig nicht. Politiker und Unternehmer erst Recht nicht. Sie werden in Wirtschaft und Politik als Produkte, Ressourcen und Objekte betrachtet, die ganz nach den eigenen Interessen zurecht gebogen und abgerichtet werden dürfen. Weiterlesen

Das Geschäft mit der Hoffnung

Der Handel mit der Zuversicht blüht wie nie zuvor. Er ist das zentrale Element zur Motivationssteigerung am Arbeitsplatz und zur Kaufentscheidung von Produkten und Dienstleistungen. Wer eine vermeintliche Verbesserung der individuellen Lebenssituation anbieten oder versprechen kann, der hat schnell die Menschen — und den Profit — auf seiner Seite.

Weiterlesen

Der Gott-Markt-Leviathan, Teil 2

Das Überwesen agiert wie ein mächtiger Tyrann. Ausgehend von Unternehmen, Konzernen und Banken hat er nach und nach alle anderen Götter vertrieben sowie sämtliche Lebenswelten erobert. Ob Wissenschaft, Schule, Fernsehen, Freizeit, Internet, öffentliche Infrastrukturen, Rente oder die Wertvorstellungen vieler Menschen – die Supermacht Markt hat sich, in Form von Konsum und Materialismus, alles einverleibt. Seine Herrschaftsmethoden sind offener Selbstzwang, Spaltung der Massen und das Versprechen auf ein glückliches Leben. Dafür fordert er Anpassung, Unterwerfung und vorauseilenden Gehorsam. Es gibt keine Alternative. Weiterlesen

Der Gott-Markt-Leviathan, Teil 1

Der unerbittliche Gott-Markt-Leviathan ist eine bewusst unsichtbare Religion. Seine Tempel und Kirchen sind Banken und Einkaufszentren. Seine Hohepriester sind Ökonomen, Manager, Unternehmensberater und Versicherungsvertreter. Seine Machtsymbole und Insignien sind Anzug plus Krawatte, Geldscheine, Autos und Eigentumswohnungen. Seine heiligen Schriften sind in der Werbung, in den Massenmedien sowie in Kauf- und Arbeitsverträgen zu finden. Seine Gebote sind Gewinnstreben, Konsumpflicht und Lohnarbeitszwang. Seine Normen und Werte sind Konkurrenz, Wettbewerb, Profit und Eigennutz. Seine Gesetze sind das Wettbewerbs‑, das Eigentums- und das Vertragsrecht. Seine Ketzer sind Konsumverweigerer, Sozialisten, Anti-Materialisten und Gesellschaftskritiker. Weiterlesen

Individualität

Die erhabene Selbstverfaltung
vermenschelt sich
in einer marktgerechten Impfung

Die gefrorene Sinnlichkeit
verfestigt sich
in einer marktgerechten Habenliebe

Die neidbasierten Kollektivideale
verwurzeln sich
in einer marktgerechten Unterwerfung

Die schöpferische Selbstverschwendung
verlebt sich
in einer marktgerechten Nutzklugheit

Der vorzeigbare Zwangsoptimismus
entfaltet sich
in einem marktgerechten Nichtdenken