Aktionismus

»Görlitzer Park soll abschließbare Eingänge und Videoüberwachung bekommen.«

- rbb24.de vom 8. September 2023

Anmerkung: Seit Jahren und Jahrzehnten werden besonders in Berlin viele Mißstände beklagt. Marode Schulen. Drogenparks. Clan-Kriminalität. Lehrer- und Erziehermangel. Kaputte Straßen und Brücken. Kein bezahlbarer Wohnraum mehr. Überall steigende Kosten. Gemacht wird immer erst dann etwas, wenn es eine »Katastrophe« gegeben hat und die Massenmedien darüber berichten. Natürlich nicht grundsätzlich, langfristig und strukturell, sondern nur da, wo der Medienfokus liegt. Hauptsache alle sehen: »Die Politik tut was!«

Die Rütli-Schule ist heute eine Vorzeige-Schule. Aber was ist mit den dutzenden anderen Rütli-Schulen in Berlin-Neukölln, Berlin-Wedding oder in anderen Bundesländern? Interessiert die Irgendjemand? Schicken heute die linksgrünen Mittelschichtspießer-Eltern ihre Töchter auf diese Schulen, weil sie so multi-kulti, bunt und divers sind? Natürlich nicht. Gleichzeitig wird der Haushalt in Neukölln gekürzt.

Was passiert eigentlich, wenn der Görlitzer Park kein Drogenpark mehr ist? Die Dealer suchen sich einfach den nächsten Park oder die nächste Ecke aus. Die Ursache wird überhaupt nicht beseitigt. Aber medienwirksame »Maßnahmen«, in denen sich Politiker als »die Guten« inszenieren und sich anbiedernde Journalisten dieses Verhalten mit lobender Berichterstattung unterstützen — das braucht es?

Ich frage mal etwas zynisch: muss es in allen Schulen und Parks erst ein medienwirksames Verbrechen geben, damit die Politik endlich reagiert? Und wenn ja, was sagt das über den Zustand unserer »Demokratie« aus?

Propaganda (8)

Die Nicht-Regierungsorganisation »Reporter ohne Grenzen«, veröffentlicht jedes Jahr eine Rangliste der Pressefreiheit. Im Jahr 2022 lag die Ukraine auf Platz 106 (von 180) und im Jahr 2023 schon auf Platz 79 (von 180). Obwohl weiterhin oppositionelle Medien in der Ukraine verboten sind und kritische Journalisten verfolgt werden, hat sich, laut Reporter ohne Grenzen, die Pressefreiheit in der Ukraine massiv verbessert (+27 Punkte!). Die Demokratisierung, eines der korruptesten Länder Europas, muss wohl vollständig an mir vorbei gegangen sein:

»Dies liegt vor allem an der wirtschaftlichen Stabilisierung der meisten Medien. Zudem konnte der Einfluss von Oligarchen auf den Journalismus zurückgedrängt werden. In der Kategorie Sicherheit belegt die Ukraine allerdings weltweit den vorletzten Platz. Ursächlich dafür sind russische Kriegsverbrechen gegen Medienschaffende in der Ukraine.«

Die Russen verfolgen jetzt auch in der Ukraine regierungskritische Journalisten, weil sie nicht wollen, dass ukrainische Journalisten, die Regierung der Ukraine kritisieren. Wenn der »Einfluss der Oligarchen« auf die Medien in der Ukraine zurückgedrängt werden konnte und die Medien jetzt »wirtschaftlich stabiler« sein sollen — wie finanzieren die sich denn jetzt? So mitten im Krieg?

Russland ist im Jahr 2023 auf Platz 164 (-9 Punkte) gerutscht. Nur noch 16 Plätze vor dem letzten Platz: Nordkorea (180). Selbst in Afghanistan (152) und im Sudan (148) sind die Medien, laut Reporter ohne Grenzen, freier und demokratischer. Als Journalist kann man also in Somalia (141) oder auch in Libyen (149) deutlich freier arbeiten und leben, als in Russland.


In einem Krieg stirbt die Wahrheit immer zuerst. Ob in Russland oder in der Ukraine: Journalisten, die versuchen unabhängig, sachlich und objektiv zu berichten, leben gefährlich. Was Reporter ohne Grenzen mit dieser Liste aber jetzt veranstaltet, ist pure NATO-Propaganda und nicht mehr ernst zu nehmen. Na gut, sie ist auch das Ergebnis eines Fragebogens an »ausgewählte Experten«. Und dennoch wird sie in unserer Presse wie eine seriöse Studie behandelt.


Außerdem gibt es Neuigkeiten wegen der NS2-Sprengung: »Neue Spur bei Nord-Stream-Ermittlungen führt in ukrainische Militärkreise.« Seymour Hersh? Wer ist das? Nie gehört.


Propaganda

Presseblick (90)

t‑online.de vom 27. Januar 2023

Putinversteher. Verschwörungstheoretiker. Holocaustrelativierer. Verbindungen zu rechten Medien. Covidiot. Verschwörungsunternehmer. Umstritten. Kruder Verschwörungserzähler. Antisemit. Verschwörungsideologe. Schwurbler. Brauner Esoteriker. Rechtsoffene Querfront. Wirrkopf. Verschwörungsfanatiker. Corona-Leugner. Und so weiter und so fort.

Wird das nicht langsam langweilig? Wie lange wollt Ihr diese ausgelutschte Ad-Hominem-Methode noch anwenden? Am Ende lautet die Botschaft immer: »Achtung! Hört nicht auf die Schmuddelkinder! Was Wahrheit ist, bestimmen wir!« Was ist das für ein »Journalismus«, der ständig Andersdenkende beschimpfen will? Dürfen sich erwachsene Menschen vielleicht auch selbst eine Meinung bilden? Weiterlesen

Presseblick (89)

Willy Brandt am 7. Dezember 1970 vor dem Mahnmal für die Opfer des Aufstandes im Warschauer Ghetto. Er stand für eine »Entspannungspolitik« mit Osteuropa. 1971 erhielt er den Friedensnobelpreis.

Unsere Presse ist nur noch als kriegsbesoffen zu bezeichnen. Beiträge, die diplomatische Lösungen thematisieren oder Artikel, die über die humanitäre Lage von Menschen in der Ukraine und in Russland berichten, kann man mit der Lupe suchen. Gibt es für euch eigentlich noch Menschen in Russland, die nicht Putin heißen und unbedingt »besiegt« werden müssen? Für Linke war eigentlich schon immer klar, dass Waffen keinen Frieden schaffen können, sondern nur weiteres Leid verursachen.

Forderungen nach Abrüstung, Friedensgesprächen, nicht-militärischer-humanitärer Hilfe, NATO-Austritt, Sozialpolitik sowie wirtschaftlichen Aufbau — waren einmal urlinke Themen. Nun heißt es aus den Reihen von SPD/GRÜNEN/LINKEN: »Mehr Waffen! Mehr Krieg! Keine Diplomatie!« Sie alle beschmutzen das Vermächtnis von Willy Brandt. Weiterlesen

Presseblick (88)

tagesspiegel.de vom 10. Dezember 2022

Krieg. Krieg. Krieg. Wie in einem Video-Spiel. Das Kriege immer schon unendliches Leid verursacht haben ‑und zwar völlig unabhängig auf welcher Seite- wird von unserer Lückenpresse komplett ausgeblendet. Auf in den Kampf! Bis zum Endsieg über den Putin-Hitler! Kein Rückzug! Kein Aufgeben! Keine Verhandlungen! Keine friedlichen Konfliktlösungsstrategien anstreben! Freilich sollen andere für uns sterben. Die Drecksarbeit erledigen. Ich fordere, dass alle kriegsgeilen Journalisten, Blogger und Politiker sofort an die Front gehören! Hört auf zu labern und kämpft endlich für euer Vaterland und die Freiheit der Ukraine. Macht den Iwan platt! Frieden oder Diplomatie sind für euch ja keine Option. Weiterlesen

Presseblick (87)

Das sprachliche Niveau steigt und steigt... (ndr.de)

Es wird immer schmerzhafter sich die Mainstream-Medien anzuschauen. Einseitige Moralisierungen. Heuchelei. Bigotterie. Gezieltes Weglassen. Diffamierungen. Haltungsjournalismus. Idioten-Sprache. Kriegspropaganda. Als selbstdenkender und friedfertiger Mensch ist das kaum noch zu ertragen. Es gibt keinerlei Bemühungen oder Bestrebungen mehr, möglichst neutral, sachlich oder objektiv zu berichten, so dass sich die Leser selbst eine Meinung bilden können.

Stattdessen werden die Menschen wie infantile Kleinkinder behandelt, denen man die Welt erklären muss, damit sie genau das denken, meinen und machen, was von den Journalisten und der Politik erwünscht wird. Die Bürger werden nicht mehr als selbstbestimmte und erwachsene Menschen betrachtet, sondern als Verfügungsmasse, die man politisch zurecht biegen muss. Die freiheitlich-demokratische Grundordnung ist spätestens seit den »Corona-Maßnahmen« ein schlechter Witz. Weiterlesen

Presseblick (86)

Sahra Wagenknecht (pixabay.com)

Sahra Wagenknecht hat behauptet, wir hätten einen Wirtschaftskrieg mit Russland losgetreten. Das gefällt vielen in der Linkspartei nicht. Wegen dieser Äußerung (!) sind sogar zwei aus der Partei ausgetreten. Bei Markus Lanz wird sie deshalb von allen sturmreif geschossen. Auffällig ist die Wortwahl. Hier wird von »Parteilinie« und »Parteimeinung« gesprochen. Ich dachte immer, Politiker sind in erster Linie ihrem Gewissen, ihrem Amt und ihrem Volk verpflichtet? Oder sind wir wieder bei: »ein Politiker, eine Partei, eine Meinung« angelangt? Weiterlesen

Die Massenmedien demaskieren sich

Außenministerin Annalena Baerbock sagte vor einigen Tagen in Prag:

»But if I give the promise to people in Ukraine: ›We stand with you as long as you need us.‹ then I want to deliver. No matter what my German voters think, but I want to deliver to the people of Ukraine.«

Viele Twitter-Accounts gaben das Zitat verkürzt wieder und stürzten sich vor allem auf: »Ganz egal, was meine deutschen Wähler denken!« Das ist und bleibt aber dennoch ein Skandal! Unabhängig davon, in welchem Kontext sie das gesagt hat. Denn eine Volksvertreterin, die wir mit unseren Steuergeldern bezahlen und die ein Eid darauf geschworen hat, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden, darf, sollte und müsste der Volkswillen niemals egal sein! Frau Baerbock verdeutlicht, dass es ihr völlig schnuppe ist, wenn Millionen von Menschen in Deutschland im Winter 2022 ihre Heizkosten nicht mehr bezahlen können. Die Sanktionen gegen Russland bleiben! Punkt.

Aber damit nicht genug. Nun entblößen und entblöden sich unsere LeiDmedien als das was sie sind: transatlantische NATO-Propaganda-Medien. Sie behaupten nun, eine prorussische Kampagne würde Frau Baerbock gezielt beschädigen wollen. Wer immer noch einen Beweis gebraucht hat, das wir uns inmitten eines schmutzigen Propaganda- und Informationskrieges befinden: bitte, hier ist er:

»Kampagne gegen Baerbock wohl von prorussischen Accounts angestiftet« (welt.de)

»Debatte um Baerbock-Äußerung: Eine pro-russische Kampagne?« (tagesschau.de)

»Kampagne gegen Baerbock von kremlnahen Accounts gestartet und befeuert« (spiegel.de)

Presseblick (85)

Auch hierfür ist die AfD schuld!

Ich bin beileibe kein »Fan« der AfD, aber sie wurde demokratisch gewählt, auch wenn das vielen nicht in den Kram passt (mir auch nicht). Nun hat das ZDF Alice Weidel in ihrem Urlaubsort in Südtirol besucht und sie interviewt. Ein Kommentar auf YouTube bringt es auf den Punkt:

»Wenn ich jemanden einlade, um mit ihm zu sprechen, dann verhalte ich mich gegenüber dieser Person erst einmal grundsätzlich wertschätzend, egal was ich von seiner politischen Auffassung halte.«

In diesem Interview ist exakt das Gegenteil passiert. Vorwürfe. Unterstellungen. Framing. Ständiges Unterbrechen. Tendenziös. Haltungs- und Gesinnungsjournalismus. Suggestivfragen. Ad Hominem. Kontaktschuld. Die Journalistin will überhaupt keine Antworten hören oder über Inhalte sprechen. Es geht nur um Diffamierung. In einer demokratischen Debattenkultur sollten alle Teilnehmer gleich fair und wertschätzend behandelt werden.

Dazu passt auch: die AfD reicht Klage wegen dem Fall Schlesinger ein — wird abgewiesen. Weil AfD. Weil böse. Und da wäre doch überhaupt gar nichts zu ermitteln! Drei Wochen später übernimmt die Generalstaatsanwaltschaft den Fall. Und ermittelt.

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Presseblick (84)

Wie jetzt? Die FAZ zweifelt an der Neutralität von wikipedia? Das machen doch nur Schwurbler!

Eigentlich wollte ich mich noch intensiv mit dem Corona-Evaluierungsbericht befassen, dann kam jedoch mein Urlaub und meine Unlust dazwischen. Nun hat es der geschätzte Kollege »uepsilonniks« schon gemacht. Achtung! Überzeugte Coronisten könnten Schnappatmung bekommen:

  1. Es fand keine demokratische Legitimierung statt (Seite 55)
  2. Die Maßnahmen haben nicht geholfen (Seite 79)
  3. Die Impfung wirkt nicht (Seite 87)
  4. Die Maßnahmen waren teils verfassungswidrig (Seite 138)

Für alle, die immer noch der Meinung sind, dass es richtig war, von Anfang an, einen Bhakdi, einen Hockertz, einen Arvay und einen Wodarg nicht nur auszugrenzen, sondern auch rufschädigend zu vernichten, dem sei Seite 12 ans Herz gelegt: »Kontroverse Meinungen dürfen nicht ausgeklammert werden. Sie sind integraler Bestandteil einer demokratischen Debatte.« Kathrin Gerlof hat sich auf Telepolis auch dem Evaluierungsbericht gewidmet. Ihr Fazit:

»Interdisziplinäre Forschung hieße also auch, sich die Frage zu stellen und sie zu beantworten, um daraus Schlussfolgerungen zu ziehen, was dieser Generation angetan worden und ob dies gerechtfertigt ist.«

Ob es ein Großteil der Bevölkerung jemals schaffen wird aus dieser Massenpsychose herauszukommen? Ich habe da so meine Zweifel. Weiterlesen