Grabmäßige Ruhe

Deshalb bildet doch der beste Rat, alles hinzunehmen, als schwere Masse sich verhalten und fühle man sich selbst fortgeblasen, keinen unnötigen Schritt sich ablocken lassen, den anderen mit Tierblick anschaun, keine Reue fühlen, kurz, das, was vom Leben als Gespenst noch übrig ist, mit eigener Hand niederdrücken, d.h. die letzte grabmäßige Ruhe noch vermehren und nichts außer ihr mehr bestehen lassen.

-Franz Kafka, »Entschlüsse« in »die Erzählungen«, Fischer Verlag, Frankfurt 2001, Seite 46

Anmerkung: Während im Nahen Osten und Nordafrika die Menschen die Nase voll von Korruption und Ausbeutung haben und in Griechenland sowie Frankreich landesweite Streiks stattfinden, herrscht in Deutschland eine gespenstische Stille. Der gemeine Deutsche ist masochistisch veranlagt und erträgt alles, solange bis der Schmerz an die eigene Tür klopft. Nur dann ist es meist schon zu spät.

Die Machtfrage

»Eine Partei die neben dem Glauben an die Gesetze auch den Adel verwerfen würde, hätte sofort das ganze Volk hinter sich, aber eine solche Partei kann nicht entstehen, weil den Adel niemand zu verwerfen wagt. Auf dieses Messers Schneide leben wir.«

- Franz Kafka, Die Erzählungen: »Zur Frage der Gesetze«, Seite 367

Anmerkung: Eigentlich sollte man sich nicht länger an CDU/FDP aufziehen, sondern aufdecken, welcher heutige »Adel« dahinter steckt. Schwarz-Gelb ist doch eine reine Marionettenregierung großer Wirtschaftsverbände und Konzerne. Genau die gehören doch entmachtet oder nicht?