Gleichschaltungsleugner (8)

Der Geist der »Meinungsfreiheit«.

Richard David Precht und Harald Welzer haben einen Bestseller geschrieben: »Die vierte Gewalt – Wie Mehrheitsmeinung gemacht wird, auch wenn sie keine ist.« Journalisten können und wollen den Vorwurf der Gleichschaltung und der einseitigen Berichterstattung nicht auf sich sitzen lassen. Egal, ob bei Lanz, Maischberger, Anne Will, ARD, ZDF, Welt, Zeit, Süddeutsche, Spiegel, FAZ, Focus, TAZ etc. etc. — überall wird relativiert, verharmlost und abgewiegelt.

Dabei wird exakt diese Kritik von einigen Personen schon lange formuliert. Ich habe an dieser Stelle beispielsweise die Arbeiten von Uwe Krüger, den Tendenzschutz der Verlage sowie Journalisten, die Mitglieder in der Atlantikbrücke sind, erwähnt. Die Sozialisierung von Journalisten, die Eigentumsverhältnisse der Medien sowie die nicht vorhandene Staatsferne des ÖRR, wären weitere Kritikpunkte.

Nur, dieses mal sind es eben zwei etablierte und exponierte Personen aus der Medien-Öffentlichkeit, die einen Bestseller zu diesem Thema geschrieben haben. Das schmerzt den Medienschaffenden in den großen Verlagen und sie wehren sich mit Händen und Füßen gegen diesen Vorwurf. Ihre Argumente werden leider nicht besser. Weiterlesen

Propaganda (8)

Die Nicht-Regierungsorganisation »Reporter ohne Grenzen«, veröffentlicht jedes Jahr eine Rangliste der Pressefreiheit. Im Jahr 2022 lag die Ukraine auf Platz 106 (von 180) und im Jahr 2023 schon auf Platz 79 (von 180). Obwohl weiterhin oppositionelle Medien in der Ukraine verboten sind und kritische Journalisten verfolgt werden, hat sich, laut Reporter ohne Grenzen, die Pressefreiheit in der Ukraine massiv verbessert (+27 Punkte!). Die Demokratisierung, eines der korruptesten Länder Europas, muss wohl vollständig an mir vorbei gegangen sein:

»Dies liegt vor allem an der wirtschaftlichen Stabilisierung der meisten Medien. Zudem konnte der Einfluss von Oligarchen auf den Journalismus zurückgedrängt werden. In der Kategorie Sicherheit belegt die Ukraine allerdings weltweit den vorletzten Platz. Ursächlich dafür sind russische Kriegsverbrechen gegen Medienschaffende in der Ukraine.«

Die Russen verfolgen jetzt auch in der Ukraine regierungskritische Journalisten, weil sie nicht wollen, dass ukrainische Journalisten, die Regierung der Ukraine kritisieren. Wenn der »Einfluss der Oligarchen« auf die Medien in der Ukraine zurückgedrängt werden konnte und die Medien jetzt »wirtschaftlich stabiler« sein sollen — wie finanzieren die sich denn jetzt? So mitten im Krieg?

Russland ist im Jahr 2023 auf Platz 164 (-9 Punkte) gerutscht. Nur noch 16 Plätze vor dem letzten Platz: Nordkorea (180). Selbst in Afghanistan (152) und im Sudan (148) sind die Medien, laut Reporter ohne Grenzen, freier und demokratischer. Als Journalist kann man also in Somalia (141) oder auch in Libyen (149) deutlich freier arbeiten und leben, als in Russland.


In einem Krieg stirbt die Wahrheit immer zuerst. Ob in Russland oder in der Ukraine: Journalisten, die versuchen unabhängig, sachlich und objektiv zu berichten, leben gefährlich. Was Reporter ohne Grenzen mit dieser Liste aber jetzt veranstaltet, ist pure NATO-Propaganda und nicht mehr ernst zu nehmen. Na gut, sie ist auch das Ergebnis eines Fragebogens an »ausgewählte Experten«. Und dennoch wird sie in unserer Presse wie eine seriöse Studie behandelt.


Außerdem gibt es Neuigkeiten wegen der NS2-Sprengung: »Neue Spur bei Nord-Stream-Ermittlungen führt in ukrainische Militärkreise.« Seymour Hersh? Wer ist das? Nie gehört.


Propaganda

Medienkompetenz (3)

- Bildauswahl -

Um bestimmte Assoziationen zu wecken und um die Aussage eines Beitrages zu verstärken, werden häufig ganz bestimmte Bilder und Fotos verwendet. Hier werden schon vorab, ganz bewusst und ganz gezielt, subtile Botschaften gesendet. Diese werden von den Lesern wahrgenommen, bevor sie auch nur den ersten Satz gelesen haben. Aus Copyright-Gründen verlinke ich die jeweiligen Bilder am jeweiligen Ende meiner kurzen Analyse. Weiterlesen

Gleichschaltungsleugner (7)

»Putin will doch gar nicht verhandeln!«

»Die Ukraine muss aus einer Position der Stärke verhandeln!«

»Putin ist der Teufel und der neue Hitler!«

»In der Ukraine wird auch unsere Freiheit und die Demokratie verteidigt!«

»Putin will die Sowjetunion zurück!«

»Waffen schaffen Frieden, Freiheit und Demokratie!«

»Mit Putin kann man nur verhandeln, wenn er zuerst alle Truppen aus der Ukraine abzieht!«

»Die Ukraine braucht mehr Waffen!«

»Putin darf diesen Krieg nicht gewinnen!«

»Russland hat den Krieg angefangen! Russland ist schuld!«

»Es darf keinen Diktatfrieden geben!«

»Die NATO hat kein Interesse an diesem Krieg.«

»Die Ukraine muss gewinnen!«

»Macron und Scholz haben doch verhandelt!«

»Die Bundeswehr muss dringend besser ausgerüstet werden!«

»Putin! Puuutin! Puuuuutin!«

In jeder Talkshow, in jedem Interview und in jedem Zeitungsartikel kommen immer und immer wieder die gleichen Satzbausteine und Plastikphrasen vor. Transatlantisches Bullshit-Bingo, das tausendfach wiederholt wird. Alle sind stets einer Meinung. Andere Argumente oder Analysen werden brachial niedergebrüllt oder lächerlich gemacht. Pluralismus und Meinungsvielfalt gibt es nicht. Manche würden das als totalitäre Propaganda bezeichnen. Es ist aber keine. Es ist die Sprache der Guten im Kampf gegen das ultimative Böse. Die Rüstungsindustrie findet das gut.


Gleichschaltungsleugner (1)
Gleichschaltungsleugner (2)
Gleichschaltungsleugner (3)
Gleichschaltungsleugner (4)
Gleichschaltungsleugner (5)
Gleichschaltungsleugner (6)

Empfehlungen (6)

Seit der »Corona-Pandemie«, den völlig überzogenen Grundrechtseinschränkungen sowie der sehr einseitigen Berichterstattung zum Ukraine-Konflikt, hat sich die Medienlandschaft in Deutschland stark verändert. Der Vertrauensverlust in die »etablierten Massenmedien« dürfte enorm gestiegen sein.

Haltungsjournalismus, NATO-Propaganda, Gesinnungsterror, Lückenpresse, Einheitsbrei sowie Hofberichterstattung, dürften mit dafür gesorgt haben, dass sich immer mehr Menschen von den großen Medien abwenden. Entstanden sind vielfache alternative Medien-Angebote. Sie werden täglich mehr. Hier ein paar Empfehlungen. Weiterlesen

Ziegenjournalismus (11): Andersdenkende

Haben Journalisten den Mut, die Hand zu kritisieren, die sie füttert?

Der Verlust der Deutungs- und Meinungshoheit sowie der Glaubwürdigkeit großer Medienhäuser, hat nicht erst mit Social Media, vermeintlichen »Fake News«, »Verschwörungstheorien«, »Putintrollen«, den Lügenpresse-Vorwürfen oder mit dem »Populismus« angefangen, sondern schwelt im Hintergrund schon seit Jahrzehnten. Der große Glaubwürdigkeitsverlust der Massenmedien hat viele selbstverschuldete Ursachen.

Das intellektuelle Niveau sowie der mediale Umgang mit Andersdenkenden, ist in den letzten Jahren immer weiter gesunken. Die sog. »Corona-Pandemie« sowie der Ukraine-Krieg zeigen das ganz deutlich. Es gab die Diffamierung, die Ausgrenzung und die Abwertung gegenüber anderen Meinungen aber auch schon vorher. Bei der Migrationskrise im Jahr 2015 beispielsweise. Es zählen kaum noch Sachargumente, Inhalte, Zusammenhänge oder Analysen, sondern Emotionalisierung, Empörung, Moralisierung und Narzissmus. Diese haben den Diskurs nachhaltig vergiftet und zeigen mittlerweile sehr deutliche totalitäre Tendenzen. Weiterlesen

Gleichschaltungsleugner (6)

»Oh Herr, gib uns den täglich Selenskyj! In Deiner tausendförmigen Einstimmigkeit und in Deiner pluralen Einheitsfront!«

tagesschau.de vom 30. Januar 2023

»Selenskyj ist entschlossen, ein besseres Land zu schaffen« (welt.de)

»Selenskyj fordert mehr Druck auf Moskau« (spiegel.de)

»Selenskyjs Kampf an der inneren Front« (zeit.de)

»Mit rührender Botschaft gratuliert seine Frau Selenskyj zum Geburtstag« (focus.de)

»Empörter Selenskyj attackiert das IOC« (faz.net)

»Für Selenskyj ist es schwierig zu erkennen, wer kompetent ist« (tagesspiegel.de)

»Selenskyj: Studierende sind für Wiederaufbau der Ukraine wichtig« (rbb24.de)

»Selenskyj nennt Anschlag zynisch« (zdf.de)

»Selenskyj fordert Kampf-Flugzeuge« (wdr.de)

»Selenskyj lobt Panzerlieferungen« (taz.de)

»Neujahrsansprache Selenskyj: Ich wünsche uns den Sieg« (ndr.de)

Weiterlesen

Medienkompetenz (2)

- Quellen -

»Im Journalismus ist ein kritischer Umgang mit Quellen angezeigt. Ob eine Information stimmt, muss überprüft werden, so gut dies möglich ist. Relevant ist zudem die Frage, ob eine Quelle nur einen bestimmten Ausschnitt eines Sachverhalts berichtet bzw. unter welchem Blickwinkel sie dies tut. Dabei spielt eine Rolle, welche Interessen Personen und Institutionen haben, wenn sie Journalisten Auskunft geben.«

- Journalistikon

Der journalistische Umgang mit Quellen ist mittlerweile eine absolute Katastrophe. Agentur-Meldungen werden in der Regel unkritisch übernommen, selbst wenn sie in ihrer Aussage tendenziös oder wertend sind. Pressemeldungen von großen Unternehmen und Konzernen werden als redaktionelle Beiträge ausgegeben. Ebenso wie Werbeartikel, Advertorials, Sponsoring Post und so weiter. Zitate und Aussagen von Mitgliedern der Bundesregierung, oder von staatlichen Behörden, werden nicht unabhängig überprüft. Auszüge von Studien, Statistiken, Gerichtsurteilen oder Umfragen werden interpretiert, ohne zum Original zu verlinken. Weiterlesen

Ziegenjournalismus (10): »der Tagesspiegel«

Haben Journalisten den Mut, die Hand zu kritisieren, die sie füttert?

Seit der »Corona-Pandemie« ist der »Tagesspiegel« voll auf Regierungslinie. Es wird gehetzt, diffamiert und nierdergeschrieben, was das Zeug hält. Mit Ad Hominem, Kontaktschuld, Haltungsjournalismus sowie sehr tendenziöser und einseitiger Berichterstattung. Die Beispiele hierfür sind zahllos. Mit einem ordentlichen Journalismus sowie einer pluralen Meinungsvielfalt hat das alles nichts mehr zu tun.

Cornelius Dieckmann, Redakteur Ressort Story, hat nun am 11. Februar 2023 einen Kommentar mit dem Titel »Die Missachtung der Ukrainer: Aus Wagenknechts und Schwarzers Forderung spricht der vergnügte Ton der Bevormundung« veröffentlicht. Aus ihm spricht eine infantile Sichtweise: dort »die Guten«, hier »die Bösen«. Alles, was die Bundesregierung macht ist »gut«. Jeder, der das kritisiert, ist »böse«. Die Kommentierung eines Kommentars. Weiterlesen

Empfehlungen (5)

Die Öffentlich-Rechtlichen haben nur noch wenig Interesse daran, eine Sache von allen Seiten und Aspekten zu betrachten. In diese Bresche springen immer mehr Alternative Medien. Auch wenn sie bei weitem weder die Manpower noch das Budget dafür haben, um einen etwaigen »Bildungsauftrag« zu erfüllen. Zu nennen wäre hier insbesondere Servus TV, dass in den letzten Drei Jahren immer versucht hat, alle an einen Tisch zu bekommen.

Gaby Weber im Gespräch mit Werner Rügemer über Kapitalgesellschaften und insbesondere über »Black Rock«. In den Massenmedien kommen sie weiterhin so gut wie gar nicht vor. Dabei gehört ihnen die halbe Welt und ihr Einfluss auf die Politik ist enorm. Sachlich. Informativ. Und unaufgeregt. Gaby Weber gehört zur alten Journalistenschule und verdient deutlich mehr Aufmerksamkeit.

Der Kaiser ist nackt. Seit bald Drei Jahren. Unzählige Dokumente, Studien und Untersuchungen belegen es. Ein Großteil der Menschen in Deutschland schaut weiterhin weg. Moralisiert. Diffamiert. Selbst der US-Präsident erklärt die Pandemie für beendet. In Deutschland wird bis zur letzten Maske und bis zur letzten Spritze gekämpft. Nur noch peinlich.

Eine schöne Zusammenfassung von Milena Preradovic zu den Themen Meinungs- und Pressefreiheit, Demokratie, Vertrauen, Menschenwürde und Freiheit. Es ist in den letzten Jahren politisch dermaßen viel Leid verursacht worden, das in keinerlei Relation oder Verhältnismäßigkeit mehr steht.

Auch ohne Ken Jebsen, lebt »KenFM« als »apolut« weiter. Es gibt weiterhin sehr interessante und ausführliche Gespräche. Beispielsweise mit dem Philosophen und Publizisten, Dr. Hauke Ritz, über die russische Seele. Empfehlenswert!


Empfehlungen (1)
Empfehlungen (2)
Empfehlungen (3)
Empfehlungen (4)