Die große Debilmachung (4)

Berliner Zeitung vom 23. Dezember 2023

»Das ist nicht populär. Aber schließlich geht es in diesem Krieg auch um unsere Freiheit.“

Die (Re-)Militarisierung der deutschen Gesellschaft (aka »Zeitenwende«) ist in vollem Gange. Verteidigungsminister Pistorius hält das Aussetzen der Wehrpflicht für einen Fehler und »prüft nun Modelle für eine Dienstpflicht.« Er brauche dringend mehr Soldaten. China und Russland sind als Feinde schon mal gesetzt. Mein Kommentar an alle Kriegstreiber: schickt eure eigenen Kinder an die Front und lasst unsere in Frieden! Weiterlesen

Weihnachtspause 2023

Neulich war ich mit meiner Schulklasse im Kino. Wir haben »die Eiche« geschaut. Eine quasi-Tierdokumentation, die durch geschicktes Zusammenschneiden viele Storytelling-Elemente enthält. Der Film kommt komplett ohne Dialoge aus. Er hat mich sehr berührt und mir gezeigt, dass es trotz der unermüdlichen Medienpropaganda, der Korruption, der Lügen, der Kriege und der weit um sich greifenden Menschenverachtung — noch sehr viel Schönheit in der Welt gibt.

Meine rund 26 Schulkinder konnten sich leider kaum auf den Film einlassen. Im TikTok-Zeitalter muss eben jede Sekunde ein Reiz bedient werden. Ruhe, Geduld, Sinnlichkeit, Herzlichkeit und intrinsische Lebensfreude, ist in einem binär-infantilen Digital-Zeitalter kaum noch zu vermitteln. Das bringt einfach zu wenig Klicks und Reichweite. Wer für die Weihnachtszeit noch einen guten Film sucht, dem kann ich »die Eiche« wärmstens empfehlen.


An dieser Stelle will ich noch einmal betonen, dass es ungeheuer wichtig ist, sich Safe-Spaces zu schaffen. Auch wenn dieses Blog viel im polit-medialen Schmutz wühlt — so bin ich weiterhin ein zufriedener und glücklicher Mensch. Lasst nicht zu, dass die Kriegstreiber, Menschenverachter und Volkserzieher, Macht über euch haben! Denn dann haben sie gewonnen. In diesem Sinne, lasst es euch gut gehen! Macht das, was euch glücklich macht. Vielen Dank für eure jahrelange Treue und die vielen spannenden Kommentare. Frohes Fest! Schöne Feiertage! Wir lesen uns.


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»Kinder machen glücklich!«
Warum kritisches Denken glücklich macht!

»Und plötzlich: Krieg« (2)


Drei Schicksale.


1.) »Mir ist es egal, wem das Land gehört und wer regiert. Für die Interessen der Bonzen will ich nicht sterben. Oligarchen. Investoren. Selbsternannte Freiheitskämpfer. Für sie bin ich nur fleischgewordene Verfügungsmasse für ihre geostrategischen Machtspielchen. Ich werde meine Liebsten ganz fest an mich drücken und rennen. So weit ich kann.«


2.) »Warum sollte ich meine Mitmenschen erschießen wollen? Weil mir Politiker und Journalisten sagen, dass sie »böse« sind? Ich sehe nur Menschen vor mir, die im Dreck sitzen, Todesangst haben und zurück zu ihren Familien wollen. Genauso wie auf ›unserer Seite‹. Warum also sollte ich sie ermorden wollen?«


3.) »Ich war schon mal im Krieg. Er hat rein gar nichts von einer Heldengeschichte. Jeder dritte Soldat, wurde von den eigenen Waffen zerfetzt (»friendly fire«), starb an Krankheiten oder durch Hunger und Kälte. Hinzu kamen posttraumatische Belastungsstörungen, Minen-Tote und Krebs durch Uran-Munition. Plünderungen, Massaker und Vergewaltigungen waren ebenso an der Tagesordnung. Von allen Kriegsparteien. Es gibt auch keine ›Sieger‹ in einem Krieg. Nur zerfetzte Leiber.«


»Und plötzlich war er da: der Krieg«

Eine intellektuelle Beleidigung

oe.at

Putin ist einfach nur böse und will die Sowjetunion zurück. Er hasst die Freiheit sowie die Demokratie in der Ukraine und will sie sich einverleiben. Danach will er in Europa einmarschieren, alle Schwulen und Lesben töten sowie das großimperiale Zarenreich wieder installieren. Deshalb muss der Westen Putin via »Sanktionen«, zum besseren, also demokratischen Menschen erziehen. Weil das nämlich in der Vergangenheit überall auf der Welt auch immer ganz gut geklappt hat!

Waffen töten hier auch keine Menschen, sondern helfen der Ukraine sich zu verteidigen. Deutschlands Freiheit wird zudem in der Ukraine verteidigt. Bomben und Panzer bringen Frieden! In Russland bestimmen Oligarchen die Politik. Im Westen hat die Bevölkerung das Sagen und die Wirtschaftselite aka »Philanthropen« sowie der Lobbyismus haben keinerlei Einfluss auf die Politik. Und wer von westlicher NATO-Propaganda spricht, bedient russische Narrative. Weiterlesen

Lebensfreude (6)

Richard Biggs als Dr. Stephen Franklin in »Babylon 5« (1993)

Ich habe bereits an anderer Stelle erwähnt, wie sehr mich die Serie »Babylon 5« nachhaltig geprägt hat. Ich meinte das ernst! Die Serie enthält unzählige Weisheiten und Handlungsempfehlungen, wie man ein zufriedenes und glückliches Leben führen und wie man mit seinen Mitmenschen umgehen sollte. In letzter Zeit muss ich immer wieder an den Stationsarzt Dr. Stephen Franklin (gespielt von Richard Biggs, der leider schon 2004 verstorben ist) denken.

Er hatte sich in der Serie mit seinem Vater verkracht, der ein hochrangiges Mitglied beim Militär der Erde war. Dieser wollte im Erde-Minbari-Krieg eine biologische Waffe herstellen, um die Minbari vernichten zu können. Sein Sohn, Dr. Stephen Franklin, weigerte sich jedoch anatomische und medizinische Kenntnisse der Minbari, zur militärischen Kriegsführung bereit zu stellen. Und das obwohl die Menschheit kurz vor ihrer vollständigen Vernichtung stand. Franklins Haltung war, dass jedes Lebewesen wertvoll sei. Egal ob Mensch oder Minbari. Er sei Arzt und seinem hippokratischen Eid verpflichtet.

Ich frage mich in diesem Kontext, ob sich irgendein deutscher Politiker oder Journalist Gedanken über das Leben von russischen Soldaten macht? Auch diese sind nicht immer ganz freiwillig im Krieg. Haben womöglich Familie. Kinder. Ein hoffentlich glückliches Leben vor dem Krieg gehabt. Nun sitzen sie, genauso wie ukrainische Soldaten im Dreck. Werden verletzt oder sterben. Sollten deutsche Ärzte russische Soldaten medizinisch versorgen dürfen? Darf man öffentlich Mitgefühl für tote russische Soldaten haben? Ist nicht jedes Leben wertvoll?


Lebensfreude (1)
Lebensfreude (2)
Lebensfreude (3)
Lebensfreude (4)
Lebensfreude (5)

Verhandlungen

pixabay.com

»Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg.«

- Mahatma Gandhi

In den LeiDmedien heißt es immer und immer wieder, dass man mit Putin nicht reden und verhandeln könne. Deshalb seien Friedensverhandlungen und auch die Forderungen nach Friedensinitiativen ‑wie bei dem Manifest für Frieden- sinnlos. Frieden kann es nur geben, wenn sich Putin bewegen oder sich die Ukraine in einer Position der Stärke befinden würde, so das allgemeine Credo. Hierbei werden absolut elementare Grundbedingungen von friedlichen Konflktlösungen komplett ignoriert.

Wer nur auf der eigenen Meinung und Sichtweise beharrt, den Anderen ständig gewaltvoll verächtlich macht, ihn dämonisiert, zum Feindbild erklärt sowie nur die eigenen Interessen sehen will und keinerlei Bereitschaft zu Kompromissen aufweist — ja, der muss sich nun wirklich nicht wundern, wenn die Gegenseite nicht verhandeln will. Wie das zielführend funktionieren kann, zeigt die »Gewaltfreie Kommunikation« vom Psychologen und Mediator Marshall B. Rosenberg. Weiterlesen

Stellenausschreibung: »Schreibtisch-General« (m/w/irgendwas)

So macht man das! (spiegel.de)

Beschreibung
Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt vollblütige Schreibtisch-Generäle (w/m/irgendwas). Es gibt in Deutschland leider immer noch viel zu viele Menschen, die in Putin nicht den leibhaftigen Teufel sehen wollen. Dabei ist er ‑und auschließlich er- für alles (!) verantwortlich. Sie sind bei uns richtig, wenn Sie auf jede zweite Frage nur: »Putin! Putin! Putin!« brüllen.

Ihre Aufgabe ist es, in diversen Social-Media-Kanälen, die Kriegsbegeisterung und die Solidarität mit der Ukraine bei der deutschen Bevölkerung, weiterhin hoch zu halten. Ihr Ziel ist es, jede Diskussion zu moralisieren und zu personalisieren, bei dem das ultimativ Böse immer feststeht: »Puuuutin!« Mit sachlichen Argumenten, Kontexten oder Hintergründen müssen Sie sich nicht aufhalten oder gar auskennen.

Was Sie erwartet und was wir Ihnen bieten

  • Eine hermetisch abgeriegelte und komplett einseitige Sicht auf die Welt.
  • Einen digitalen Raum zum Austoben, bei dem Sie Andersdenkende nach Belieben fertig machen dürfen.
  • Sprengstoff in Pflanzenform.
  • Einen Workshop mit Annalena Baerbock zum Thema »Gewaltfreie Kommunikation«.
  • Mehr als 100.000 Euro für Styling und Kosmetik.
  • Borschtsch und Soljanka.

Ihre fachliche und persönliche Qualifikation

  • Sie kommen vom Völkerrecht und sind kein Schweinebauer.
  • Sie sind für die Einführung einer allgemeinen Wehrpflicht, einer allgemeinen Impfpflicht, einer allgemeinen Sozial-Jahr-Pflicht und einer allgemeinen Alles-Pflicht.
  • Sie kennen sich mit Tierpanzer aus.
  • Sie tragen weiterhin überall eine FFP2-Maske und sind 6x gegen Corona geimpft.
  • Sie machen gerne 360-Grad-Wenden.
  • Sie haben keine abgeschlossene Berufsausbildung, aber dafür ein abgebrochenes Studium.
  • Sie sind faul wie ein Waschbär.

Schicken Sie uns schnellstmöglich Ihre aussagefähige Bewerbung — unter Beifügung einer Einverständniserklärung zur Überprüfung Ihrer politischen (Corona-und-Kreml-)Gesinnung. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!


Stellenausschreibung: »Haltungserzieher*innen« (d/d/d)
Stellenausschreibung: »Energie-Polizist« (w/m/d)
Stellenausschreibung: »Gashahn-Zudreher« (w/m/d)

Manifest für Frieden

Kontaktschuld. Beifall von der falschen Seite. Ad Hominem. Querfront. Diffamierung. Framing. Haltungsjournalismus. Die Massenmedien sowie die Politiker haben in den letzten Jahren, bei jeder regierungskritischen Demonstration, den Pfad der neutralen Berichterstattung verlassen und aus allen Rohren gefeuert. Es wird abgewertet und ausgegrenzt. Dabei gab und gibt es nur sehr selten eine echte inhaltliche Auseinandersetzung.

Und das geht so: wenn beispielsweise Mitglieder der AfD sagen würden, das sie Waldspaziergänge, Erbsensuppe oder eben den Frieden mögen — dann wird jeder, der das auch sagt (oder denkt), in die Nähe von Rechten gerückt. Es ist eine ständige Beleidigung eines jeden intellektuellen Geistes. So auch geschehen bei der großen Demonstration vom »Manifest für Frieden« am 25. Februar 2023 in Berlin. Weiterlesen

Aus gegebenem Anlass

»Im Krieg stirbt man wie ein Hund. Und das ohne guten Grund.«

- Ernest Hemingway

Und hier noch das verstörende Intro aus »Johnny zieht in den Krieg« (Johnny Got His Gun) von Dalton Trumbo aus dem Jahr 1971. Das jubelnde Menschenmaterial zum Ersten Weltkrieg zieht auf und wird gnadenlos verheizt. Die Kriegstrommeln sind wieder überall zu hören. Die aktuelle Generation scheint sich weiterhin keine Vorstellungen über die Grauen eines Krieges machen zu können. Denn ansonsten würde sie nach Diplomatie statt nach Waffen rufen. Haben wir denn gar nichts aus der Geschichte gelernt?

Arroganz und Doppelmoral

Wir intellektuellen und linksgrünen Bildungsbürger heißen alle Flüchtlinge willkommen. Aber sie sollen bitte nicht in unserer Straße wohnen!

Wir intellektuellen und linksgrünen Bildungsbürger sind gegen jede Form von Sexismus. Aber alte, weiße und heterosexuelle Männer sind schuld. An einfach allem.

Wir intellektuellen und linksgrünen Bildungsbürger sind für Diversität, Toleranz und Meinungsfreiheit. Aber bei den großen Themen (Corona, Ukraine, Klima etc.) zensieren und brüllen wir jede alternative Sichtweise weg.

Wir intellektuellen und linksgrünen Bildungsbürger sind für Gewaltfreiheit und friedliche Konfliktlösung. Aber beim Ukraine-Russland-Krieg helfen nur Panzer.

Wir intellektuellen und linksgrünen Bildungsbürger sind gegen jede Form von Diskriminierung und für Menschenrechte. Aber es war in Ordnung, ungeimpften Corona-Maßnahmen-Kritikern elementare Grundrechte zu entziehen.

Wir intellektuellen und linksgrünen Bildungsbürger sind für Multi-Kulti. Aber an den Gymnasien unserer Töchter soll der Migrationsanteil, insbesondere von Türken und Arabern, bitte nicht zu hoch sein.


Westliche Doppelmoral
Bipolare Moralisierungen