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Seit jeher gibt es ein großes Paradoxon: wer als Arbeiter seine »Aufgaben« fleißig, gewissenhaft, schnell und effizient erledigt, bekommt als Belohnung für seine tolle Leistung in aller Regel: noch mehr Arbeit. Ob im Büro, im Dienstleistungssektor, im sozialen Bereich, in der Produktion, auf dem Bau oder im Vertrieb — überall freuen sich die Chefs über Angestellte, die ihre Arbeit zügig, aber natürlich auch gewissenhaft, also ordentlich erledigen. Die Mitarbeiter hingegen, würden sich über mehr Gehalt, einen früheren Feierabend oder einen Tag mehr Urlaub als »Belohnung« freuen. Das wird in der Regel für zügige Arbeit aber eben nicht gewährt.
Die Folge dieser »Mitarbeiter-Behandlung« ist letztlich das exakte Gegenteil von Produktivität und Motivation. Denn: diese sehr weit verbreitete, kontraproduktive Lohnarbeits-Dynamik motiviert die Mitarbeiter letztlich nur, langsamer zu arbeiten, Dienst nach Vorschrift zu erledigen und eben nicht mehr als nötig zu machen. Weil die Wenigstens Lust verspüren, noch viel mehr als ihre Kollegen zu schuften. Gleichzeitig wirft die Jobcoacher- und Berater-Industrie ständig mit tollen Vokabeln um sich: Leistung, Motivation, Effektivität, Produktivität. Ohne auch nur einmal solche essentiellen Widersprüche zu thematisieren.