Fatalismus und Faschismus

Politik
»Die da oben machen doch eh alle was sie wollen.«
»Man kann ja doch nichts ändern.«

Überwachung
»Ich habe ja eh nichts zu verbergen.«

Ernährung
»Wenn man danach geht, dann kann man sowieso nix mehr essen.« (Typische Reaktion auf einen kritischen Einwand bei gesundheitlich bedenklichen Zusätzen oder Lebensmitteln)

Lebenseinstellung
»Wir sind hier nicht bei ´Wünsch Dir was´, sondern bei ´So isses!´«
»Ist eben so. Kann man nix machen.«

Der fatalistisch eingestellte Bürger hält sich für macht‑, verantwortungs- und hilflos. Er sei primär nicht Gestalter und Schöpfer, sondern Opfer einer Welt, in die er sich bedingungslos einfügen will. Er geht jedem Konflikt aus dem Weg und bevorzugt die Zwangsharmonie, auch um den Preis der persönlichen Integrität. Dieser (leider weit verbreitete) Charakter in Deutschland bevorzugt weniger ein demokratisches, als vielmehr ein autokratisches, diktatorisches und faschistisches Herrschaftsprinzip. Insofern leben wir schon lange nicht mehr in einer Demokratie. Denn die ist ‑ohne freiheitsliebende, an Aufklärung, Politik und Kultur interessierte Menschen- schlichtweg nicht machbar.

Der rosarote Duckblick

rosa_titelVor einiger Zeit war ich auf einer Eltern-Kind-Reise im nahegelegenen brandenburgischen Wald bei Wandlitz mit vielen anderen Kindern und Eltern unterwegs. Alles in allem war das eine durchaus nette und klassische Angelegenheit mit Lagerfeuer und Stockbrot, im See schwimmen, einen Pferdehof besuchen und so weiter. Es gab weder große Probleme, noch Konflikte (außer einer Horde Mücken :sick: ). Was mir allerdings extrem aufgefallen ist, war das oft völlig übertriebene Positiv-Gequatsche der Eltern. Offensichtliche Dinge, wie beispielsweise das wirklich schäbige Essen der Jugendherberge mit zerkochten Nudeln, Kartoffel-Püree-Pampe, halbgaren Fischstäbchen sowie einer Resteverwertung vom Vortag, wurden nicht kritisch erwähnt, sondern sogar gelobt: »Echt leckeres Essen hier, das muss man schon sagen!« Weiterlesen

Das Schweigen der Lämmer

schweigen

  • Als man meinen Lohn und meine Rente gekürzt hat, habe ich geschwiegen.
  • Als man mich zur Ein-Euro-Zwangsarbeit verdonnert hat, habe ich geschwiegen.
  • Als man die Miet‑, Strom- und Lebensmittelpreise erhöht hat, habe ich geschwiegen.
  • Als man die Bevölkerung wegen den Zocker-Banken enteignet hat, habe ich geschwiegen.
  • Als man mich abgeholt hat, habe ich geschwiegen.

Reden ist Silber. Schweigen ist Gold.

Blogger bewirken nichts

BloggerDas Web 2.0 wird maßlos überschätzt. Auf Facebook werden Tier- und Babybilder gepostet, auf Twitter versuchen Möchtegern-Komiker uns mit lahmen Sprüchen zu beeindrucken und auf den Onlineseiten der bürgerlichen Massenmedien treiben sich in den Kommentarspalten Hasstrolle und Putinversteher herum. Am Schlimmsten aber, sind die sogenannten politischen Blogger, die sich für Redakteure oder gar Autoren halten und uns ständig ungefragt ihre Gesellschafts‑, Medien- und Wirtschaftskritik ins Gesicht rotzen. Gleichzeitig wollen sie uns zu ihrer allumfassenden, alternativlosen und geschlossenen Wahrheit bekehren. Niemand braucht diese gefrusteten, verbitterten und ständig nörgelnden Querulanten. Sie sind so sinnlos wie Staub auf dem Vibrator. Weiterlesen

Heute keine Kritik

Ihr habt jetzt echt mal genug genörgelt! Ihr kleiner, möchtegern-elitärer-Blog-Netzwerk-Haufen. Ihr denkt echt, Ihr seid was Besseres, hm? Dabei seid Ihr nur abgefuckte Klugscheißer, Besserwisser und Pseudo-Politiker. Ständig nur am Meckern, wie schlecht doch alles ist. Zumindest müsst Ihr in Deutschland nicht hungern. Geht doch mal nach Afrika, denen geht es wirklich schlecht. Seid froh, dass es euch so gut geht, hier in Deutschland. Wenn Ihr wenigstens mal sagen würdet, wie man es besser machen kann, aber nein, nur am Dauer-Kritisieren. Typisch, diese linksverbohrten Gutmenschen-Dogmatiker! Ihr seid Träumer und Spinner. Wir sind nicht bei »wünsch Dir was«, sondern bei »so isses«. Weiterlesen

»Mir doch egal!«

Die schlimmste Haltung ist die Gleichgültigkeit, die bedeutet: »ich kann nichts dafür, ich komme schon klar«. Mit einem solchen Verhalten verliert ihr einen unverzichtbaren  Bestandteil der Menschlichkeit. Es ist die Empörung und das daraus resultierende Engagement.

- Stephane Hessel, französischer Résistance-Kämpfer und Überlebender des Konzentrationslagers Buchenwald, aus seinem Buch »Empört Euch!«

Anmerkung: Der weit um sich greifende Fatalismus ist die wahre Stütze des Kapitalismus. Dabei geht es primär noch nicht einmal daurm, die Menschen zum wählen oder zu einem sozialen Engagement zu bewegen, sondern sich zu allererst für die Ungerechtigkeiten der Welt, dem kritischen Hinterfragen und Nachdenken zu öffnen. Wem alles, außer dem eigenen Wohlbefinden, egal ist, der verbrennt mental die ganze Welt.

»Ich bin dagegen, denn ihr seid dafür!«

Dieses Zitat der Berliner Punkband »die Ärzte« aus ihrem Lied »Rebell« verdeutlicht eine Lebenseinstellung, die sich vom Mainstream-Denken abgewendet hat. Wieder einmal muss ich das Thema der Kritik, der »Dagegen-Mentalität« aufgreifen, denn zurzeit begegne ich wieder vermehrt Menschen, die fatalistischer kaum sein könnten: »Kann man eh nix machen«, »Es war schon immer so« oder »Bringt doch eh alles nix mit Deiner Dagegen-Einstellung«. Dabei wird von vielen das Wesen der Kritik weder thematisiert, noch für wichtig erachtet. Ohne Kritik keinen menschlichen Fortschritt. Ohne Kritik keine gesellschaftlichen Verbesserungen. Wie stellt Ihr euch das Zusammenleben in einer menschlichen Gesellschaft vor, in der  alles geschluckt, akzeptiert und nichts hinterfragt wird? Weiterlesen