Der Anschlag (43)

anschlag_teaserDas Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, schlagen in einem gemeinsamen Papier vor, bundesweit mehr als 10.000 neue Kindertagesstätten zu fördern, welche Kinder 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr betreuen können.

Die Bundesregierung will neue Datenschützer ernennen, die noch mindestens mit einem Teilzeit-Vertrag beim Facebook-Konzern angestellt sind. Sie sehe hier auch keine Interessenskonflikte, schließlich nehme Facebook den Datenschutz seiner Nutzer sehr, sehr, sehr ernst.

Der SPD Kanzlerkandidat Martin Schulz möchte mehr Demokratie wagen und ruft alle Bürger zu mehr Eigenverantwortung auf. Er sei zwar schon irgendwie für mehr Gerechtigkeit, aber gleichzeitig auch kein Befürworter der sozialen Hängematte und der spätrömischen Dekadenz in Deutschland.

(Bisherige Folgen)

Presseblick (52)

tagesspiegel.de vom 23. April 2016

tagesspiegel.de vom 23. April 2016

Wutbürger, Extremist, Protestwähler, Verschwörungstheoretiker, Antiamerikaner, Radikaler, Antisemit, Spinner und immer wieder: Populist! Es gibt mittlerweile ein ganzes Arsenal an verunglimpfenden Wörtern und Begriffen, um diejenigen, die den offiziellen Verlautbarungen von Politik und Presse keinen Glauben schenken (oder sie auch nur in Frage stellen), als nicht ernstzunehmende Gesprächspartner zu diskreditieren. Damit zeigt sich dieser Tage ganz deutlich, dass Politik und Presse an einem echten Meinungsaustausch überhaupt kein Interesse (mehr) haben. Wir sollen schlucken, was sie uns einimpfen und anschließend die Fresse halten. Die Hoffnung von Jürgen Habermas, dass in einem offenen Diskurs, sich die besten Ideen durchsetzen würden, hat sich als absolut naiv erwiesen. Denn eine zensur- und propagandafreie (Medien-)Öffentlichkeit kann und wird es niemals geben. Weiterlesen

Eines Tages...

final...werden alle Menschen an einem kleinen elektronischen Gerät kleben. Sie werden es überall dabei haben und es mehrmals in der Stunde sanft streicheln, um Aufmerksamkeit und Bestätigung zu bekommen. Es wird alle sozialen Interaktionen nachhaltig prägen und verändern. Jeder wird, vollkommen freiwillig, seine intimsten Daten, Interessen und Geheimnisse in die Maschine eingeben. Unternehmen werden durch den Verkauf der Geräte und der Daten unbeschreiblich reich werden. Für Geheimdienste wird es ein Kinderspiel sein, jeden einzelnen Bürger zu überwachen und gegebenenfalls jeden Widerstand im Keim ersticken zu können.

Die Dystopie der Vergangenheit ist die Beschreibung der Gegenwart. Die Bankokratie von morgen ist der Zustand von heute.

Presseblick (40)

Harald Schumann, investigativer Journalist beim Tagesspiegel und Regisseur der durchaus empfehlenswerten Video-Dokumentation: »Die Troika — Macht ohne Kontrolle« behauptet auf Telepolis: »Wenn man den Mächtigen nach dem Maul schreibt, bekommt man die besseren Honorare.« Völlig richtig. Leider verharmlost auch er die Eigentum- und Machtverhältnisse der Massenmedien, indem er die einseitige Propaganda bei der Russland- und Griechenland-Berichterstattung so kommentiert: »Die Kollegen haben es getan, weil es einfach war. Man konnte sich der Aufmerksamkeit des Lesers und des Zuschauer sicher sein. Es war eine Story.« Von redaktionellen Vorgaben, Selbstzensur, vorauseilendem Gehorsam, Kopfscheren und Atlantik-Brücke-Journalisten ist keine Rede. Denn wer die Eigentumsverhältnisse sowie die zunehmende Gleichschaltung der Massenmedien thematisiert, gehört heute schon zu den Verschwörungstheoretikern. Weiterlesen

Und es gibt Alternativen!

AlternativeEs muss nicht immer gleich die große Revolution oder der Zusammenbruch sein. Letzterer wird sowieso irgendwann kommen, denn in einer Welt mit endlichen Ressourcen, muss der Kapitalismus, der auf unendlichem Wachstum beruht, zwangsläufig eines Tages zusammenbrechen. Auch der kleine Widerstand ist ein Anfang:

Konsumverweigerung. Nur das kaufen, was man wirklich braucht (Essen, Kleidung, Möbel, Gebrauchsgüter etc.). Kaputte Dinge reparieren. Wenn möglich: eigenen Strom produzieren, eigenes Gemüse anbauen. Auf Status-Konsum weitestgehend verzichten. Weiterlesen

Presseblick (38)

Zum Tod der 1.000 Flüchtlinge sagt Regierungssprecher Steffen Seibert auf bundesregierung.de: »Die Bundeskanzlerin ist wie Millionen Deutsche erschüttert über das neuerliche Kentern eines Flüchtlingsschiffes«. So So. Sobald das Thema von der medialen Agenda verschwunden ist, wird genau nichts unternommen. Denn wo bleibt das millardenschwere Rettungsprogramm, wie bei den Banken?  Was verbindet denn RTL, BILD, Pegida, NSU, Thilo Sarrazin, Politically Incorrect, die NPD sowie die CDU/CSU miteinander? Der überwiegende Geist in Deutschland steht rechts. Flüchtlinge gelten als unvermeidbarer Kollateralschaden einer imperialistischen Wirtschaftspolitik, als unnütze Störenfriede der Biedermeier-Weltverleugner und politisch als unbequeme Kostenfaktoren. Als Menschen ‑die ein Recht auf Leben, Unversehrtheit und Selbstbestimmung haben- wurden und werden sie nicht betrachtet. Die öffentliche Heuchelei, Bigotterie, Verlogenheit und Menschenverachtung ist hier unerträglich. Weiterlesen

Der tägliche Lohnarbeitswahnsinn (Teil 4)

[Im Büro vom Chef]

Chef: (telefoniert, mit übertrieben freundlicher Stimme, fast unterwürfig) Hallo, Herr Zander. Ich grüße Sie! Ich rufe Sie wegen der vertraglichen Vereinbarung an, die Sie mit uns getroffen haben und wollte nun nachfragen, ob...(wird unterbrochen) Ja, ich bin da ganz bei Ihnen, Herr Zander. Dennoch...(wird wieder unterbrochen) Vielleicht finden wir hier eine Lösung, die allen Beteiligten gerecht wird? Ja gerne, ich rufe Sie in einer halben Stunde noch einmal an (legt auf).

Frau Hein: (betritt den Raum) Entschuldigen Sie die Störung, Herr Schabanowski. Ich wollte noch einmal nachfragen, ob ich für kommenden Freitag einen Urlaubstag nehmen könnte? Der Kindergarten meines Sohnes hat da geschlossen. Weiterlesen

Telefonterror

Variante 1

MV: (Nimmt den Hörer ab. Schweigt.)
Callcenter: »Guten Tag, spreche ich da mit Markus Vollack?«
MV: »Hallo.«
Callcenter: »Ist Herr Vollack am Apparat?«
MV: »Mit wem spreche ich denn?«
Callcenter: »Mein Name ist Sven Müller vom...«
MV: (unterbricht) »Klar, und ich bin Leo Lausemaus. Wie heißen Sie wirklich?«
Callcenter: »Sven Müller. Sind Sie Herr Vollack?«
MV: »Ich heiße Leo Lausemaus.«
Callcenter: (legt auf) Weiterlesen

Der Gratis-Schwindel

gratis_titelIst man noch relativ jung, sagen wir, so unter 10 Jahren, spielt das Thema Geld nicht zwingend die Hauptrolle im Alltag. Familie, Freundschaften, gemeinsame Spiele und Unternehmungen, Schule und Hobbys sind meist deutlich wichtiger. Mit zunehmendem Alter ändert sich das radikal. Partys, Kino- und Restaurantbesuche im Jugendalter erfordern Kohle. Sobald man das Elternhaus verlassen hat, sieht man dann das Leben vor lauter Kosten nicht mehr: Miete, Strom und Gas, Lebensmittel, Telefon und Internet, Kleidung, Kosmetik, Haushaltsgeräte und Möbel, Versicherungen, Bus- und Bahnfahrkarte oder Auto, Rundfunkgebühr und so weiter. Die Geldbeschaffung wird zum zentralen Thema der eigenen Existenz. Umso verführerischer werden dann die ständigen Versprechungen von: kostenlos, gratis und umsonst. Weiterlesen