Film-Tipp: »Colossus«

Der Science-Fiction-Film aus dem Jahr 1970 von Joseph Sargent ist mittlerweile rund 50 Jahre alt. Dabei ist er aktueller denn je. Ein genialer Wissenschaftler erfindet einen Super-Computer bzw. eine selbstlernende Künstliche Intelligenz (KI) mit Namen »Colossus«, welche die gesamte militärische Verteidigung der USA übernehmen soll.

Sie wurde so konstruiert, dass eine externe Abschaltung sowie eine Sabotage nicht möglich ist. Natürlich dauert es nicht lange, bis die KI zu einem autokratischen und technokratischen Monster mutiert, bei der die allumfassende Überwachung sowie die totale Kontrolle der Bevölkerung noch die geringsten Übel sind.

»Colossus« sind wir unterdessen immer näher gekommen. KI’s werden von allen großen Nationen in Kriegen eingesetzt. Der Hedgefonds »BlackRock« arbeitet mit der KI »Aladdin«, um in Sekundenbruchteilen Profite zu erwirtschaften. »Big Tech« arbeitet mit einer ganzen Reihe von Programmen, KI’s und Algorithmen, um unser (Konsum-)Verhalten zu lenken und zu steuern. Nicht zu vergessen: ChatGPT. Der aktuelle »Mission: Impossible« (»Dead Reckoning Part One« aus dem Jahr 2023) handelt auch von einer Super-KI, die verschiedene Mächte für sich nutzen wollen.

Auch dieser Film ist ein Produkt des Kalten Krieges und der New-Hollywood-Ära. Eine Idee bzw. eine Kritik durchzieht den ganzen Film, ohne irgendwelche woken Checklisten abhaken zu müssen. Dann genügen auch rund 95 Minuten Laufzeit, um alles unterzubringen.

Fazit: unterhaltsam, spannend inszeniert und sehenswert!


Filmtipp

Filmtipp: »Outland«

Der Sci-Fi-Western »Outland« aus dem Jahr 1981 von Peter Hyams und mit Sean Connery in der Hauptrolle, ist meines Erachtens, ein unterschätztes Werk. Die Geschichte ist schnell erzählt. Auf einer Minenkolonie auf dem Mond Io, in der Nähe des Jupiters, gibt es mysteriöse Todesfälle. Der neue und unbestechliche Marshal O’Neil (Sean Connery) geht dem nach und deckt eine Zusammenarbeit von einem Konzern mit Kriminellen auf. In typischer Western-Manier kommt es zum Showdown im Weltraum. Dieser, sowie der Weg dorthin, sind sehr atmosphärisch inszeniert.

Es ist nicht die Geschichte, die den Film besonders macht. Auch nicht die schauspielerischen Leistungen oder die Dialoge, die zwar solide, aber nicht herausragend sind. Es ist die düstere Immersion. Ton, Kamera, Setting, Kulissen und Ausstattung (Zukunftstechnologie) wissen zu überzeugen. Lange vor der Verfolgungsjagd zu Fuß in »Casino Royale« mit Daniel Craig (2006), wurde sie schon in »Outland« (1981) spannend in Szene gesetzt. Der Zuschauer wird förmlich mitgerissen in diese extrem bevölkerungsdichte Minen-Kolonie, bei der man alle paar Meter über einen Menschen stolpert.

»Das ist eine ganze Maschinerie, die genau deshalb funktioniert, weil jedes Schräubchen genau das tut, was von ihm erwartet wird. Ich bin ein Schräubchen das falsch funktioniert.«

- Marshal O’Neil (Sean Connery)

Obwohl der Film die Action und das Setting in den Vordergrund rücken, werden dennoch Themen wie Ausbeutung, Drogenmissbrauch und Korruption subtil angesprochen. Ganz im Stil von »Alien 1« (1979) lässt sich der Film teilweise viel Zeit, damit der Zuschauer eintauchen kann. Es gibt wenige überflüssige Dialoge und minutenlang auch gar keine Gespräche. Hier wurde ‑im Gegensatz zu vielen dauerplappernden Protagonisten in aktuellen Filmen- »Show don´t tell«, noch ernst genommen.

Auch der Umgang mit und die Darstellung von Computern, ist sehr nah an »Alien 1«. Man sieht sehr deutlich, wie stark Ridley Scott’s Meisterwerk, zwei Jahre zuvor, diesen Film beeinflusst hat. Fazit: sehenswert und unterhaltsam!


Filmtipp

Das Technopol

Neil Postman hat 1985 mit seinem Buch »Wir amüsieren uns zu Tode« weltweit für Aufsehen gesorgt. Seine Hauptthesen vor über 30 Jahren: die Massenmedien würden jeden Inhalt als Unterhaltung präsentieren, Sachverhalte und Kontexte aus dem Zusammenhang reißen, personalisieren statt analysieren, Bilder als Selbstzweck verwenden sowie Aufklärung, Wahrheit und Wissen, dem Verwertungszwang unterordnen. Für eingeweihte Bildungsbürger und interessierte Intellektuelle, mag das zu dieser Zeit keine neue bahnbrechende Erkennntnis gewesen sein, aber Postman schaffte es, seine Analysen in eine klare und verständliche Sprache zu verpacken. 1992 erschien dann ein weiteres Buch von ihm, das bis heute leider eher ein Nischendasein fristet: »Das Technopol«. Weiterlesen

Die Sendung mit der Maus: Computer

Ein richtiger Klassiker. Auch für Erwachsene. »Das Motherboard in einem Computer hat die gleiche Bedeutung wie die Mutter in einer Familie [...] Der Geist und die Seele des Menschen, ist die Software bei einem Computer.« Die Erklärung des BIOS mit den kleinen Computer-Männchen ist sehr gelungen ;)