»Andor«

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»Wir sind billiger als Droiden und einfacher zu ersetzen.«
— Cassian Andor

Die Star-Wars-Serie »Andor« ist die bisher beste Umsetzung des SW-Universums. Zumindest nach meiner bescheidenen Meinung und den bisher 12 gezeigten Folgen. Die Charaktere handeln glaubwürdig und nachvollziehbar, die Dialoge sind solide und nicht auf Vollidioten-Niveau wie bei anderen, aktuellen Star-Wars-Produktionen und die Entscheidungen der Figuren haben echte Konsequenzen.

Das Imperium besteht hier nicht aus ein paar laserschwert-schwingenden Bösewichtern und namenlosen Witzfiguren, sondern aus einem totalitären, gleichgeschalteten und gnadenlosen Bürokratie-und-Überwachungs-Apparat. Dieser ist voller Eichmänner (und Frauen!), die nur ihren Job machen wollen und fest daran glauben, das einzig Gute und Richtige zu tun. Eine spoilerfreie Empfehlung. Weiterlesen

Ein ganz normaler Amtsalltag

- Ein Gespräch zwischen Kunde (K) und Arbeitsvermittlerin (A) -

 

K: Guten Tag, Frau X!

A: Herr Z, bitte warten Sie noch einen Moment draußen.

K: Ok.

A: (ca. 20 Minuten später)  Herr Z, Sie können jetzt reinkommen! Schön, dass Sie der Einladung gefolgt sind!

K: Einer Einladung, die ich nicht ablehnen darf.

A: (lacht) Sie sind mir ja einer. Na, was haben Sie mir heute schönes mitgebracht, hm? Weiterlesen

Gesetzlich festgelegte Individualität

Die Leistung zur Sicherung des Lebensunterhalts aller in einer Bedarfsgemeinschaft lebenden Personen bemisst sich nach der individuellen Bedürftigkeit. Die individuelle Bedürftigkeit ergibt sich aus dem gesetzlich festgelegten Bedarf, gekürzt um Einkommen und Vermögen.

- Jobcenter Berlin Spandau

Anmerkung: Das Bürokratensprech pervertiert den Begriff der Individualität in ein Oxymoron. Eine Individualität, die anhand von vorher festgelegten Kriterien bestimmt wurde, ist keine mehr. Das Individuum bestimmt  nicht mehr, was für es gut ist, sondern der Staat definiert die Bedürfnisse des Einzelnen. Die »individuelle Bedürftigkeit« wird nicht berechnet, sondern verrechnet. Wer zu individuell (und zu bedürftig) ist, dem schlagen die vollen Härten des SGB2 und SGB3 entgegen. Unterordnen, anpassen, gehorchen, mitmachen — kurz: der ALG2-Empfänger hat seiner »Mitwirkungspflicht« nachzukommen und nicht seiner Bedürfnisse.