Kurze Durchsage (2)

Liebe ZG-Freunde,

der aktuelle Stand ist, dass wir sehr viel Glück im Unglück hatten. Die Ersatzwohnung ist in örtlicher Nähe und deutlich besser ausgestattet. Abgezogene Dielen. Einbauküche. Großer Balkon. Deutlich ruhiger. Sie ist größer und für uns gerade so bezahlbar. Aber dennoch teurer, als die alte Butze. Wir haben mit der Hausverwaltung gesprochen und die Möglichkeit erhalten, in die neue Wohnung dauerhaft einzuziehen, was wir auch wahrnehmen werden. Allein das, ist in Berlin schon ein absoluter Glücksfall. Ein halbwegs bezahlbarer Miet- und Wohnungsmarkt ist hier schlicht nicht mehr vorhanden.

Ach ja: das Internet läuft auch wieder. Mobiler Hotspot sowie Lohnarbeit-Web haben mich über Wasser gehalten. War aber dennoch nicht ganz so komfortabel, auch wenn Ihr davon wenig mitbekommen habt. Der DSL-Internet-Umzug lief zwar nicht ganz so reibungslos, weil die Service-Mitarbeiter am Telefon mir teils widersprüchliche Informationen mitgeteilt haben — aber das kennt man ja. Es ist auch etwas seltsam, dass der APL-Kasten offen an der Hauswand befestigt ist, anstatt sicher im Keller verwahrt zu sein.

Wir haben durch den Umzug viel Kram weggeworfen und nun wieder mehr Luft zum Atmen. Kennt Ihr das befriedigende Gefühl, Sachen wegzuschmeißen? Manche mögen es lächerlich finden, aber ich glaube an Karma. Wer mit Herzlichkeit, Rücksicht und Freundlichkeit durch das Leben geht, bekommt es zurück. Auf die eine oder andere Weise. Unsere Lebens- und Wohnqualität ist jedenfalls deutlich gestiegen. Insofern: Glück auf!

Euer epikur


Kurze Durchsage (1)

Bananenrepublik Deutschland

Wir haben die weltbeste Regierung auf dem Planeten. Einen Cum-Ex-Kanzler, der sich nicht erinnern kann. Eine stammelnde »vom Völkerrecht kommende« — grüne Außenministerin, die gerne Waffen in Kriegsgebiete schickt. Einen Big-Pharma-Gesundheitsminister, der mit dafür verantwortlich ist (Fallpauschale, Unterfinanzierung etc.), dass unser Gesundheitssystem über Jahre und Jahrzehnte kaputt gespart und durch-ökonomisiert wurde — und nun bei jeder herbstlichen Corona-und-Grippe-Saison, die große Triage-Apokalypse beschwört.

Eine Innenministerin, die überall Nazis sieht, nur nicht die Rechtsextremen, welche direkt neben ihr stehen. Eine Bundesregierung, denen Haltung, Moral und Ideologie wichtiger sind, als die Grundbedürfnisse der Bevölkerung. Vom systematischen Versagen der Massenmedien, der Justiz, der Medizin, der Intellektuellen, der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft, ganz zu schweigen. Weiterlesen

Fundstück

Bei der Berliner Senatsverwaltung ist folgender Text zu finden:

»Gibt es Alternativen zur Selbsttestung in der Schule?

Ja. Wer keine Selbsttestung in der Schule vornehmen, aber dennoch am Präsenzangebot der Schule teilnehmen will, hat folgende Möglichkeiten:

1.) Die Schülerin bzw. der Schüler bringt eine Bescheinigung mit, dass sie bzw. er einen PCR- oder Point-of-Care (PoC)-Antigen-Tests an einer öffentlichen Teststelle vorgenommen hat und dieser Test negativ ausgefallen ist. Der Test darf nicht älter als 24 Stunden sein.

2.) Die Schülerin bzw. der Schüler ist bereits vollständig geimpft und bringt einen entsprechenden Nachweis darüber mit (z.B. Impfausweis). Die Impfung, die für den vollständigen Impfschutz nötig ist, muss dabei mindestens 14 Tage zurückliegen.«

Anmerkung: Aha? Seit wann gibt es Impfstoffe für Kinder? Hier zeigt sich, dass die Testpflicht in den Schulen ein Platzhalter für die späteren Impfstoffe sein sollen. Schließlich haben Merkel und Gates gesagt, dass die ganze Welt durchgeimpft werden müsse. Komme, was da wolle. Kleines Beispiel gefällig: »Angela Merkel hat vor einem Betrieb mit ungeimpften Kindern in den Grundschulen gewarnt.«

Später heißt es dann auch hier: Bildung nur gegen Einwilligung in einen Menschenversuch! Kinder gegen COVID zu impfen ist völliger Blödsinn. Sie haben fast nie einen schweren Verlauf und jeder, der sich weiterhin vor dem Killervirus in die Hosen scheißt, soll sich impfen lassen und gut ist. Lasst unsere Kinder in Ruhe!


Kindeswohlgefährdung

Widerstand in Berlin (3)

Großdemonstration in Berlin am 29. August 2020 für Grundrechte und die Verhältnismäßigkeit der Corona-Maßnahmen.

Wow! Was für eine Bewegung. Wahnsinn! Obwohl im Vorfeld politisch und medial wieder überall versucht wurde, den Protest als Nazi-Aufmarsch zu diskreditieren oder gleich ganz zu verbieten, war die Stimmung nicht gereizt, sondern ganz im Gegenteil sehr friedlich und entspannt. Ich hätte es jedoch verstanden, wenn die Menschen aufgebracht gewesen wären. Denn die üble Feindseligkeit und der regelrechte Hass, der den Kritikern seit Monaten entgegengebracht wird, ist nicht immer leicht auszuhalten. Die heterogene Masse von mindestens 100.000 — 300.000 Menschen hatte vielerlei Gründe und Motive, auf die Straße zu gehen. Ein paar Eindrücke. Weiterlesen

Widerstand in Berlin

Am Samstag, den 16. Mai 2020 habe ich es jetzt endlich zum Alexanderplatz und zum Rosa-Luxemburg-Platz geschafft. Die Bedrohungskulisse durch die Polizei war enorm. In Anbetracht der Anzahl der Demonstranten gab es hier kaum eine Verhältnismäßigkeit. Aber die sind wir ja von der Regierung mittlerweile gewohnt. Es gab überall kleine abgetrennte Bereiche und Grüppchen, die unterschiedliche Schilder und Plakate hoch gehalten haben. Manche wollten gegen vermeintliche Verschwörer demonstrieren (»Entschwört euch!«), andere für offene Grenzen, wieder andere für das Klima und einige einfach für die Freiheit (»Freedom Parade«). Ein paar visuelle Eindrücke. Weiterlesen

»Berlin ist ein Dorf!«

Diesen Satz hört man hier immer wieder. Er betont, dass trotz der über 3,7 Millionen Einwohner, jemand jemanden kennt, der jemanden kennt, der jemanden kennt, der das auch gehört, gesehen und/oder gelesen hat, der jemanden kennt. Ich verdeutliche das mal an einem Beispiel. Auf meiner Lohnarbeit an einer Grundschule habe ich rund 30 pädagogische Kollegen, mehr als 30 Lehrer und rund 600 Schüler. In meiner berufsbegleitenden Erzieher-Ausbildung gibt es rund 25 Kollegen*innen, die in 25 verschiedenen Einrichtungen überall in ganz Berlin verteilt arbeiten. Jeder kennt wiederum dutzende Kollegen, Kinder, Eltern, Bekannte, Freunde und so weiter. Fast jeder in meinem Freundes‑, Familien- oder Bekanntenkreis kennt jemanden, den ich auch kenne, der jemanden kennt. Die quasi informellen Netzwerke sind in Berlin insofern sehr sehr groß.

Nun kommen wir zu Corona. Ich habe alle gefragt. Mein gesamtes berufliches und privates Umfeld ausgehorcht. Nichts. Nada. Niente. Es gibt nicht einen Corona-Fall. Niemand kennt auch nur eine Person, die jemanden kennt, die jemanden kennt, wo er/sie mal was gehört hat. Nothing. Nope. Gar nichts! Natürlich ist Corona trotzdem da. Und ja, für einige (sehr) wenige auch gefährlich. Aber eben nicht in dem Ausmaß, wie es uns täglich verkauft wird (»Pandemie«). Zumindest nicht in der größten Stadt Deutschlands.

Ein Blick in die Presse bestätigt diesen subjektiven Eindruck sofort: »In Berlin sind nur 69 Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt, die Notklinik mit 1000 Betten wird aktuell nicht gebraucht Die Betten in den Kliniken sind gespenstisch leer. Die Mitarbeiter werden sogar in Kurzarbeit geschickt. Und ja, woanders ist es sicher anders (schon jetzt: »Danke für den Hinweis!«). Aber können wir dann zumindest in der größten Stadt Deutschlands mit fast 4 Millionen Einwohnern den verfassungswidrigen Coronoia-Zirkus (nach bald 8 Wochen!) für beendet erklären? Und jetzt kommt mir nicht mit »die Maßnahmen wirken«. Wo ist hier die Evidenz?

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»CDU-Fraktion will Schulen auf Discountern bauen. Der Berliner CDU-Fraktion geht es beim Schulbau nicht schnell genug. Zu Beginn des neuen Schuljahres wird es zu wenig Plätze geben. Sie setzt daher auf unkonventionelle Ideen. Schulen bei Aldi & Co. aufs Dach zu setzen ist nur eine davon.«

- welt.de vom 30. Dezember 2019

Anmerkung: Warum nicht Schulen auf oder neben McDonalds oder Burger King bauen? Dann hätte man das Schulessen auch gleich mit abgedeckt? Oder vielleicht Oberschulen auf oder neben Kasernen bauen? Dann könnte der Nachwuchs gemeinsame Workshops und Projekte mit den Soldaten machen? Schießübungen, Auslandseinsätze und mehr über den Feind Russland lernen? Die Möglichkeiten sind hier grenzenlos! Wir brauchen deutlich mehr »unkonventionelle Ideen«, Herr Stettner (bildungspolitischer Sprecher der CDU im Abgeordnetenhaus)! :jaja:

Verklärte Großstadtromantik

Kathedrale von Barcelona auf dem Platz »Pla de la Seu« im Stadtviertel Barri Gòtic

Nachdem ich jetzt in Paris, London und Barcelona war (und dauerhaft in Berlin lebe), sind für mich die ewigen Lobgesänge auf die Großstadt-Metropolen (»Stadt der Liebe« etc.) nur noch typische PR-Tourismus-Blasen. Denn die Millionen-Städte sind allesamt groß, laut, stickig, überfüllt, eng, stressig und verstopft. Im Sommer darf man Autoabgase und riesige Smog-Wolken genießen, ständig quetscht man sich durch die Menschenmassen und überall ist Bau- und Verkehrslärm zu hören. Aber Hauptsache man kann sagen: »Hey, ich war schon mal in der und der Stadt«, um dann bewundernswerte Blicke und »Oh-Rufe« zu ernten. Ganz ehrlich ‑und das wird der Tourismus-Branche nicht gefallen- ihr habt absolut nichts verpasst! Und dennoch: ich lebe gern in Berlin und würde nur ungern in irgendein Kaff ziehen, wo wenig los ist. :jaja:

Berliner Bildungsprogramm: eine Kritik

Bildungsprog_titel

Das Berliner Bildungsprogramm ist das pädagogische Leithandbuch für alle Berliner Kindertageseinrichtungen. Viele Bundesländer haben so eine Bibel für Kita-Pädagogen. Auch wenn dieses Handbuch viel dazu beigetragen hat, die Kindertageseinrichtungen als Bildungsinstitutionen und eben nicht nur als Aufbewahrungs- und Abschiebeanstalten für Kinder zu verstehen (damit die Eltern ordentlich lohnarbeiten können!), so ist leider auch dieses Werk durchsetzt von marktwirtschaftlicher Verwertungslogik. Schließlich sollen Kinder für uns weiterhin der Zukunfts-Rohstoff, anstatt unsere Gegenwart sein. Weiterlesen

Bigotte Parallelwelt

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Deutschland ist voller Jammerlappen und Nörgler. Ständig wird sich beschwert. Über Massenerwerbslosigkeit, niedrige Löhne, Zwei Klassen Justiz und –Medizin, Alters- und Kinderarmut, Obdachlosigkeit, Massenüberwachung, Depressionen, Burnout und Einsamkeit, Kriegstreiberei, Lobbyismus, Bankenkasino, Profitgier, Hartz4 – Willkür und vieles andere. Dabei geht es uns doch echt gut! Da gibt es Menschen, beispielsweise in Berlin Zehlendorf, denen es so richtig dreckig geht! Denn trotz dickem Konto, Eigentumshaus, übervollem Kühlschrank, Auto und Garten müssen sie an öffentlichen Plätzen Hunde ertragen, die nicht angeleint sind. Unglaublich, oder?

Deshalb gründen sie auch Bürgerpetitionen für Hunde-Leinenzwang. Milizen, welche die Nichtraucherzonen kontrollieren. Freiwillige Müllwachen. Garten-Hecken-Schützen. Manchmal gibt es sogar richtig Engagierte, die um den gesamten Schlachtensee (Umfang 5,5 Kilometer) alle 500 Meter die Bäume mit Hilfesuchaufrufen, wie beispielsweise nach einem Lila Stirnband, zutackern. Das sind echte Probleme! Und wenn es gegen Ausbeutungsverhältnisse, den autoritären Chef, Massenentlassungen, gegen Banken und Konzerne, den rassistischen Mob oder gegen Propaganda-Medien geht, stehen solche Leute auch auf! Vom Sofa zum Kühlschrank.