Verarmt und Vergessen

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Beitrag auf zeitgeistlos.de von roberto j. de lapuente

Finanzielle Armut hat vielschichtige Auswirkungen. Es geht eben nicht nur darum, dass man weniger Geld zur Verfügung hat, sondern auch gesamtgesellschaftlich als überflüssige Ballastexistenz wahrgenommen, ja abgewertet wird. Wer wenig Geld hat, dem werden nicht nur mangelnde soziale Kompetenzen zugeschrieben (»sozial schwach«), der wird nicht nur für dumm erklärt (»bildungsferne Schichten«), nein, der wird auch weniger Freunde finden und in der Schule bei gleichen Leistungen, im Vergleich mit Kindern aus finanziell starken Haushalten, schlechter bewertet werden. Und zur Krönung wird die Massenarmut stets mit der Eigenverantwortungs-Dogmatik verargumentiert.

Man könnte zur Abwechslung doch mal das Narrativ verbreiten, dass die Wertschätzung eines Menschen nicht an seinen finanziellen Status geknüpft werden darf! Selbstwert und Selbsbewusstsein sollten nicht mehr an der Höhe des Kontostandes gemessen werden! Aber dann würden ja sämtliche Karriere-Psychopathen, Chef-Narzissten und Lohnarbeits-Fetischisten eine ernsthafte Sinnkrise bekommen. Und das darf natürlich nicht sein! Denn eine menschenverachtende Profitmaschinerie ist ohne Psychopathen nicht überlebensfähig.


» Armut schwächt die sozialen Beziehungen
» Lehrer trauen sozial schwachen Schülern weniger zu
» Beiträge zum Thema Armut

»Wir brauchen mehr Armut!«

Ohne Massenarmut keine Pfandflaschen-Rückgabe!

Ohne Massenarmut keine Pfandflaschen-Rückgabe!

Wir haben in Deutschland viel zu wenig finanziell arme Menschen. Hier haben wir absoluten Nachholbedarf! Da sind wir international nicht wettbewerbsfähig! In den USA sowie in vielen asiatischen und afrikanischen Ländern gibt es deutlich mehr bildungsferne und sozial schwache Individuen. Das brauchen wir hier in Deutschland auch! Stattdessen geht es uns einfach viel zu gut! Deshalb wollen auch diese komischen Flüchtlinge alle zu uns!

Rund sechs Millionen Menschen in Deutschland sind von Altersarmut bedroht. Jedes fünfte Kind lebt in Armut. Das sind mehr als 2,5 Millionen Kinder. 800.000 Bundesbürger sind auf „Tafeln“ angewiesen. Mehr als 400.000 Menschen sind obdachlos. Rund 7 Millionen Menschen sind Empfänger von ALG 2. Im Gefängnis Plötzensee war 2014 jeder Dritte Insasse ein Schwarzfahrer, der das Bußgeld nicht zahlen konnte. Rund sieben Millionen Menschen sind überschuldet. Ich denke, da geht noch was! In der deutschen Mittelschicht ist noch viel zu holen! Packen wir es an! :jaja:

Neusprech: Wirtschaftsflüchtling

»Niemand setzt alles aufs Spiel, lässt alles los – die Heimat, Besitz, Familienangehörige, vielleicht sogar Kinder – und das alles nur in der Hoffnung auf den Bezug von Sozialleistungen.«

- proasyl.de vom Juli 2015

ZG-Artikel: Neusprech HeuteAls Wirtschaftsflüchtlinge werden Aussiedler bezeichnet, die nicht wegen Krieg oder politischer Verfolgung ihr Land verlassen hätten, sondern primär aus ökonomischer Not heraus, die beschwerliche Reise angetreten sind. Der Begriff steht damit in direkter Abgrenzung zum Kriegsflüchtling. Weitere negativ konnotierte Wörter in diesem Zusammenhang sind: Elendsflüchtlinge, Sozialtouristen (Unwort des Jahres 2013), Integrationsverweigerer oder Armutszuwanderer. Weiterlesen