Woran erkennt man, dass wir in Deutschland einen tief verinnerlichten Arbeitsfetisch haben? Woran sieht man, dass offensichtlich sehr viele Menschen in Deutschland eine regelrechte »Angst vor der Freiheit« besitzen, wie es Erich Fromm schon vor Jahrzehnten formuliert hatte? In einem BILD-Beitrag zur »Vier-Tage-Woche«. Bei YouTube wurde das Video nach einigen Monaten auf »privat« gestellt. Auf Facebook habe ich es noch gefunden. Weiterlesen
Schlagwort-Archive: Arbeitsrechte
Migrationspolitik
»Rechte Parteien sind in ganz Europa auf dem Vormarsch, weil linke Denker und linke Politiker die tatsächlichen Probleme der normalen Arbeiterschaft nicht sehen und anerkennen wollen.«
Gute Argumente zum Thema Migrationsbegrenzung (aus linker Perspektive) bringt hier der gute Ervin von »Proletopia«. Unternehmen, Politik und Kapital fordern nicht deshalb einen unbegrenzten Zuzug von Migranten und vemeintlichen Fachkräften, weil sie »humanistisch« oder »moralisch« sind, sondern, weil sie damit die Arbeiter gegeneinander (ökonomisch und kulturell) ausspielen können. Die Löhne können so dauerhaft niedrig gehalten und die Arbeiterrrechte »eingehegt« werden. Weiterlesen
Nie wieder?
- Nie wieder Krieg!
- Nie wieder wollen wir Menschen in wertvolle und weniger wertvolle Menschen einteilen!
- Nie wieder wollen wir gleichgeschaltete Massenmedien!
- Nie wieder wollen wir kritische, anders‑, alternativ- und freidenkende Menschen mundtot machen, sie bestrafen, kriminalisieren oder gar einsperren!
- Nie wieder wollen wir durch Denunziation, durch Bespitzelung oder andere technische Möglichkeiten, einen Überwachungsstaat installieren!
- Nie wieder wollen wir eine Willkür-Justiz, die nach Gutdünken sowie nach Haltung und Gesinnung »Recht spricht«.
Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)
»Seit 2004 sind Arbeitgeber verpflichtet, länger erkrankten Beschäftigten ein Betriebliches Eingliederungsmanagement (kurz: BEM) anzubieten.«
Die Sprache ist und war schon immer verräterisch. Zwischen Bullshit-Bingo, Euphemismen, Marketing-Geblubber und verbrannten Begriffen (wie beispielsweise »Nachhaltigkeit«), tropft immer die eigene Weltanschauung hindurch, sowie die Werte, Normen und Narrative, die man den Leuten ins Gehirn impfen will. So auch beim »Betrieblichen Eingliederungsmanagement« (BEM). Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) betont, dass es darum gehe, die Arbeitsunfähigkeit zu überwinden. Die Lohnarbeitsdrohne habe eben unablässig zu funktionieren! Außerdem: »Für den Arbeitgeber rechnet es sich, weil es die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten fördert, Fehlzeiten verringert und damit Personalkosten senkt.«
Die Vokabel »Betriebliches Eingliederungsmanagement« verdeutlicht zwei Dinge. Zum Einen zeigt sie auf, dass nur wer lohnarbeite dazu gehöre, er »eingegliedert« sei. Warum Teilhabe an der Gesellschaft primär und immer Lohnarbeit bedeute, war mir schon immer suspekt. Es beweist, welcher Lohn-Arbeitsfetisch in Deutschland vorherrscht. Außerdem definiert der Begriff die Ware Arbeitskraft, die Haltung zum Lohnarbeiter als Ressource, Humankapital und Objekt. Den Menschen aber vor allem auf seine Funktion als Lohnarbeiter zu reduzieren, ist zutiefst menschenverachtend. Heute aber scheinbar allgemeiner Konsens.
»Seien sie unsicher!«
Entgegen sämtlicher Job-Coacher behaupte ich, dass viele Personaler und Chefs unsichere, nervöse und eher schüchterne Bewerber bevorzugen. Sicher, sie müssen schon das Gefühl und den Eindruck haben (wissen können sie es zu diesem Zeitpunkt meist noch nicht), dass der Kandidat die Aufgaben lösen und die entsprechenden Kompetenzen für den Job vorweisen kann. Aber wie oft habe ich es erlebt (und auch von Freunden, Kollegen und Verwandten erzählt bekommen), dass wenn man im Bewerbungsgespräch zu locker, unaufgeregt und selbstbewusst war (einfach weil der Ablauf samt Fragen immer und immer gleich abläuft), man weniger Vitamin S (Sympathie) erhält. Ganz im Gegenteil habe ich es sogar öfters wahrgenommen, dass man im Gespräch irgendwann meinen Blicken ausgewichen ist und nervös mit dem Kugelschreiber gespielt hatte.
In Deutschland ist die Untertanenkultur immer noch sehr ausgeprägt. In der Arbeitswelt herrscht purer Neofeudalismus. Da will und braucht man devote Lohnarbeitsdrohnen, die funktionieren und nicht aufmucken. Mitdenken und ‑Handeln ist zwar erlaubt, aber stets nur im Interesse des Betriebes. Wer da schon im Bewerbungsgepräch zeigt, dass er sich weder von den Psychofragen, noch von der Selbstverliebtheit des Unternehmens (samt seinen Mitarbeitern) großartig verunsichern lässt, wird schon hier zu einer fragwürdigen Persönlichkeit. Denn wenn man den Kandidaten schon im Bewerbungsgespräch nicht steuern und kontrollieren kann (und er somit keinen vorauseilenden Gehorsam zeigt), wie wird er sich wohl dann im Arbeitsalltag verhalten? Ist er womöglich Gewerkschaftsmitglied? Oder wird einen Betriebsrat gründen? :nene:
Vitamin S
»Aber mein Chef braucht mich!«
Der tägliche Lohnarbeitswahnsinn
Der tägliche Lohnarbeitswahnsinn (Teil 9)
[Im Personalbüro]
Herr Schabanowski: »Mach doch erstmal drei Probetage, dann sehen wir weiter!«
Bewerber: »Den ersten Tag arbeite ich gerne unentgeltlich, aber für die anderen zwei Tage müssten wir jetzt eine ortsübliche Vergütung ausmachen!«
Herr Schabanowski: »Aber ich weiß doch gar nicht, ob Du das alles kannst, was Du in Deinen Unterlagen so alles reingeschrieben hast?«
Bewerber: »Das sehen Sie doch dann am ersten Tag!«
Weiterlesen
Presseblick (61)
In den Niederlanden wurde der »Rechtspopulist« (wieso gibt es nur Rechts- und Linkspopulisten, aber niemals Mittepopulisten?) Geert Wilders »verhindert«. Das lässt den Redakteur Peter Riesbeck von der Frankfurter Rundschau zur Rettung der Demokratie hinreißen und er beschwört zugleich den Martin Schulz: »Die Sozialpolitik als klassische Verteilungspolitik ist zurück.« Klar doch. Verteilen wird der EU-Technokrat höchstens von unten nach oben. Warum warten immer noch so viele Menschen auf Erlösung? Weiterlesen
Der Anschlag (34)
Physiotherapeuten in Deutschland sehen aufgrund millionenfacher, täglicher Wirbelsäulenverkrümmung von smartphone-Besitzern, eine neue Krankheit auf sich zukommen: den Smart-Nacken.
Kolumbien wird als Produktionsstandort für Großunternehmen und Konzernen immer beliebter. Mitglieder sozialer Protestbewegungen sowie Gewerkschafter werden seit Jahrzehnten von kriminellen Banden und Paramilitärs regelmäßig ermordet. Firmen wie Nestle und Coca Cola fordern dennoch eine mutmaßliche rückhaltlose Aufklärung.
Außerdem gibt es das Gerücht, dass es eventuell, unter Umständen, mit geringer bis erhöhter Wahrscheinlichkeit bald eine Ankündigung geben wird. Wann es dazu Näheres gibt, ist noch nicht klar. Dennoch sollten die Folgen bekannt seien. Alles Weitere ist reine Spekulation.
Konservative Geschichtsvergessenheit
Viele konservative Biedermeier-Weltverleugner-Spießer mögen linkspolitische Menschen nicht. Diese ewigen Weltverbesserer, Gewerkschafter, Klugscheißer, Verkehrblockierer-Demonstranten, Aktivisten, Verräter-Whistleblower und die unbequemen Freidenker. Sie genießen aber alle Segnungen und Vorzüge, die eben genau Gewerkschafter und linke Aktivisten für die arbeitende Bevölkerung erkämpft haben. Und sie tun alle so, als seien diese Regelungen Naturgesetze oder von Gott gegeben. Dabei wurden sie mit viel Blut, Schweiß und Tränen erkämpft. Streikende Arbeiter, Sozialisten und politische Aktivisten wurden und werden auch weiterhin weltweit ermordet. Blutige Streikniederschlagungen finden auch heute noch überall in der Welt statt. Eben nur nicht direkt vor unseren Augen.
Die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, der 8 Stunden Arbeitstag, die Elternzeit und die 5 Tage Woche sind keine großzügigen Geschenke des Kapitals gegenüber der arbeitenden Bevölkerung gewesen. Nein, sie mussten hart und brutal erkämpft werden! Nur infantile Facebookianer, verkappte Mittelschichts-Rassisten und Sofa-Shitstormer sind eben nicht diejenigen gewesen (und werden es auch niemals sein!), die auch aufgestanden sind und sich für das Wohl der Bevölkerung eingesetzt haben. Das waren in aller Regel progressive Kräfte. Heute verachten diese Leute voller Inbrunst die Linken, die »Gutmenschen« wie sie es oft abwertend formulieren, genießen aber gleichzeitig die Menschen- und Arbeitsrechte, die ohne linkes Engagement in der Vergangenheit niemals zustande gekommen wären.
Der Anschlag (23)
Der Präsident vom Arbeitgeberverband Gesamtmetall, Dr. Rainer Dulger, fordert, dass sich Arbeitsrechte und Tarifbestimmungen nach der Wettbewerbs- und Profitfähigkeit von Unternehmen ‑und nicht nach gesellschaftlichen, moralischen oder humanistischen Prinzipien- richten sollten. Die SPD findet das gut.
Das neue Samsung Galaxy S10 hat viele neue, sehr nützliche und äußerst wichtige Funktionen: es verdrängt die reinigende Ruhe, sendet gesundheitsschädliche elektromagnetische Signale und macht sie zu einem infantilen Konsumzombie. Greifen Sie zu! Jetzt kaufen!
Der Bertelsmann Verlag und Amazon haben sämtliche Publikationen von Karl Marx, Herbert Marcuse, Aldous Huxley, George Orwell, Theodor W. Adorno und vielen weiteren gesellschafts- und systemkritischen Autoren aus ihrem Sortiment genommen. Beide Buchanbieter seien sich einig, dass dies verschwörungstheoretischer Populismus und somit Verdummung sei.