Neusprech: Kaufkraftarmut

Demnach beträgt der Anteil der Kaufkraftarmen in Berlin 21,3 Prozent, nur in Bremen gibt es mit 24,6 Prozent noch mehr Kaufkraftarmut.“

tagesspiegel.de vom 2. März 2017

ZG-Artikel: Neusprech HeuteDer Begriff „Kaufkraftarmut“ setzt sich aus den Wörtern Kaufkraft und Armut zusammen. Das Institut für Wirtschaft in Köln definiert das Schlagwort so: „Die Kaufkraftarmut ist der Anteil an Personen mit einem Einkommen von weniger als 60 Prozent des regional preisbereinigten deutschen Medianeinkommens; in Prozent der Bevölkerung.“ Um den Begriff der Armut werden regelrechte Diskurs- und Statistik-Kriege geführt. Immer mit dem Ziel, Massenarmut weg zu rechnen und finanzielle Existenznot von Millionen von Menschen in Deutschland nicht anzuerkennen, weil sie nach Statistikberechnung X oder Methode Y nicht mehr als arm gelten (sollen). Weiterlesen

Presseblick (54)

welt.de vom 10. Juli 2016

welt.de vom 10. Juli 2016

Es gibt kaum eine Banken-Affäre in der die Deutsche Bank nicht involviert ist. Jens Berger von den Nachdenkseiten hält sie für die gefährlichste Bank der Welt. Und der sollen wir wieder Unmengen an Steuergeldern in den Rachen schieben? :sick:  Weiterlesen

»Deutschland ist wirtschaftlich erfolgreich!«

EU-Abgeordnete, Journalisten, Linksgrüne, vermeintliche Wirtschaftsexperten, die Bundesregierung, (auch linke) Akademiker und Intellektuelle sowie viele, viele Andere wiederholen ständig und überall diesen Glaubenssatz. Dabei bleibt stets die Frage: Wer ist mit Deutschland eigentlich gemeint? Die mehr als 7,5 Millionen Bezieher von ALG 2 und Sozialgeld? Die 2,5 Millionen Kinder in Armut? Die 8 Millionen, die im Niedriglohnsektor arbeiten? Die 2,5 Millionen Rentner, die in Armut leben? Die rund 850.000 Obdachlosen? Die 4 Millionen Menschen, die an Depressionen leiden? Generation Praktikum? Akademisches Prekariat? Flüchtlinge? Nein, natürlich nicht. Mit Deutschland sind Konzerne, Unternehmen, Banken und Millionäre gemeint. Nur sagt das niemand. Stattdessen wird die Volksgemeinschaft beschworen und immer wieder so getan, als hätten die Ärmsten der Armen irgendetwas davon, wenn Banken und Konzerne satte Profite machen.

Konzerne. Kunden. Kranke.

schere_titel»Die Schere zwischen arm und reich klafft immer weiter auseinander«, ist ein beliebter Satz, auch und gerade von linken und progressiven Vertretern. Ich frage mich, gibt es auch nur eine Gemeinsamkeit zwischen Hedgefonds-Managern und Hartz4-Empfängern? Ist die Schere hier nicht die völlig falsche Metapher? Muss der Versuch, an die Solidarität und den politischen Willen von Reichen und Vermögenden zu appellieren, nicht zwangsläufig scheitern?

Presseblick (42)

Der Prozess zu den NSU-Nazi-Morden bleibt weiterhin ein Schmierentheater und eine Farce sondergleichen: »NSU-Terroristin Beate Zschäpe bekommt einen vierten Pflichtverteidiger.« Gleichzeitig ergießt sich die öffentliche Berichterstattung in Informationsmüll und Desinformationskampagnen. Dokumentationen über die NSU werden im Spätabendprogramm gezeigt, wenn überhaupt. Die These von den drei verrückten Einzeltätern, glaubt doch kein Mensch mehr. Seit bald vier Jahren wird gemauert, getrickst, gelogen, geschwiegen und es verschwinden Geheimdienst-Akten.  Wetten, dass Frau Zschäpe einen tragischen Unfall haben wird oder unfreiwillig Selbstmord begeht, sobald sie tatsächlich mal auspacken sollte? So wie die drei NSU-Zeugen, die alle auf rätselhafte Weise umgekommen sind. Weiterlesen

Wer ist Wir?

»Nach den ungeheuren Untaten des vergangenen Jahrhunderts sind wir heute die wohlhabendste Nation Europas, die sogar von der jüngsten Euro-Krise noch profitiert.«

- Albrecht von Lucke. »70 Jahre Befreiung: Deutsche Kälte, deutsches Glück«. Blätter. Ausgabe Mai 2015. S. 8

Anmerkung: Die emotionale Solidaritäts-Konditionierung des Wir wird mittlerweile inflationär gebraucht. Wir sind Papst. Wir sind Pizza. Wir sind Deutschland. Das aber auch vermeintlich Linke das Narrativ des wir sind wohlhabend häufig gedankenlos übernehmen, ärgert mich. Denn wohlhabend, reich und vermögend sind in Deutschland die oberen zehn Prozent. Der ganze Rest wird jedes Jahr ärmer. Von einem wir sind wohlhabend kann einfach keine Rede sein.

Presseblick (19)

Der Stern schreibt über das sogenannte Komasaufen bei Jugendlichen: »Komasaufen ist seit Jahren bei Jugendlichen eine ebenso beliebte wie gefährliche Freizeitbeschäftigung.« Beschrieben wird der Ist-Zustand und die tollen Anti-Alkohol-Kampagnen. Hat sicher nichts damit zu tun, dass viele Jugendliche keinerlei berufliche Perspektiven für sich sehen, keine intakte Familie haben, durch RTL und BILD verblödet werden oder sich, wegen dem extrem hohen Leistungsdruck, als komplette Versager fühlen — romantisierender, gutmenschelnder Humanismus-Quatsch! Das sind coole Gangster, die sich aus Spass an der Freude das Hirn wegsaufen. Weiterlesen

Presseblick (16)

Als erstes gibt es von mir heute einen absoluten Lesebefehl (!) für »TAFTA — die große Unterwerfung« von Lori Wallach in der aktuellen Le Monde Diplomatique. Der Artikel thematisiert das gerade in Verhandlung stehende sogenannte »Freihandelsabkommen« zwischen der USA und der EU. Alleine der Begriff ist nicht nur Neusprech, sondern pure Propaganda. Es wird zwar ständig darüber berichtet, aber nicht, was genau in dem Vertrag nun stehen wird. Faktisch geht es um nichts anderes als um einen Putsch der Konzerne gegen die Nationalstaaten, die Demokratie und die Weltbevölkerung. Unternehmen dürfen fortan Nationalstaaten wegen vermeintlich fehlender Gewinne verklagen, Verbraucherschutzgesetze werden abgeschafft, der Datenschutz faktisch aufgehoben, der Klimaschutz entsorgt und vieles mehr. Einen guten und ausführlichen Blogbeitrag zum Thema gibt es auch auf Pravda TV. Für Linksliberale ist das natürlich alles nur Verschwörungstheorie. Weiterlesen

Presseblick (8)

SpiegelOnline schreibt von einer Studie, die einen »eklatanten Fachkräftemangel in der Pflege« kritisiere. Schon wieder, die Lügen-Propaganda vom Fachkräftemangel. Bei real existierenden sechs bis sieben Millionen erwerbslosen Menschen in Deutschland (die natürlich alle unqualifiziert sind) vom Fachkräftemangel zu schwadronieren, ist völlig daneben. Es besteht wohl eher einen Mangel an Arbeitskräften, die sich freiwillig für einen Hungerlohn kaputt schuften wollen. Wenn man sich die Zustände in Alten- und Pflegeheimen anschaut, ist es kein Wunder, dass die Menschen in Deutschland Angst vorm älter werden haben.

Nachdem Attac recherchiert hat, dass mehr als drei Viertel der »Griechenland-Hilfsmilliarden« vor allem an Banken, Investoren, an Reiche und Vermögende in Griechenland geflossen sind, ist man sich nicht zu schade, auch weiterhin von »Athen-Retter«, »Griechenland-Hilfe«, »Athen-Millionen« oder »Griechenland-Retter« zu schwafeln, wie es focus.de beispielsweise macht. Es sind Banken-und-Reichen-Milliarden. Das griechische Volk darf, durch das radikale Spar- und Kürzungsprogramm das die EU ihr aufzwingt, vor allem drastische Einschränkungen ihrer Lebensqualität hinnehmen. Das ist keine »Rettung«, sondern eine Katastrophe. Weiterlesen