Diese Blogger sind ja nur am meckern, motzen, schimpfen und nörgeln. Es würden die konstruktiven Lösungen und die ausformulierten Alternativen fehlen, so der häufig vorgebrachte Vorwurf, um Gesellschaftskritiker mundtot zu machen. Und auch wenn ich öfters betone, dass es mehr als genug alternative Ideen und Gesellschaftsmodelle gibt, (sofern man wirklich danach suchen und zuhören will!) so möchte ich heute selbst ein paar Impulse liefern, wie eine menschenfreundliche Welt aussehen könnte. Ein komplett ausgearbeitetes 800 Seiten Ismus-Manifest mit 100-Prozent-Glücksgarantie müsst ihr jedoch woanders suchen. ;) Weiterlesen
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Die AfD und die Wahlen
Seitdem die AfD mit krachenden Ergebnissen den Einzug in die Länderparlamente von Mecklenburg-Vorpommern und Berlin geschafft hat, gibt es eine helle Aufregung. Nicht nur in unseren bürgerlichen Leitmedien, sondern auch in Kleinbloggersdorf. Direkte und subtile Vergleiche mit der NSDAP werden gezogen und der Untergang des Abendlandes beschworen, sollte die AfD auf Bundesebene im Jahr 2017 signifikante Ergebnisse erzielen. Ich halte das ‑ehrlich gesagt- für übertriebene Hysterie. Übrigens wurde wieder einmal mit knallharten Lego-Phrasen, Gummiwörtern und Bullshit-Bingo-Begriffen »gekämpft«. Und ich habe letzten Sonntag in Berlin bewusst nicht gewählt. Im Folgenden hierzu eine kurze Erklärung. Weiterlesen
Hätte. Könnte. Müsste.
Im akademischen und wissenschaftlichen Betrieb ist es üblich, dass am Ende einer Meinung, eines Essays, einer Abhandlung, eines Kommentars oder einer Analyse eine Handlungsempfehlung stehen muss. Lösungsvorschläge und Alternativen sollen formuliert werden. So haben es Akademiker und Wissenschaftler gelernt und so liest man es auch in etlichen Magazinen, Zeitungen und Fachpublikationen. Sie kommen damit der vielfach geforderten konstruktiven Kritik nach. Diese impliziert, dass alleine das Erkennen und Analysieren eines Sachverhaltes, noch keine Kritik mit Mehrwert sei. Zwar ist es richtig und wichtig, Alternativen und Lösungen zu formulieren und anzubieten, oft verbleiben diese jedoch im absurd-fiktiv-konjunktiven Paralleluniversum, weil sie realpolitische und tatsächliche Machtverhältnisse komplett ignorieren und an den guten Willen glauben und appellieren wollen. Weiterlesen
Meinungsbildung
Es ist gar nicht so einfach halbwegs kritische Medien zu finden. Wer die Schnauze voll von Tsipras‑, Griechenland‑, Linkspartei- und Putin-Bashing hat, wer nicht nur Hetze gegen Gewerkschaften (GdL), Merkel-Hofberichterstattung und nicht nur wirtschafts- und US-freundliche Artikel lesen will, der kann sich beispielsweise folgende alternative Nachrichtenseiten (und natürlich unsere Blogroll) zu Gemüte führen:
» Junge Welt
» Blätter
» RT Deutsch
» WSWS
» Telepolis
» Nachdenkseiten
» Le Monde Diplomatique
Habt Ihr weitere Empfehlungen?
Und es gibt Alternativen!
Es muss nicht immer gleich die große Revolution oder der Zusammenbruch sein. Letzterer wird sowieso irgendwann kommen, denn in einer Welt mit endlichen Ressourcen, muss der Kapitalismus, der auf unendlichem Wachstum beruht, zwangsläufig eines Tages zusammenbrechen. Auch der kleine Widerstand ist ein Anfang:
Konsumverweigerung. Nur das kaufen, was man wirklich braucht (Essen, Kleidung, Möbel, Gebrauchsgüter etc.). Kaputte Dinge reparieren. Wenn möglich: eigenen Strom produzieren, eigenes Gemüse anbauen. Auf Status-Konsum weitestgehend verzichten. Weiterlesen
Alternativloser Istzustand
- Wer vermeintliche Tatsachen offen kritisiert, der ist ein Querulant und Störenfried.
- Wer sich für Kunst, Kultur und Literatur interessiert, der ist ein Besserwisser und Klugscheißer.
- Wer eine Welt ohne Armut, Leid und Krieg anstrebt, der ist ein hoffnungsloser Träumer und Idealist.
- Wer nach Macht- und Eigentumsverhältnissen fragt, der ist ein Spinner und Verschwörungstheoretiker.
- Wer finanziell schwachen, kranken oder alten Menschen hilft, der ist ein Gutmensch und Sozialromantiker.
- Wer die Dinge beim Namen nennt, der ist ein Miesmacher und Pessimist.
Jeder, der nicht im Sinne der gegebenen Herrschaftsverhältnisse denkt und handelt, ist ein unbequemer und realitätsfremder Zeitgenosse.
Die Frage ist eine Antwort
In Zeiten der Krise, in der unser Glauben an das kapitalistische System, an Leistungsideologie und Lohnarbeitszwang immer öfter in Frage gestellt wird, suchen viele Menschen nach Auswegen und Lösungen aus dem Dilemma. Es gibt zwar, aus linker Perspektive, wirtschaftspolitische Alternativen und andere Gesellschaftsentwürfe zum Spardiktat der Regierung (Mindestlohn, Einkommensumverteilung, Reichensteuer, bedingungsloses Grundeinkommen, Bankenregulierung usw.), aber ob sich damit die Lebenssituation von Millionen Menschen signifikant verbessert, ist mehr als zweifelhaft.
Letztendlich sind viele, solcher linkspolitischen Vorschläge, aus der Motivation heraus geboren, den letzten Rest des verfaulten Systems irgendwie noch zu retten. Auch wenn diese Massnahmen vorerst wichtige Methoden darstellen, um noch mehr Leid zu verhindern. Was wir dennoch dringend brauchen sind grundsätzliche Fragen. Weiterlesen
Der Nicht-Journalismus
Uns linken Bloggern wird oft vorgeworfen, wir würden nur nörgeln, meckern und schimpfen. Wir seien die Zweit- und Resteverwerter der bürgerlichen Presse und anderer Internet-Plattformen. Wir würden kaum eigene Alternativen aufzeigen. Vergessen wird häufig, dass ein Blog ein Meinungsmedium ist und dass viele mehr daran interessiert sind, ein kritisches Bewusstsein zu fördern, als sich um Details von vermeintlichen Alternativen zu streiten. Des weiteren vermischen viele die Medien Blog und Journalismus. Der Journalismus hat nicht nur sehr viel mehr Ressourcen, als ein Ein-Mann/Frau-Blog, sondern auch eine Verantwortung und Aufgabe gegenüber der Gesellschaft. Die sog. »vierte Gewalt« soll zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft vermitteln und den demokratischen Geist fördern. Leider sind viele Medien gleichgeschaltet und ergötzen sich an ihrer Hofberichterstattung. Im folgenden einige Verbesserungsvorschläge für unsere liebe Presse:
- Reportagen über Asyl‑, Obdachlosen- und Altenheime
- Kritische Fragen bei Interviews mit Politikern und führenden Wirtschaftsvertretern statt Stiefelleckerei
- Regelmäßige Selbstreflektion und Selbstkritik über eigene journalistische Vorgehensweisen und Methoden
- Aufzeigen alternativer Gesellschafts- und Wirtschaftsmodelle
- System- und Strukturkritik statt dauernde Personalisierungsmethoden
- Transparenz und Übersicht aller Journalisten, Praktikanten und freien Mitarbeiter einer Redaktion
Alternativen
»Immer nur motzen und kritisieren ist ja leicht«, sagen einige. »Sag doch mal wie man es besser machen könnte! Wenn Du das nicht kannst, ist Deine Kritik ja nichts wert!«, sagen andere. Auch wenn ich dieser Prämisse nicht zustimme, da das Wesen der Kritik nicht zwingend daran geknüpft ist, Alternativen vorschlagen zu müssen und weil die Forderung nach Alternativen häufig nur dazu dient, die Kritik selbst zu unterbinden, den Kritiker mundtot zu machen. So werde ich mich heute dennoch daran versuchen, ein paar kurze und allgemein gehaltene Vorschläge zu bringen. Mich also selbst eurer Kritik zu stellen, wenn man so will. Nur um zu zeigen, dass eine andere Welt und Gesellschaftsform möglich ist. Ihr könnt natürlich gerne ergänzen und kritisieren ;) Weiterlesen