Digitale Dystopien

Das erledigen heute smartphones:

Die Omnipräsenz des Smartphones scheint niemanden (mehr) zu kümmern oder zu stören. Man kann kaum noch im Augenblick leben, ihn genießen und auf sich wirken lassen. Alles wird mit dem smartphone via Foto und Video konserviert, sich in den Chats und sozialen Netzwerken inszeniert (»Seht her! Mein tolles Leben! Mein süßes Kind! Mein gutes Aussehen! Meine niedliche Katze!«). Als ich letztens bei einer Tanz-Aufführung in einer großen Sporthalle von mehreren Schulen mit vielen Kindern war, saßen hunderte Eltern auf den Plätzen und hielten die ganze Zeit ihre smartphones hoch. Sie machten Fotos und/oder Videos. Es war eine Groteske. Wie in einem dystopischen Science-Fiction-Film.

Als ich mal an einem See war, haben sich zwei junge Mädchen vor ihren mobilen Endgeräten inszeniert, ohne auch nur einen Fuß in das Wasser zu setzen. Dann sind sie gegangen. Auf Facebook/WhatsApp stand dann bestimmt: »Coole Party am See gemacht« oder so ähnlich. In Bus und Bahn hängt mittlerweile fast jeder vor diesen Geräten. Mit Stöpsel in den Ohren. Abgeschirmt. Isoliert. In einer Bespaßungs-Glocke. Im Museum, im Schwimmbad, im Kino, auf Wald-Spaziergängen, in Restaurants, auf Konzerten, auf Kinderspielplätzen, in den Schulen und auf den Arbeitsplätzen – es gibt keinen sozialen Raum mehr, der frei ist von Digitalisierung, Konservierung und (Selbst-)Inszenierung. Und dann wollen mir diese Junkies weismachen, das alles hätte keine langfristigen Folgen? :wtf:

Wer kein Geld hat

Wer kein Geld hat, ist eine gescheiterte Existenz.
Wer kein Geld hat, ist ein fauler Nichtsnutz.
Wer kein Geld hat, ist selbst schuld.
Wer kein Geld hat, ist ein Versager.
Wer kein Geld hat, ist unattraktiv.

Ist es nicht traurig, würdelos und erbärmlich, seine Mitmenschen nur nach ihrem finanziellen Vermögen und Besitz zu beurteilen?

»Aber liegt es nicht doch an der Person?«

Ein schönes Beispiel dafür, wie die Leitmedien immer wieder versuchen, die Linkspartei zu spalten, ihre Konzepte zu ignorieren und ihre gesamte Politik lächerlich da stehen zu lassen. Moderator Michael Hirz eiert fast in der gesamten Sendung herum, geht auf keine Antwort wirklich ein und versucht krampfhaft das Interview auf Personalfragen herunter zu brechen. Natürlich in der Hoffnung, dass Frau Wagenknecht irgendetwas belastendes über ihre Parteikollegen sagt, was dann morgen in allen bürgerlichen Massenmedien stehen würde, um die Linkspartei weiterhin nieder zu machen. Diese Medien-Bashing-Methode gegenüber der Linkspartei wird schon seit Jahren angewendet, aber von vielen immer noch als »Übertreibung« bezeichnet. Dabei ist es nur folgerichtig, dass die Öffentlich-Rechtlichen, die fest in der Hand von CDU und SPD sind, sowie die privaten Massenmedien, die den Reichen gehören, keine Freunde von der Linkspartei sind.

Gleichgültigkeit ist Liebe

Rund drei Millionen Views hat das BVG-Lied »Is mir egal!« von Kazim Akboga auf youtube.com bisher generiert. Die Berliner Nahverkehrsbetriebe wollen im Rahmen ihrer »weil wir Dich lieben — Kampagne« das Image der BVG verbessern.

Vergessen wurden leider folgende Zeilen:

Schwarzfahrer eingeknastet — Is mir egal!
Sparen, kürzen, entlassen — Is mir egal!
Überhöhte Fahrpreise — Is mir egal!
Assi-Kontrolleure — Is mir egal!
Überfüllte Busse — Is mir egal!
Miese Löhne — Is mir egal!

Informationskrieg

Jeder, der die offizielle Darstellung von 911 anzweifelt, die USA, Israel oder die NATO kritisiert, wird in der wissensneutralen Wikipedia als Verschwörungstheoretiker, Antisemit oder Populist diffamiert und mit rechtsradikalen Holocaustleugnern in einen Topf geworfen. Der Musiker Xavier Naidoo und die ehemalige Moderatorin Eva Herman tauchen dort beispielsweise in einer Verschwörungstheoretiker-Liste auf, zusammen mit den Holocaustleugnern Ernst Zündel und Mahmud Ahmadinedschad. Es würde mich nicht wundern, wenn hier mitunter die »Dienste« aktiv sind, um missliebige Personen zu diskreditieren.

Das die anonymen Wikipedia-Autoren häufig alles andere als wissenschaftlich-objektiv agieren, zeigt dieser Film exemplarisch anhand von Daniele Ganser:

Nebenbei: »Wikipedia-Administrator betrieb wohl mit mindestens zwei Accounts PR für Pharmakonzern Merck.«

ZG — The Movie

Niemand hat uns gefragt, wie wir auf die »Enzyklopädie des relativen Wissens« gekommen sind und da haben wir uns gedacht, wenn es keine Sau interessiert, machen wir doch einen Film darüber... klingt logisch, oder?

Letzten Sonntag erst fertig geworden und heute schon für euch online. Das ist doch Wahnsinn! Also hier das 5:46 Minuten Meisterwerk. Viel Spaß.

»Warum schweigen die Lämmer?«

Der Psychologe und Hochschullehrer Rainer Mausfeld hält eine sehr empfehlenswerte Vorlesung darüber, wie aktuelle Herrschaftsinstrumente sowie Kontrolltechniken funktionieren und warum es keinen Widerstand in der Bevölkerung gibt. Empörungs- und Meinungsmanagement seien sehr effektive Maßnahmen, um die Menschen ruhig zu stellen. Zudem behauptet er treffend: »Westliche Demokratien sind de fakto Oligarchien.«

Krieg oder Frieden?

Ja, ich weiß, Ken Jebsen polarisiert die Netzgemeinde. Er sei ein sog. Neu-Rechter, ein Antisemit, ein Wichtigtuer und Verschwörungstheoretiker. Manche finden ihn auch einfach nur unsympathisch. Mir ist das gleich, auf die Inhalte und nicht auf die Bezeichnungen sollte es ankommen. Und die Sendung ist durchaus empfehlenswert, da die Gäste nicht nur Phrasen dreschen oder Bullshit-Bingo von sich geben, keine bezahlten Mietmäuler sind und sich trauen, die USA zu kritisieren. Im Übrigen dürfen alle Gäste auch ausreden.