Im Wind-Schatten von Corona nehmen die Digitalisierungspläne von einflußreichen Silicon-Valley-Lobbyisten wieder kräftig Fahrt auf. Es soll keine öffentliche Debatte mehr über das »ob«, sondern nur noch über das »wann« geben. Homeschooling, digitale Schule, KI, Algorithmen, autonomes Fahren, smarte Technologien und so weiter, sollen möglichst schnell um- und eingesetzt werden. Die Diskussion über Folgen, Gefahren und Risiken ist zum Erliegen gekommen. Ein Blick in die Presse verdeutlicht das:
- »Deutsches KI-Hauptzentrum baut neue Sektion in Lübec«
- »Wie Tesla auf Grünheide prallt«
- »Mediamarkt und Saturn setzen smarte Türsteher ein«
- »Familienministerin sieht digitale Teilhabe Älterer nicht ausgeschöpft«
- »Unternehmen digitalisieren verstärkt Dokumentenverwaltung«
- »Smartphone als Perso: Ausweisfunktion kommt noch dieses Jahr«
- »Fast alle Landwirte digitalisieren ihre Maschinen«
Natürlich ist das alles sicher, nutzerfreundlich, bequem, einheitlich, flexibel und produktiv. Öffentliche Diskussionen über Risiken und Gefahren sind hier nicht erwünscht. Selbst in der Schule habe ich das erlebt, wo ein Großteil der Lehrerschaft die kreidefreien Lehrerzimmer sowie die Medienkompetenz nur als Umsetzungsproblem debattieren, aber nicht, ob und inwiefern das überhaupt notwendig und zielführend sei.