Geschwätz von gestern (31)

Mit einem »Oh, tut uns leid, ist halt dumm gelaufen. Es war eben Krise!« oder mit einem »War doch alles gar nicht so gemeint!« ist es sicher nicht getan. Zuerst muss es eine General-Amnestie für alle geben, die wegen Verstößen von Impfpflichten und C‑Maßnahmen Strafen zahlen oder sogar Haft absitzen mussten.

Dann sollten alle Bußgelder zurückgezahlt werden. Genau das haben Slowenien und Italien übrigens gemacht. Ist also weder übertrieben, noch unmöglich. In Deutschland sind wir davon noch sehr weit entfernt. Wir üben uns (wieder einmal) im Vertuschen, Verdrängen und Verleugnen. Darin sind wir schließlich Weltmeister. Weiterlesen

Neulich bei der GEW...

Mir ist aufgefallen, dass die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Berlin einen großen Schwerpunkt auf Diversität- und Gender-Themen legt. Natürlich darf auch der Kampf »gegen räääächts« nicht fehlen. Auch in ihren Berliner Büro- und Seminarräumen hängen viele Plakate hierzu. Dagegen wäre erst einmal nichts einzuwenden. Es gibt viele Lohnarbeiter, die in ihrem Arbeitsleben diese Bereiche beackern müssen. Beispielsweise Lehrer beim Kultur-Clash in sog. »Willkommensklassen«.

Allerdings bewirkt der übermäßige Schwerpunkt auf Klimagerechtigkeit, Feminismus, Diversität und Gender, dass für die eigentlichen Kernthemen einer Gewerkschaft, kaum noch Raum und Zeit zur Verfügung stehen: Arbeitsbedingungen. Vergütung. Prekäre Beschäftigungsverhältnisse. Tarifflucht. Alters- und Kinderarmut. Aber vor allem die Entwicklung und Stärkung eines proletarischen Klassenbewusstseins.

Der Blick sowie der Fokus auf ökonomische Ungleichheiten und strukturelle Ungerechtigkeiten wird immer weiter, zugunsten einer sich stets um sich selbst kreisenden sexuellen Identitätspolitik, verdrängt. Methoden und Prinzipien von Macht und Machtausübung, Soziale Gerechtigkeit, Ausbeutung, Kampf gegen (Neo-)Kolonialismus und Neoliberalismus, mehr Transparenz und weniger Korruption — das alles findet bei der GEW immer weniger statt. Ein Blick in ihre Vorträge und Seminare genügt.

Die »Selbstgerechten« denken aber weiterhin, sie seien »links« und würden für »die gute Sache« eintreten, merken aber nicht, dass sie damit vor allem den »Arbeitgebern« einen großen Gefallen tun. Denn wenn sich jeder nur noch um die eigene sexuelle Identität kümmert und sorgt, dann kann es kein solidarisches Klassenbewusstsein unter Lohnarbeitern mehr geben.


Neulich...
GEW und Corona

Der tägliche Lohnarbeitswahnsinn (16)

spiegel.de vom 17. Dezember 2024

In Zeiten von Massenentlassungen, Inflation und einer großen Wirtschaftskrise in Deutschland, kommt das Thema »Arbeitslosigkeit« wohl endlich auch in der Mittelschicht an. Wie dieses Millieu nun damit umgeht, zeigt exemplarisch der Beitrag von Clara Ott auf spiegel.de vom 17. Dezember 2024: »Meine zwölf Erkenntnisse aus drei Monaten Arbeitslosigkeit.«

Die 44-jährige Journalistin und Buchautorin gibt Handlungsempfehlungen und Verhaltenstipps für die Arbeitslosigkeit, ohne auch nur einmal den Lohnarbeitsfetisch in Deutschland kritisch zu beleuchten. Von einem analytischen, strukturellen oder gar politisch-ökonomischen Blick ganz zu schweigen.
Weiterlesen

Der pädagogische Happen (63)

Vater: (sitzt seit 15 Minuten im Foyer der Schule, wartet offensichtlich auf sein Kind und glotzt die ganze Zeit auf sein Smartphone. Um ihn herum herrscht reger Schulbetrieb.)

Pädagoge: »Würden Sie bitte Ihr Smartphone ausmachen? Auf dem gesamten Schulgelände existiert ein Smartphone-Verbot für Kinder, Eltern und Personal. Haben Sie die zahlreichen Hinweisschilder gesehen?«

Vater: »Ja, habe ich gesehen. Aber ich dachte, das gilt nur für die Kinder? Warum auch für Erwachsene?«

Pädagoge: »Weil wir eine Vorbild-Funktion einnehmen, die Kinder schon genug vor digitalen Bildschirmen sitzen und unsere Schule primär ein analoger Lern- und Bildungsort sein soll. Es wurde auch schon mehrfach durch verschiedene Kanäle (Elternabend, E‑Mail-Verteiler, Postmappe, Schulcloud etc.) kommuniziert. Würden Sie jetzt bitte Ihr Smartphone ausmachen und einstecken?«

Vater: »Habe ich nicht mitbekommen. Wer sind Sie überhaupt?«

Pädagoge: »Ich bin Pädagoge und arbeite hier.«

Vater: »Hmm. Na gut. Ich dachte schon, Sie wären ein anderer Vater. Ich bin gleich fertig, ok?«

Pädagoge: »Nein! Sie machen jetzt bitte sofort das Smartphone aus und stecken es ein! Ansonsten können wir auch direkt zum Schuldirektor gehen. Der sitzt hier zwei Türen weiter.«

Vater: »Boah, warum denn gleich so unfreundlich? Was sind Sie denn für Einer? Ich mach ja schon.« (verzieht das Gesicht, steckt das Smartphone ein und zieht von dannen.)


Kinder in Deutschland
Der pädagogische Happen

Intellektuelle Beleidigung

Man muss sich das unbedingt mal geben. Auch wenn es schmerzt. Zwanzig Minuten pure Realsatire. Haltung ist alles. Kompetenz ist nichts. Frei nach dem Motto:

»Bis zu einem Bäcker habe ich es noch nicht gebracht. Das ist ausgezeichnet, dann können Sie anfangen, sagte Antonio darauf. Wenn Sie nämlich wirklich Bäcker wären oder etwas vom Backen verstünden, dann wäre nichts zu machen.«

- B. Traven. »Die Baumwollpflücker«. Rowohlt Verlag. Hamburg 1962. S. 45

Und bitte daran denken: jede Kritik an infantiler Tieffliegerei und intellektueller Kleingeistigkeit, ist »Hass« und »Nazi«. Wir leben weiterhin nicht nur im besten Deutschland aller Zeiten, sondern haben auch weiterhin die beste deutsche Regierung und die beste deutsche Außenministerin seit Bestehen der Bundesrepublik!

Die große Debilmachung (15)

»Wir träumen von Frieden, doch erst müssen wir gewinnen.«


Während wir im Russisch-Ukrainischen-Krieg bereits insgesamt mehr als 1 Millionen Tote zu verzeichnen haben, gibt es immer noch Menschen, die von den »Bildern von Bergamo« sprechen, um verfassungswidrige und menschenverachtende C‑Maßnahmen zu rechtfertigen. Nur weil wir keine Bilder von den riesigen Leichenbergen im Ukraine-Krieg sehen, heißt das eben nicht, dass sie nicht existieren. Wer angesichts von 1 Millionen toten Menschen immer noch von »Taktik«, »Strategie«, »Einflusssphären« oder einem »Sieg« spricht, und Friedensverhandlungen weiterhin ablehnt, für den können Empathie und Mitmenschlichkeit nur leere Worthülsen sein.
Weiterlesen

Ziegenjournalismus (14): »Selbstzensur«

Haben Journalisten den Mut, die Hand zu kritisieren, die sie füttert?

Die Methoden zur Unterdrückung und Ausgrenzung von nicht erwünschten Meinungen, Analysen und Argumenten, sind immer auch ein Ausdruck des jeweiligen Zeitgeistes und der konkret vorhandenen technischen Möglichkeiten. Im Zeitalter der Digitalisierung braucht es kein Wahrheitsministerium, sondern Faktenchecker. Es benötigt keine öffentlichen Bücherverbrennungen, sondern Algorithmen, die narrativkritische Beiträge zum Verschwinden bringen. Man braucht keine »bösen Mächte« oder einen »Diktator«. Es genügen Sozialtechniken, wie Nudging, Gaslighting oder Kontaktschuld.

Auch eine staatlich verordnete Zensur ist nicht mehr nötig, da sich Bürger und Journalisten zunehmend selbst zensieren. Aus Angst vor Rufschädigung, Karriereknick oder Jobverlust ‑und wegen finanziellen Abhängigkeiten- werden viele Themen freiwillig gemieden. Methoden, zur Aufrechterhaltung der Meinungs- und Deutungshoheit, sind zudem deutlich günstiger, ressourcenschonender und unsichtbarer, als ein politischer Repressionsapparat. Weiterlesen

Weihnachtspause 2024

»Der Frieden ist nicht alles, aber alles ist ohne den Frieden nichts.« (Willy Brandt)

Lieber Leserinnen und Leser,

das ZG-Blog verabschiedet sich in die Weihnachtspause. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass die Sommer- und Winterpausen nicht nur als digitalen Entzug dienen, sondern auch als Energiequelle für eigene Ideen und Gedanken. Denn wir dürfen nicht vergessen: selbst wenn wir ganz anderer Meinung sind, eine andere Perspektive und Analyse haben — die Altmedien geben mit ihrem Framing gezielt vor, worüber wir uns Gedanken machen sollen. Genau das gilt es zu durchbrechen, in dem man eigene Themen setzt und platziert. Nicht nur online, sondern auch im Alltag.

Bei allen Skandalen, Lügen und Affären, die nur noch hartgesottene Menschen, die sich mit aller Kraft Augen, Ohren und Münder zu halten, nicht sehen können und wollen (davon gibt es leider noch viel zu viele!) — gibt es immer noch Hoffnung. Ich sehe keinen Sinn darin, der Ohnmacht, der Resignation und dem Fatalismus das Wort zu reden. Das dient vor allem den Reichen und Mächtigen. Sie wünschen sich ein gelähmtes Volk, das davon überzeugt ist, »nichts ändern zu können« und in Schockstarre verharrt. So können sie ohne lästige Störungen ihre Agenden durchziehen.

In diesem Sinne: mit jedem kritischen Gespräch, mit jeder gelebten Empathie und mit jeder Weigerung gegenüber dem digital-finanziell-militärischen Komplex — ändern wir die Karmastruktur der Erde. Der Mikrokosmos wird zum Makrokosmos. Aufgeben ist keine Option! Frohe Weihnachten und schöne Festtage euch allen! Bis bald!

Gedankenverbrechen (6)

(Laser Lurch / CC BY-NC-ND 4.0)

1.) Wer Krieg mit Krieg bekämpfen will, wird nur weiteren Krieg und Hass ernten. Gewalt erzeugt Gewalt erzeugt Gewalt. Diese Erkenntnis sollte eigentlich eine Binse sein, ist heute aber ein Gedankenverbrechen von Hamas-Sympathisanten und Kreml-Knechten.

2.) Wie nennt man eigentlich eine Regierung bzw. einen Politiker, der ein anderes Regierungsoberhaupt die höchste deutsche Auszeichnung verleiht — obwohl es sehr starke Hinweise dafür gibt, dass der soeben Ausgezeichnete, für einen Terroranschlag auf die eigene Energieinfrastruktur verantwortlich ist?

3.) Inwiefern haben die Macht und der Einfluss von BlackRock, Vanguard, Fidelity International und State Street Corporation noch etwas mit »Demokratie« zu tun?

4.) Was Weinstein für das Filmgeschäft und Epstein für das Finanzgeschäft waren, ist nun P. Diddy für das Musikgeschäft: eine »Honigfalle«. Aufgestellt von internationalen »Diensten«, um einflussreiche Menschen gefügig zu machen. Das ist keine Verschwörungstheorie, sondern das Ergebnis einer umfangreichen Recherche von Tahir Chaudry.

5.) Die Queer- und Trans-Agenda, die von Silicon Valley mitfinanziert wird und behauptet, dass es unendlich viele Geschlechter gibt und Menschen sich als Wolf, Fuchs oder Pflanze fühlen können — könnte eine ideologische Vorbereitung für den kommenden Transhumanismus sein. So gibt es zukünftig eine deutlich größere Akzeptanz von augmentierten Menschen und Cyborgs.


Gedankenverbrechen

Keine Armut. Nirgends. (3)

»Wer absichtlich nicht mitwirkt, zumutbare Arbeit ablehnt oder unentschuldigt zu Terminen fehlt, soll künftig am Ende keine Leistungen mehr erhalten

- focus.de vom 3. Dezember 2024 zum CDU-Vorhaben beim »Bürgergeld«

Anmerkung: Nachdem die Querdenker, die Impfgegner, die Putintrolle, die Klimaleugner und die Verschwörungstheoretiker, als Feindbilder langsam ausgelutscht sind — bedient man wieder das Narrativ vom »faulen Arbeitslosen, der das Land ruiniert.«

Es ist grotesk, das diese Spaltungsmethode in weiten Teilen der deutschen Gesellschaft, weiterhin so gut zündet. Banken, Millionäre und Konzerne, die milliardenfach Steuern hinterziehen sowie Politiker, die uns in einen Krieg treiben und/oder für millionenfache Verarmung im Land sowie für den Zerfall der Infrastruktur verantwortlich sind — ruinieren das Land. Aber nicht ein paar tausend vermeintlich faule Arbeitslose, die von Sozialleistungen leben.

Davon abgesehen, ist und bleibt diese Forderung der Total-Sanktionierung verfassungswidrig. Das wurde bereits im Jahr 2019 in einem Urteil vom Bundesverfassungsgericht festgehalten:

»Sanktionen, wenn sie zu einer Lebensgefährdung oder Beeinträchtigung der Gesundheit der Sanktionierten führen, verstoßen gegen das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit

Menschen den Strom abstellen zu lassen, sie in die Obdachlosigkeit und damit staatlich verordnet in die Existenzlosigkeit zu treiben, weil keinerlei Kosten mehr übernommen werden — ist weder geeignet noch verhältnismäßig, sondern schlicht menschenverachtender Lohnarbeitsfetischismus.


Keine Armut. Nirgends.
Keine Armut. Nirgends. (2)